Wirtschaft

Franz Xaver Peteranderl bleibt Kammerpräsident

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Franz Xaver Peteranderl bleibt Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern. Der selbstständige Bauunternehmer aus Garching bei München wurde bei der konstituierenden Sitzung der neuen Vollversammlung im Amt bestätigt. Peteranderl hat das Amt seit 2016 inne. An seiner Seite stehen weiterhin als Vizepräsidenten die Elektroinstallateurmeisterin Carola Greiner-Bezdeka aus Weichering bei Ingolstadt (für die Gruppe der selbstständigen Gewerbetreibenden) sowie der gelernte Schreiner und Bäcker Markus Haßelbeck aus Neuching (für die Gruppe der Arbeitnehmer).

Den Vorstand komplettieren als selbstständige Gewerbetreibende Angelika Baur-Schermbach (Kosmetikerin), Michael Christl (Kraftfahrzeugtechnikermeister), Peter Heiß (Dipl.-Ing., Maurer und Betonbauer), Martin Reiter (Stuckateurmeister), Andreas Romanow (Maler- und Lackierermeister) Heinrich Traublinger (Bäcker- und Konditormeister), Heinz Tretter (Zimmerermeister) und Olaf Zimmermann (Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister) sowie für die Arbeitnehmerseite Astrid Beer-Staudenhechtl (Friseurin), Henriette Stecker (Gebäudereinigerin), Josef Steiner (Kfz-Elektriker) und Thomas Danzer (Zahntechniker).

Kammerpräsident Peteranderl dankte der Vollversammlung für das Vertrauen und betonte: „Gemeinsam müssen wir anpacken für ein starkes Handwerk.“ Zuvor hatte Peteranderl auf die „zweifellos schwierigste und ungewöhnlichste Wahlperiode seit Jahrzehnten“ zurückgeblickt und die Herausforderungen der kommenden Jahre skizziert. Er erinnerte an monatelange Lockdowns, die zu gestörten Lieferketten geführt und in vielen Betrieben tiefe Spuren hinterlassen hatten. In all der Zeit sei die Handwerkskammer als Berater besonders gefordert gewesen. Als Beispiel nannte er die Corona-Pandemie mit den sich schnell ändernden Hygienevorschriften und neu aufgelegten Förderprogrammen. Peteranderl betonte die Rolle der Kammer als „Schnittstelle zur Politik“ und erinnerte an wichtige Erfolge des Handwerks wie die Gas- und Strompreisbremse, EEG-Umlage sowie steuerliche Erleichterungen, etwa die Erweiterung des Verlustrücktrags oder die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung für Gebäude. Beim Thema Nachwuchsgewinnung verwies der Kammerpräsident auf die Einführung des Tags des Handwerks an allen allgemeinbildenden, weiterführenden Schulen in Bayern sowie auf die Erhöhung des Meisterbonus, mit dem die Attraktivität des Handwerks gesteigert wurde. In diesem Zusammenhang verwies er auch auf zusätzliche Mittel der Staatsregierung für die Modernisierung handwerklicher Bildungsstätten.

Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Hüpers ging auf die Erwartungen des Handwerks an die EU nach den jüngsten Europawahlen ein. „Die kleinen und mittleren Unternehmen sind das Herzstück der europäischen Wirtschaft. Dementsprechend gehören sie ins Zentrum der Europapolitik.“ Hüpers machte deutlich, dass die Bürokratie eine der größten Belastungen für das Handwerk ist. Hier könne auf nationaler Ebene viel getan werden. Der Hauptgeschäftsführer verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass auch durch Druck aus dem Handwerk einige Verbesserungen beim Lieferkettengesetz der EU erreicht werden konnten.

Kammerpräsident Peteranderl betonte, dass auch die anstehende Wahlperiode sehr herausfordernd werde: „Die Wirtschaft findet aktuell nicht den Weg aus der Krise. Unternehmen und Verbraucher sind gleichermaßen verunsichert. Deutschland braucht dringend Wachstumsimpulse.“ Die bisherigen Maßnahmen wie das „Wachstumschancengesetz“ reichten nicht aus. Forderungen nach milliardenschweren, schuldenfinanzierten Wachstumsprogrammen erteilte Peteranderl eine klare Absage. „Diese sind auf Dauer nicht nachhaltig. Wir brauchen einen selbsttragenden Aufschwung. Dafür müssen die Leistungs- und Innovationskraft des Mittelstandes gestärkt und die Investitionsbedingungen verbessert werden. Hier ist die Politik gefordert: Sie muss den ordnungspolitischen Rahmen so abstecken, dass sich Marktkräfte entfalten können und das kreative Potential unserer Unternehmen voll genutzt wird.“

Die funktionierende Interessensvertretung des Handwerks sieht Peteranderl auch als Ergebnis des starken ehrenamtlichen Engagements der Kammermitglieder: „Ohne die zahlreichen Handwerkerinnen und Handwerker, die in unseren Gremien und Prüfungsausschüssen ihren Sachverstand einbringen, wäre unser Handwerk nicht dasselbe. Der frisch wiedergewählte Kammerpräsident rief die Vollversammlungsmitglieder auf: „Ich bitte Sie und die gesamte Handwerksfamilie in den kommenden Jahren um Ihre tatkräftige Unterstützung für eine gute Zukunft unseres Wirtschaftsbereichs.“

Die Handwerkskammer vertritt in München und Oberbayern rund 79.300 Betriebe mit ca. 310.400 Beschäftigten. Die Unternehmen erwirtschafteten 2023 einen Umsatz von 51,5 Milliarden Euro.

Bericht und Bild: Handwerkskammer München und Oberbayern – Vollversammlung 2024

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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