Land- & Forstwirtschaft

Futter- und Ackerbau wichtigste Säulen in Bayern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik auf Grundlage der endgültigen Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 mitteilt, sind der Futterbau mit rund 39 170 Betrieben und der Ackerbau mit rund 32 780 Betrieben unverändert die wichtigsten Säulen der landwirtschaftlichen Erzeugung in Bayern.

Gegenüber der Landwirtschaftszählung 2010 nimmt allerdings die Bedeutung zusätzlicher Einkommensquellen zu. 52,2 Prozent der Landwirtschaftsbetriebe erzielen Einkommen außerhalb der landwirtschaftlichen Produktion. Es zeigt sich auch, dass es in größeren Betrieben und Höfen, die Landwirtschaft im Haupterwerb betreiben, häufiger eine Hofnachfolgerin oder einen Hofnachfolger gibt als in kleineren Betrieben und Höfen in landwirtschaftlichem Nebenerwerb.

Fürth. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, liegen nach den endgültigen Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 die betriebswirtschaftlichen Schwerpunkte der landwirtschaftlichen Produktion in Bayern beim Futter- und Ackerbau. So nahm die Zahl der Ackerbaubetriebe seit der letzten Landwirtschaftszählung im Jahr 2010 von 26 070 auf 32 780 Betriebe zu. Die vorherrschende betriebswirtschaftliche Ausrichtung in Bayern ist aber nach wie vor der Futterbau, auch wenn die Zahl der Futterbaubetriebe seit 2010 von 52 180 auf 39 170 Betriebe zurückgegangen ist. Der Wert der landwirtschaftlichen Produktion wird zu 52,8 Prozent innerhalb des Futterbaus – und zwar vorwiegend von Milchviehbetrieben – generiert. Der Anteil des Ackerbaus liegt bei 20,6 Prozent. Die rund 2 810 bayerischen Betriebe mit Schwerpunkt in der Zucht oder Mast von Schweinen oder Geflügel tragen weitere elf Prozent zum Wert der landwirtschaftlichen Produktion in Bayern bei, während knapp acht Prozent auf Betriebe im Pflanzenbau-Viehhaltungsverbund entfallen.

Zusätzliche Einkommensquellen neben der eigenen landwirtschaftlichen Erzeugung

Mehr als jeder zweite landwirtschaftliche Betrieb (52,2 Prozent) in Bayern hat mindestens eine weitere Einkommensquelle, die außerhalb der eigentlichen landwirtschaftlichen Erzeugung liegt. 2010 lag dieser Anteil noch bei knapp 40 Prozent. Etwa die Hälfte der insgesamt 44 160 Betriebe mit zusätzlichem Einkommen hat genau eine, rund 30 Prozent haben zwei und knapp 20 Prozent sogar drei oder mehr zusätzliche Einnahmequellen. Zehn Jahre zuvor beliefen sich diese Anteile noch auf rund 60, 26 bzw. 13 Prozent. Am häufigsten erzielten Betriebe in der Forstwirtschaft (51,1 Prozent der Betriebe), im Rahmen der Erzeugung erneuerbarer Energien (46,1 Prozent) und in Form von Arbeiten für andere landwirtschaftliche Betriebe (26,3 Prozent) Zusatzeinkommen.

Größere Betriebe und Betriebe im Haupterwerb finden schneller einen Nachfolger

Im Rahmen der Landwirtschaftszählung 2020 wurde bei Einzelunternehmen, deren Inhaber zum Zeitpunkt der Befragung 55 Jahre oder älter war, auch die Frage nach der Weiterführung des Hofes gestellt. Ergebnis: In größeren Betrieben gibt es häufiger bereits eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger. In Haupterwerbsbetrieben ist die Nachfolge bei 46,6 Prozent der Betriebe bereits geregelt, in Nebenerwerbsbetrieben ist dies bei 41,1 Prozent der Fall.

Um für Jüngere bis einschließlich 40 Jahre einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen, einen Hof zu übernehmen oder neu zu gründen, gibt es seit dem Jahr 2015 neben anderen Fördermöglichkeiten die sog. Junglandwirteprämie, mit der junge Landwirtinnen und Landwirte maximal fünf Jahre lang von der Europäischen Union unterstützt werden können. In Bayern kam diese Förderung im Zeitraum 2018-2020 rund 16 550 Betrieben zugute.

Die Landwirtschaftszählung ist die größte landwirtschaftliche Erhebung

Die Landwirtschaftszählung ist die größte landwirtschaftliche Erhebung und erfasst im Abstand von zehn Jahren wichtige Daten der landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern und den anderen Ländern. Weiterführende Informationen zum Thema „Lebensgrundlage Landwirtschaft“ in Form einer StoryMap finden Sie im gemeinsamen Statistikportal des Bundes und der Länder unter der Internetadresse https://LZ2020.statistikportal.de (StoryMap: https://www.giscloud.nrw.de/arcgis/apps/storymaps). Die Ergebnisse werden in Kürze auch in der Onlinedatenbank Genesis oder als Statistischer Bericht auf der Homepage des Bayerischen Landesamts für Statistik zur Verfügung stehen. Bis dahin können die Daten auch unter der E-Mailadresse agrar-info@statistik.bayern.de angefragt werden.

Bericht: Bayerisches Landesamt für Statistik

Foto: Hötzelsperger


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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