Künstliche Intelligenz, kurz KI, ist in aller Munde! Für die Land- und Forstwirtschaft liegt darin eine zukunftsweisende Entwicklung: rasant wachsende Datenmengen, die beispielsweise von der Aussaat bis zur Ernte oder während des gesamten Lebenszyklus eines Nutztieres anfallen, bieten ein weites Feld für KI-Anwendungen. Nicht zuletzt, weil Land- und Forstwirte tagtäglich auf Basis solcher Daten Entscheidungen treffen müssen, die den Ernteertrag, die Gesundheit der Tiere und vieles mehr beeinflussen. Doch in Sachen KI gibt es viele offene Fragen hinsichtlich ihres Einsatzes in der Land- und Forstwirtschaft: Liegt darin der Schlüssel zur nachhaltigeren, ressourceneffizienteren Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft? Oder: Können autonome Systeme künftig Maßnahmen der Bewirtschaftung flächendeckend übernehmen? Und: Wo liegen Chancen und Risiken der Nutzung von intelligenten technischen Systemen?
Um diese und andere Fragen ging es beim 6. Bayerischen Tag der Forschung in München. Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus hat das Symposium „ForschungsLand Bayern – Hier wächst Wissen“ mit dem Schwerpunkt KI gemeinsam mit der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw) und dem Kompetenz-Netzwerk Digitale Landwirtschaft Bayern (KNeDL) veranstaltet. Vertreter aus Praxis, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft tauschten sich dazu aus.
Anlässlich der Veranstaltung sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber: „Je mehr Daten ein Betrieb über seine Pflanzen- und Tierbestände hat, desto tragfähigere Entscheidungen können Betriebsleiterinnen und -leiter treffen. KI-Systeme helfen, die verfügbaren Datenmengen zu verarbeiten und daraus möglichst optimale Maßnahmen abzuleiten. Außerdem können KI-Module in der Landwirtschaft dazu beitragen, das Erzeugen von Lebensmitteln wirtschaftlicher, nachhaltiger und auch klimaschonender zu gestalten. Sie können auch helfen, den bürokratischen Aufwand zu bewältigen.“ Angesichts großer aktueller Herausforderungen wie Klimaschutz, Digitalisierung oder demographischem Wandel ist angewandte Forschung und Entwicklung im KI-Bereich von großem Interesse. Die dem Staatsministerium nachgeordneten Forschungseinrichtungen wie die Landesanstalten für Wein- und Gartenbau, für Wald und Forstwirtschaft beziehungsweise für Landwirtschaft arbeiten bereits an Projekten, die sich mit autonomen Hackrobotern befassen, mit dem Einsatz von KI bei der forstlichen Fernerkundung von Borkenkäferbäumen oder beispielsweise dem Erkennen von Beikraut auf dem Acker mit Drohnen und KI.
„Die bayerische Landwirtschaft braucht verlässliche Partner in Forschung und Wirtschaft, mit denen sie an einem Strang zieht. So kann KI zu einem Problemlöser in der breiten Fläche werden. Dabei möchte die Staatsregierung die Land- und Forstwirtschaft unterstützen. Insofern freuen wir uns sehr, dass am Symposium so ein großer Personenkreis teilgenommen hat, um sich zu informieren und gemeinsam zu diskutieren. Nur im Dialog können wir wirtschaftlichen Chancen und auch Risiken von KI abschätzen“, so Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.
Weitergehende Informationen zur Tagung finden sich unter den Link www.stmelf.bayern.de/ministerium, Rubrik Forschung.
Bericht und Foto: StMELF