Kultur

Füssener Festtage Alter Musik beendet

Erstmalig begeisterten die Füssener Festtage Alter Musik zwischen 7. und 11. Juni 2023 mit einem umfangreichen Programm von 22 Konzerten, Vorträgen und Gottesdiensten rund 1.250 Besucherinnen und Besucher.

Das vierköpfige Organisationsteam bewältigte diese gewaltige Aufgabe der Planung, Durchführung und Vermarktung in nur knapp fünf Monaten Vorbereitungszeit (Genehmigung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn und Förderung durch den Kulturfonds Bayern-Kunst erfolgte am 30.12.2022). Die Intendanten Helene von Rechenberg, Dr. Gerhard Hölzle und Robert Schlegl sowie Richard Hartmann als 1. Vorsitzender des Vereins „Füssener Festtage Alter Musik“ (i.Gr.) wurden dabei dankenswerterweise von einer großen Schar ehrenamtlich Helfender unterstützt.

Die Stadt Füssen mit ihren Veranstaltungsorten im ehemaligen Barockkloster St. Mang sowie die katholische Pfarrgemeinde Füssen, die Franziskaner-Patres und die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Füssen öffneten für diesen Konzertmarathon dankenswerterweise ihre Pforten. So entstanden auratische Konzerte, Gottesdienste und Vorträge an barocken Originalschauplätzen und verzauberten als Gesamtkunstwerke Publikum aus nah und fern. Das Festival zeigte ein breites Spektrum mit der brillanten Vielfalt der Alten Musik und einem Bogen, der sich vom Mittelalter über die Renaissance bis zum späten Barock spannte. Werke von Komponisten und Musikern, die entweder in der Lechstadt gewirkten hatten oder als Füssener europäische Karriere machten, erklangen und brachten barocke „Engel und Drachen“ zum tanzen und jubilieren.

Hierzu reisten hochkarätige Fachleute der Alten Musik aus der ganzen Welt in das beschauliche Füssen. Als wahre Meister ihres Fachs brachten sie bravourös Musik einer vergangenen Zeit an Originalinstrumenten wie dem Zink, der Barockposaune, der Laute oder der Theorbe zu Gehör. Über fünfzig international anerkannte Spezialisten der Alten Musik wirkten in unterschiedlichen Besetzungen mit: Die „Artifex residentiae“, das Bläser-Ensemble Concerto dei Venti und das Ensemble Cantvs München, wurden ergänzt durch das Ensemble Antiphonus aus Kroatien, das Ensemble PER-Sonat der Grande Dame der Alten Musik, Sabine Lutzenberger, sowie dem Mozarteum vocalEnsemble aus Salzburg und der Capella dell’halla unter der Leitung von Prof. Jörn Andersen.

Als Solisten waren darüber hinaus viele international renommierte „Schwergewichte“ ihrer Kunst zu Gast: u.a. Doron David Sherwin (Zink) aus den USA, Magnus Andersson (Laute) aus Schweden, Tobias Tietze (Laute) aus Bremen, die Künstler Emanuele Forni (Theorbe), Marc Lewon (Laute) und Baptiste Romain (Geige) aus der Schweiz, der jüdische Kantor Hemi Levisson aus Israel und Agnès Blanche Marc aus Paris. Begleitende Fachvorträge u.a. über den Minnesänger Oswald von Wolkenstein (Prof. Klaus Wolf), das Leben und Wirken von Kaiser Maximilian I. (Elisabeth Seidel, Miriam Westerdoll) und dem Orgelbauer Andreas Jäger (Dr. Erich Tremmel) verschafften zusätzliche Einblicke in eine längst vergangene Zeit. Der überaus positive Zuspruch vieler begeisterter Zuhörerinnen und Zuhörer bestärkt die Organisatoren in ihrer Entscheidung, das Festival auch 2024 fortzuführen. Es gibt noch viel „UN-Erhörtes“, das in den nächsten Jahren in Füssen erklingen wird. Das Programm zu den „Füssener Festtagen Alter Musik 2024“ wird im Herbst veröffentlicht.

Bericht: Allgäuer Heimatwerk – Bilder: Richard Hartmann

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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