Am Tag des Gauheimatabends des 84. Gautrachtenfestes des Chiemgau Alpenverbandes wurden die Vereinsvorstände mit den Fahnenabordnungen auf dem Dorfplatz empfangen. Schirmherr und Bürgermeister Josef Loferer sprach von der schwierigen Zeit im Vorfeld des Festes und zollte dem Vorstand des Trachtenvereins d’Gamsgebirgler, Andi Hell seinen Respekt. Er sah in den anwesenden Vereinen eine große Familie, die sich gegenseitig kennen und respektieren.
Der Meinung war auch Gauvorstand Miche Huber und dass ein Gaufest auch die Dorfgemeinschaft stärkt, die nach dem Fest noch mehr zusammengewachsen sein wird. Er sah im Gaufest ein Spiegelbild der Arbeit des Vereins und in diesem Zusammenhang sprach er auch seinen Respekt und seinen Dank an Vorstand Andi Hell aus, der seit 48 Jahren dabei ist, er wünschte ihm viel Energie für die Zukunft, um im Miteinander den Trachtenverein in die Zukunft zu tragen. Er verlieh ihm das Gauverdienstzeichen in Gold, was die höchste Auszeichnung des Chiemgau Alpenverbandes bedeutet. Andi Hell nahm das mit großer Freude an und hatte auch eine große Überraschung zu verkünden. Dass Gauvorstand Miche Huber sich nicht mehr zur nächsten Wahl stellen will, war ja schon bekannt. Aber Andi Hell erzählte von dem Findungs-Komitee, das sich gegründet hatte, um einen geeigneten Nachfolger für dieses wichtige Amt zu eruieren. Es wurde dafür eine Box gestellt, in die jedes Mitglied einen Zettel mit dem Namen seines Favoriten einwerfen konnte. Im Auswertungsverfahren wurde über das Ergebnis geredet und ein langer Entscheidungsprozess kam in Gang zu der Frage „wer ist der Richtige?“. Im Ergebnis waren sich dann alle einig, dass Thomas Hiendl als neuer Vorstand bei der Wahl ins Rennen gehen soll.
Gedenken am Kriegerdenkmal
Pfarrer Martin Straßer, Bürgermeister Josef Loferer und die Vereinsvorstände mit den Fahnenabordnungen schritten mit der Musikkapelle Schleching unter Leitung von Walter Reisenauer, gemeinsam zum Kriegerdenkmal, wo ein Kranz zum Gedenken an die verstorbenen Vereinsmitglieder niedergelegt wurde.
Gauheimatabend im Festzelt
Im Festzelt erwartete die vielen Gäste aus Nah und Fern ein abwechslungsreiches Programm auf der Bühne. Musikalisch gestaltet wurde der Abend mit der Musikkapelle Schleching, die für die richtige Stimmung sorgten. Aber auch im staaden Teil erfreuten die Mühlberg Saitenmusi, die Wildenwarter Weisenbläser und der Chiemseewinkl Driegsang. Ein Grußwort sprachen Schirmherr und Bürgermeister Josef Loferer, Vorstand Andi Hell, Schorsch Westner, (stellvertretender Gauvorstand) und zum Schluss Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Sie dankte allen Akteuren, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben und gratulierte zum 102. Geburtstag des Trachtenvereins in Schleching, d’Gamsgebirgler. Sie erzählte, dass sie sehr gern gekommen sei und große Freude an den Darbietungen auf der Bühne hatte. Auf die Bühne kam sie mit den Enkelkindern von Andi Hell, die nicht von ihrer Tante Ilse lassen wollten. Die negativen Aussagen über bayerische Traditionen beim G 7 Gipfel wertete sie als Neid von anderen Bundesländern. Im persönlichen Gespräch mit unserer Zeitung berichtete sie, dass ihr bei solcher Veranstaltung das Herz aufgeht, wenn sie sieht, wieviel Lebensfreude zum Ausdruck kommt bei den Trachtentänzen. Und von den Trachtentänzen konnten die Gäste etliche genießen, ob von den Trachtenkindern „Bauernmadel und Detscher“, von den Aktiven die Plattler oder von den Gaugruppen die Amboßpolka, Chiemgauer Dreher, Inzeller und Dianei-Schottischer. Der Abschluss wurde gekrönt von der Sternpolka und dem Stern Tanz.
Sprecher war Andreas Hilger aus Rottau, der durch das Programm führte und die verbindenden Worte und von der Historie des Schlechinger Trachtenvereins sprach. Neben den kulturellen Genüssen kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz bei der guten Bewirtung im Festzelt, die bestens organisiert war. Selbstgebackenen Kuchen gab es bei den Gamsgebirglern im Kaffee- und Kuchenzelt, das beeindruckte mit der kreativen Gestaltung. Es ist aufgebaut, wie eine almerische Kaffeestube. Ein altes Bauernbett wurde umfunktioniert zum Sitzplatz, eine abgewetzte Ledercouch, die wenn sie erzählen könnte, sicher einiges zu berichten hätte, alte Bauernschränke und gemütliche Sitzecken luden zum Verweilen bei bestem Kuchen oder einen Eiscafé ein.Auch die Bar hat optisch einiges zu bieten, gestaltet wurde es mit einem Augenzwinkern, wie das Wilderer Jagdgebiet. Eine Berghütte in einem verwunschenen Wald, mit echten Bäumen auf denen (ausgestopfte) Marder hocken und lauschige Ecken, die zum Verweilen einladen. So gab es viele Möglichkeiten diesen besonderen Tag zu genießen und sicher wird er allen Gästen in bester Erinnerung bleiben.
Text Sybilla Wunderlich – Fotos Uwe Wunderlich
Bild 0447 Pfarrer Martin Straßer mit Fahnenabordnungen am Kriegerdenkmal
Bild 0476 Schlechinger Trachtenkinder beim Dätscher
Bild 0514 Ilse Aigner beim Grußwort mit den Enkelkindern