Mit dem Graf Lamberg Marsch eröffnete Dirigent der Schlechinger Musikkapelle, Walter Reisenauer das Frühschoppen-Konzert auf dem Dorfplatz. Muc Bauer fragte die vielen Zuhörer „Was gibt es Schöneres als ein Frühschoppen-Konzert?“ und beantwortete es mit „ein besonderes Frühschoppen-Doppel-Konzert“. Er freute sich, dass die Musikkapelle Aschau mit ihrem Dirigenten Michael Morgott und Vorstand Simon Pertl so zahlreich mit dem Bus aus Aschau herübergekommen war. 2017 hatte die Musikkapelle Schleching in Aschau gespielt, dann kam Corona dazwischen und jetzt konnte endlich die Gegeneinladung angenommen werden. Mit viel Applaus wurden die Aschauer Musiker begrüßt. Die Schlechinger Musiker spielten in bewährter Weise, den Abschluss gab der „Florentiner Marsch“, „Lasset uns das Leben genießen“ und natürlich das „Gamsgebirg“.
In einem persönlichen Gespräch und auf die Frage, was Michael Morgott an diesem Tag spielen will, antwortet er „Traditionelle Märsche aus Bayern und Österreich im böhmischen Stil“. Er erzählt weiter „die böhmischen Komponisten gehen auf wie die Schwammerl, das ist heute moderne Harmonik, die sich als eigene Kunstform entwickelt hat“. Er eröffnete den Reigen fulminant mit dem Marsch „Die Regimentskinder“, dem folgte ein abwechslungsreiches Repertoire, unter anderem etliche Polkas, wie die „Prager Gassen“. In der Musikkapelle Aschau spielten auch viele junge Musikanten und Musikantinnen. Weit nach dem 12-Uhr-Läuten der nahen Pfarrkirche St. Remigius kündigte Dirigent Morgott als das letzte Stück den „Kaiserin-Sissi-Marsch“ an. Mit viel Applaus forderten vor allem die Schlechinger Musikanten weitere Zugaben, wie das sehr getragene „Highland Cathedral“, eigentlich für Blasmusik und Dudelsack geschrieben, und zum endgültigen Schluss wurde „Das ist mein Leben“ gespielt.
Bei schönstem Wetter saßen die vielen Zuhörer auf dem Dorfplatz und ließen es sich gut gehen bei kalten und warmen Getränken und deftigem oder süßen Schmankerln und lauschten fasziniert den Musikklängen. Es bestehen viele freundschaftliche Verbindungen über die Kampenwand hinweg und über den Geigelstein, der zwischen dem Bergsteigerdorf Sachrang und Schleching liegt. Wie die Besucher sehen und hören konnten, verbinden die Hausberge miteinander – mit den Herzen und mit den Klängen der Musik.
Bericht: Sybilla Wunderlich – Bilder: Sybilla Wunderlich / Barbara Reichenbach