Die jüngst erfolgte Kritik an Landtagspräsidentin Aigner wegen des Tragens eines Fuchspelzes ist Angriff auf alle Trachtler – so der Oberlandler Gauverband, der nachfolgende Pressemeldung herausgegeben hat:
In Kreuth findet jedes Jahr die älteste Leonhardifahrt Bayerns statt. Dabei stehen Tradition und Werte im Vordergrund. Dieses Jahr nahm nach Franz Josef Strauß erstmals wieder ein Ministerpräsident an der Leonhardifahrt teil. Sehr verbunden mit den Traditionsveranstaltungen ist Landtagspräsidentin Ilse Aigner. „Immer wieder nimmt sie an den verschiedenen Brauchtumsveranstaltungen teil. Man merkt, dass sie mit unserer Heimat und unserer Brauchtumspflege verbunden ist.“, so Vorstand des Oberlandler Gauverbandes, Hans Schwaiger. So waren die Landtagspräsidentin und der Ministerpräsident gemeinsam auf der diesjährigen Leonhardifahrt in Kreuth zu sehen. Es entstanden viele schöne Bilder und trotz eisiger Temperaturen war die Traditionsveranstaltung sehr gut besucht. Aufgrund dieser Bilder und dem darauf zu sehenden Fuchspelz der traditionsbewussten Landtagspräsidentin gab es nun teilweise negative Reaktionen. Peta sah sich gar genötigt eine entsprechende Pressemeldung zu veröffentlichen. „Die Kritik von Peta und weiteren kann ich nicht nachvollziehen und die gewählten Worte zeigen klar, dass diese keine Ahnung haben.“, so der Trachtenvorstand. Die Füchse, die bei kalten Temperaturen beispielsweise an Leonhardifahrten getragen werden, wachsen keinesfalls in Käfigen auf engstem Raum und unter schlechten Bedingungen auf. Die Füchse leben frei im Wald und werden allerdings, wie auch andere Wildtiere, bejagt. Kein Fuchs stirbt um als Pelzstola verarbeitet zu werden. Es ist umgekehrt. Der Fuchs wird bejagt und das Fell anschließend teilweise entsprechend verwendet und nicht einfach nur entsorgt. „Es ist lange Tradition, dass zum Schalk oder zum Miadagwand ein Fuchspelz getragen wird. Diese werden gepflegt und innerhalb der Familie weitergegeben und vererbt. So sind die zu sehenden Fuchspelze teilweise viele viele Jahre alt. Dies ist weit nachhaltiger als Kunstpelze aus China o.ä. zu importieren – gerade in Zeiten in denen wir immer mehr darüber reden Kunststoffe einzusparen.“, erklärt der Vorstand der Oberlandler Trachtler. „Wenn wir anfangen zu kritisieren, dass unsere Frauen bei entsprechenden Temperaturen Fuchspelze tragen, wann geht’s dann weiter, dass man uns Trachtlern das Tragen unserer Hirschledernen verbieten will?“, fragt Hans Schwaiger abschließend.
Bericht: Verena Assum, 1. Pressewart Oberlandler Gauverband
E-Mail: presse.gauverband@gmx.de
Foto: Hötzelsperger – Trachtenfrauen mit Fuchspelz beim Leonhardiritt 2018 in Wildsteig
Wenn sie schon auf die Trägerinnen von einem Fuchspelz losgehen, kann man nur hoffen, dass solche Zeitgenossen niemals Bayern regieren.