Brauchtum

Gauliedersingen in Teisendorf

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Musikanten, spuit`s auf!“ hieß es am Freitag im Poststall Teisendorf, wo der Gauverband I des Bayerischen Trachtenverbandes  zum Gauliedersingen eingeladen hatte. Fünf  Volksmusikspiel- und Gesangsgruppen aus dem Gebiet des Gauverbandes I waren der Einladung gefolgt und boten ein  vielfältiges Programm, bei dem sich laute und leise Töne abwechselten und ergänzten.

Mit ihren Darbietungen bereiteten die  Außergebirg-Musikanten,  die Hubertus-Musikanten, die Kressenberger Soatenmusi, der Familiengsang Hogger und die  Siegsdorfer Sänger allen Liebhabern bayerischer Volksmusik einen schönen Abend. Markus Gromes, Musikwart beim Gauverband I, der den Aben zusammen mit seinem Team vorbereitet hatte,  führte professionell, informativ und unterhaltsam durch das Programm.  Unter den zahlreichen Gästen konnte Gromes auch den Gauvorstand Michael Hauser und seine Stellvertreter Alfred Gemacher und Florian Niedermaier, weitere Vorstandsmitglieder  und Vorstände von Trachtenvereinen aus dem Gaugebiet begrüßen. Anwesend war auch Thomas Gasser, 1. Bürgermeister von Teisendorf. „Es ist grimmig, richtig schee“, so das Urteil des Gauvorstandes zu dem Prog

ramm.

Der Abend begann schwungvoll mit der Tschagguns Polka gespielt von den Außengebirg-Musikanten. Danach spielten und sangen die fünf Volksmusikensemble abwechselnd in der ihnen eigenen Klangart. Passend zum Motto des Abends „Hopfen und Malz – Gott erhalts“ waren die Texteinlagen von Markus Gromes zwischen den einzelnen Absätzen dem Thema „Bierherstellung“ gewidmet.  Die sechs jungen Musikanten aus Waging, Inzell, Siegsdorf, Lauter und Altenmarkt, die als Außengebirg-Musikanten auftreten, haben im Stil der Weißenbacher Tanzlmusi ganz bärig aufgespielt. Sie spielen ihre Musikstücke immer auswendig, was den Moderator Gromes sichtlich beeindruckte, weil es viel Erfahrung dazu braucht. Auch das Publikum konnten  sie mit dern vorgetragenen Walzern und Polkas  richtig begeistern.  Die Hubertus Musikanten aus Riedering haben die erste Runde mit dem  Christl Landler abgeschlossen.  Die fünf Burschen kommen aus  Riedering und spielen eine schneidige Musi – Polkas, Boarische, Märsche und ähnliches, in der Bestezung der legendären Rotofenmusi aus Berchtesgsaden. Trotz des Namens seien nur zwei von ihnen Jager, verrieten sie auf Nachfrage von Gromes.  Die leiseren Töne des Abends kamen von der Kressenberger Soatenmusi.  Mit Zither, Gitarre und  Bass spielten die zwei Frauen und zwei Männer aus Inzell, Vachendorf und Siegsdorf einfühlsame Stücke wie den „Freundschaftswalzer“, den „Oberhausbergmarsch“ oder den Walzer „Für d’Mama“.

Aus Teisendorf kommt der Familiengesang Hogger mit Elisabeth Hogger sen., Hansi Hogger jun., Elisabeth Hogger jun. und Katharina Hogger. Sie sangen in beeindruckender Klangqualität Volkslieder wie „Do drunt im Stoanagrobn“,  „A echter Musikant“ oder passend zur Jahreszeit „Jetzt ziagt der Herbst ins Land“.   Ihr letzes Lied „Langsam kimmt Nacht daher“ widmeten sie dem kürzlich verstorbenen Teisendorfer Musikanten, Sänger   und Verfechter einer wahren Volksmusikkultur, Sigi Ramstötter in ehrendem Angedenken. Ein Männerviergesang ist etwas Rares, stellte der Moderator fest und freute sich mit den Siegsdorfer Sängern eine Gruppe mit jahrelanger Erfahrung im Vortragen boarischer Lieder für den Abend gewonnen zu haben.  Sepp Bertold aus Weildorf, Sigi Brandl aus Traunstein, Hans Ramstötter aus Neukirchen und Hans Mader aus Siegsdorf gehen nach eigener Aussage „als Nachwuchsgruppe nicht mehr durch“, aber Freude macht ihnen das Singen immer noch. Sie überzeugten mit klanglich ausgewogenen Männerstimmen, Jodlern und Akkorden, denen der  Saal ergriffen lauschte. Für Lieder wie „s’Dirndl is wunderschee“,  „Brautschau“ oder “Is hoid da Suma aus“ bekamen sie viel Applaus.

Mit einer zünftigen Polka schlossen die Außergebirg-Musikanten den offizielle Programmteil ab und spielten im Anschluß zum Tanz für alle auf.  Die Anwesenden ließen sich nicht lange bitten, denn für Mitternacht war die letzte Runde angekündigt.

Bericht und Bilder: Monika Konnert

– Familiengsang Hogger u.a.

 

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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