Für ihren herausragenden Einsatz für das Laienapostolat ehrt das Landeskomitee der Katholiken in Bayern in diesem Jahr die beiden Gründungsmitglieder der Schwangerenkonfliktberatung Donum Vitae, Maria Eichhorn und Norbert Baumann, mit der Franz-Eser-Medaille. Die Auszeichnung erinnert an den 1916 geborenen Mitbegründer der Katholischen Aktion in Bayern, der Vorläuferorganisation des Landeskomitees der Katholiken in Bayern. Auf Esers Bestreben geht auch die Gründung der Zeitschrift „Die lebendige Zelle“ (heute „Gemeinde creativ“) im Jahr 1958 zurück. Der 2002 verstorbene Physiker, der sich Grenzfragen zwischen Naturwissenschaften und Theologie widmete, war zudem maßgeblich an der Gründung der Katholischen Akademie in Bayern im Jahr 1957 beteiligt.
Eichhorn habe sich über mehrere Jahrzehnte ehrenamtlich für das katholische Laienapostolat in ihrer Heimatgemeinde Obertraubling, in der Diözese Regensburg, in Bayern und in Deutschland „in außergewöhnlicher Weise engagiert und dabei wichtige Impulse gesetzt“, heißt es in der Preisbegründung. Sie habe „kirchliches und gesellschaftspolitisches Engagement stets verbunden und die ihr wichtigen Themen auch auf den unterschiedlichen politischen Ebenen eingebracht“, sei es als Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK; 2008 bis 2021), als Landesvorsitzende der Frauenunion (1995 bis 2005) oder als Mitglied des Deutschen Bundestags (1990 bis 2009). Zentrale Themen ihrer Arbeit waren dabei bioethische Fragen, der Schutz des ungeborenen Lebens sowie die Bewahrung der Menschenwürde bis zum Ende des Lebens. 1995 fungierte sie als Verhandlungsführerin von CDU/CSU bei der Reform des Abtreibungs-Paragrafen 218 im Strafgesetzbuch. 1999 zählte Eichhorn zusammen mit Baumann zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Donum Vitae auf Bundesebene und in Bayern, auf Bayernebene war sie von 2008 bis 2017 Vereinsvorsitzende.
Baumann gehörte dem Gründungsvorstand von Donum Vitae in Bayern an. „Hier erwiesen sich seine juristische Fachkenntnis und sein Rat einmal mehr als außerordentlich hilfreich, um nach dem Ausstieg der katholischen Kirche aus der staatlich anerkannten Schwangerenkonfliktberatung ein Netz an Beratungsstellen zu etablieren und deren Finanzierung zu sichern“, heißt es dazu in der Laudatio. Über mehrere Jahrzehnte habe er sich ehrenamtlich für das katholische Laienapostolat in seiner Heimatstadt Schweinfurt, in der Diözese Würzburg, in Bayern und in Deutschland engagiert und dabei bedeutende Akzente gesetzt. Stationen seines Wirkens waren dabei unter anderem seine Tätigkeit als Mitglied des Landeskomitees der Katholiken in Bayern und als Mitglied des ZdK. Trotz seiner beruflichen Tätigkeit zuletzt als Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Bamberg (2009 bis 2015) habe Baumann „stets Zeit und vor allem auch Mut für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten gefunden und so die Gesellschaft auf Basis seiner eigenen Haltung aus dem Evangelium heraus mitgestaltet“.
Seit 2006 wurden Alois Glück, Valentin Doering, Hildegard Leonhardt, Johanna Stützle und Bernhard Sutor, Barbara Stamm, Alois Baumgartner, Helmut Mangold, Walter Bayerlein, Alfons Galster sowie Josef Rottenaicher mit der Franz-Eser-Medaille ausgezeichnet. (uq)
Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Hötzelsperger