Tourismus

Frühjahrs-E-Bike-Tour von Salzburg nach Prien

Veröffentlicht von Günther Freund

Auf ruhigen Sträßchen und Feldwegen durch typisch oberbayerisches Bauernland ins Ainringer Moos, zum Surtalspeicher, und zum Ettendorfer Kircherl.

Pünktlich zum Frühlingsanfang bringen die beiden Hochdruckgebiete Peter und Oliver viel Sonne und Temperaturen bis zu 20 Grad, ideales Wetter zum Radeln. Schon länger habe ich eine Salzburg-Tour  mit Bahn und E-Bike im Hinterkopf, jetzt klappt das endlich, Herbert und Klaus fahren mit. Herbert, der erfahrene Bahn-Fahrer, druckt die Fahrkarten aus. Den GPX-Track der von mir geplanten Tour lade ich auf mein Smartphone.

Um 8.55 Uhr steigen wir in Prien in den Zug, um 9.40 Uhr sind wir in Salzburg. Ich fahre selten mit der Bahn und hatte noch nie ein Fahrad dabei, aber das Ein- und Aussteigen mit dem schweren E-Bike geht reibungslos, ich muss es nur leicht anheben. In Prien können wir direkt auf den Bahnsteig fahren, in Salzburg nehmen wir die Rolltreppe, es gibt aber auch einen Lift. Die Rolltreppen-Fahrt mit dem E-Bike bewältige ich ohne Probleme. Beim Aussteigen erwarten uns zwei Sicherheitsbeamte, wir müssen unseren Covid-Pass vorzeigen, sind aber alle drei geboostert.

Wir radeln los, fahren durch die Saint-Julien-Straße bis zur Salzachbrücke, hinunter auf den Makart-Kai und auf dem Radweg die Salzach entlang bis zum Spitz, an dem die Saalach einmündet. Dann geht es an dieser entlang weiter, zuerst noch auf einem Radweg, dann ab der Red-Bull-Akademie auf kaum befahrener Autostraße bis zum Grenzübergang nach Freilassing und wieder auf Radwegen bis zum Siezenheimer Steg, einem Grenzübergang für Fussgänger und Radfahrer zwischen Siezenheim und Hausmoning. Jetzt müssen wir wieder kurz über Autostraßen Hausmoning, Mitterfelden und Ainring passieren, bevor wir zum Ainringer Moosrundweg kommen. Auf diesem radeln wir bis zum Aussichtsturm, wo wir spektakuläre Blicke auf die Natur im renaturierten Ainringer Moos haben.  

Jetzt habe ich aber ein Problem: das Aufladen meines  Handys hat irgendwie nicht geklappt, der Akku ist leer und ich habe keinen Zugriff mehr auf meinen vorprogrammierten GPX-Track. Zum Glück hat Herbert eine gute Online-Karte auf seinem Smartphone, nach der wir uns fortan orientieren können. DieWegpunkte der geplanten Tour habe ich im Kopf.

Weiter gehts auf Feldwegen über Mühlreit, Gessenhart nach Sillersdorf. In dem kleinen Weiler gibt es sogar ein Wirtshaus, aber es ist noch geschlossen. Der Blick von Sillersdorf in die Berge ist phantastisch, man sieht den Watzmann mit Frau und Kindern. Wir radeln weiter auf wenig befahrenen Autostraßen nach Weildorf, wo ich wieder einen Blick in Herberts Handy werfe, um zu sehen durch welche Orte wir fahren müssen, um zu unserem nächsten Ziel Surspeicher und dann Gut Edermann zur Einkehr zu kommen. Nach Stötten kommen wir zur St.2103 Teisendorf – Schönram, die ich geradeaus kreuze, um über Eichham, Stockach, Schleifmühl zum Surspeicher zu radeln. Hinter Eichham merke ich, daß meine Begleiter nicht mehr hinter mir sind. Ich warte kurz, fahre ein Stück zurück, aber sie sind nicht mehr zu sehen. Sie müssen an der Kreuzung einen anderen Weg genommen habe. Ich radle bis zur Staumauer vom  Surspeicher, aber auch dort sind sie nicht. Also radle ich weiter über Furt und Ringham nach Holzhausen zum Gut Edermann und da sitzen die beiden schon auf der Terrasse. Sie haben mich an der Kreuzung aus den Augen verloren und sind über Teisendorf nach Holzhausen gefahren. Schade, denn so haben sie das schönste Teilstück unserer Tour und den schön gelegenen Surspeicher verpasst. War natürlich mein Fehler, ich hätte an der Kreuzung auf sie warten müssen.

 

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Aber die  Einkehr im Gut Edermann entschädigt sie für unser Mißgeschick. Wir sitzen in der Sonne, genießen das leckere Essen und gut gestärkt strampeln wir weiter auf kaum befahrenen Autostraßen mit einigem rauf und runter über Lauter nach Ettendorf. Leider ist das berühmte Kircherl, an dem jedes Jahr der Georgiritt stattfindet, verschlossen, aber der Besuch ist  trotzdem lohnend, schon wegen der schönen Aussicht in die Berge und auf Traunstein.

Jetzt kommt die vorletzte Etappe und ich habe schon wieder ein Problem: mein Tacho zeigt nur noch einen Balken, ich darf den Turbo nicht mehr zuschalten.  Macht aber nichts, denn über Traunstein, wo wir mitten durch die Stadt fahren,  Einham, Neuling, Wörglham und Hiensdorf nach Grabenstätt geht es zum Glück überwiegend bergab und dann auf dem Chiemsee Radweg bis Feldwies eben. In der Beach Bar genehmigen wir uns einen Kaffee und dann versuche ich an der E-Bike-Tankstelle den Akku aufzuladen. Das gelingt mir aber nicht, da man diesen ausbauen und in ein Kästchen legen muss, ich aber den Schlüssel nicht dabei habe. Den habe ich noch nie gebraucht, weil ich das Rad daheim in der Garage direkt anhängen kann. Also ohne Tanken auf die letzten 10 km an, ich habe aber noch bis Harras Strom und muss nur die letzten Meter der über 80 km, die wir heute gefahren sind, ohne Motor strampeln – kein Problem.

Fotos: Günther Freund, Klaus Blank

 

 

 

 


Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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