Leitartikel

Gebirgsschützen renovieren Samerberger Mesnerkapelle

Zwei Jahre lang kümmerten sich die Samerberger Gebirgsschützen unter der Leitung von Hauptmann Fritz Dräxl und in enger Zusammenarbeit mit der Mesnerfamilie von Ingeborg Mayer um die Renovierung der Mesnerkapelle.  Nunmehr konnten die umfangreichen Arbeiten zum Erhalt des sakralen Kleinods abgeschlossen werden. Für die Baumaßnahme gab es innerhalb der Samerberger Gebirgsschützen eine konkrete Arbeitsteilung.

Oberleutnant und Stellvertreter Michael Spöck übernahm den Gerüstbau sowie die Bau- und Pflasterarbeiten, wobei er tatkräftig von Georg Wohlschlager, Johann Irger und Johann Auer unterstützt wurde. Karl Sagmeister leitete sachkundig die Neugestaltung des Schindeldaches aus Zedernholz. Michael Staber und Christoph Mayer halfen beim Eindecken des Daches.   Um die Spenglerarbeiten mit einer neuen Dachrinne kümmerte sich Alois Prangl und die Malerarbeiten wurden durch Ludwig Staber erledigt.Mit viel Herzblut gestaltete der Kirchenmaler Stephan Mayr in Absprache mit Ingeborg Mayer vom Mesnerhof die neue und sehr gelungene Frontbemalung der Kapelle. Eine Tafel mit den wichtigsten Eckdaten der Kapelle, die am Rand des Wanderweges von Grainbach nach Törwang steht,  wird noch aufgestellt werden, um auch Touristen über die Kapelle zu informieren.

Obere Aufnahme: 18. August 2021 Untere Aufnahme: 25. April 2014 | Foto: Nitzsche

 

Die Geschichte der Mesnerkapelle

Im Jahr 1738 ließen Wolfgang Wimmer und seine drei Brüder vom früheren Haxnhof die Kapelle von Andreas Vordermayr aus Rohrdorf erbauen. Als das Haxnanwesen 1870 verkauft wurde, kam das Grundstück mit der Kapelle zum Mesnerhof der Familie Mayer. Der Maler Thomas Urscher aus Neubeuern schuf die Innenfresken, die Ende 1970 freigelegt wurden. Sie zeigen links die sieben Zufluchten und rechts das Jüngste Gericht. Im Gewölbe sind die vier Evangelisten dargestellt. Geweiht ist die Kapelle der Rosenkranzkönigin. Nachdem die Kapelle zweimal ausgeraubt wurde, hat Christine Mayer vom Mesnerhof das heutige Altarbild nachgebildet. Die Kapelle steht unter Denkmalschutz und wurde Ende 1970 durch das Landesamt für Denkmalpflege letztmals renoviert. 1985 legte Christoph Mayer eine Drainage und 2016 ließ Ingeborg Mayer das alte Schloss restaurieren. So war die Freude groß, als sich die Gebirgsschützen seit dem Vorjahr der erneut notwendigen Renovierungsarbeiten annahmen. Zu guter Letzt bekommt die Kapelle auch noch ein Bankerl zum Rasten, Nachdenken und Genießen sowie einen Rosenstock von der Mesnerfamilie. Im September oder Oktober soll die Kapelle im Rahmen einer kleinen Feier neu gesegnet werden. Dazu kommt noch, dass Markus Wörndl, Leutnant und Schriftführer von den Samerberger Gebirgsschützen ein Sitz-Bankerl für Vorbeigehende schreinern wird.

„Ein ganz großes `Vergelt´s Gott` gilt Hauptmann Fritz Dräxl und seinen Samerberger   für ihren  großen und großartigen Einsatz sowie für die gelungene und gemeinsame Arbeit zum Segen der Rosenkranzkönigin!“ – so Ingeborg Mayer von der Mesner-Familie, die sich auch fortan fürsorglich um die Mesnerkapelle kümmern wird.

Fotos:  Rainer Nitzsche –  Eindrücke von der fertig renovierten Mesnerkapelle
Weitere Fotos:  Ingeborg Mayer  – Eindrücke von den Arbeiten während der Renovierungsphase

 

 

Das Altarbild in der Kapelle: Rosenkranzkönigin | Foto: Rainer Nitzsche In Süddeutschland wird Maria als die „Lilie der Täler“ verehrt. In der Kunst wird Maria oft mit einer weißen Lilie, der „Madonnen-Lilie“, in der Hand dargestellt. Sie steht in diesem Zusammenhang für die Keuschheit. Die Blume ist Symbol für ewiges Leben.

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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