Der Große Vorstand des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern hat auf seiner gestrigen Sitzung in München seine Positionen und Forderungen anlässlich der Landtagswahlen in Bayern verabschiedet. Sie umfassen folgende Themenbereiche:
- Tourismusoffensive Bayern – Initiativen Zukunft für das bayerische Gastgewerbe und Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur fortsetzen
- Potentiale der Leitökonomie Tourismus besser nutzen und Strukturen optimieren
- Selbstverantwortliches Handeln fördern – Bürokratie abbauen, Auflagen stoppen und Vollzug vereinfachen
- Keine Chance für Internetpranger, Hygieneampel und Co.
- Fachkräfte sichern – Zuwanderung ermöglichen und Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern
- Berufliche Bildung / Duale Ausbildung stärken
- Arbeitszeitgesetz flexibilisieren
- Gleiche Steuern für Essen
- Beibehaltung reduzierter Mehrwertsteuersatz auf Beherbergungsleistungen – keine Steuererhöhungen
- Fairer Wettbewerb in Zeiten der Digitalisierung
- Ausbau der digitalen Infrastruktur
- Liberalisierung des Feiertagsgesetzes
DEHOGA Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer: „Bayerns Gastgewerbe benötigt als Hauptleistungsträger des Tourismus politische Unterstützung. Der Tourismus ist mittlerweile nach der Industrie die zweitwichtigste Leitökonomie des Freistaates.“ Derzeit leben in Bayern 560.000 Menschen vollumfänglich vom Tourismus, davon über 400.000 in Hotellerie und Gastronomie, was jedem 20. Arbeitnehmer entspricht. Bayerns Gastgewerbe ist die Visitenkarte des Freistaates, in aller Welt stehen bayerische Schmankerl und in Gasthäusern gelebte Herzlichkeit als sympathisches Synonym für Bayern, ja für ganz Deutschland. „Wirtshäuser sind fester Bestandteil bayerischer Kultur, einer Tradition, um die Bayern von außerhalb von vielen beneidet wird“, so Inselkammer: Zugleich sind Hotellerie und Gastronomie der regionale Wirtschaftsmotor, ihnen kommt eine Schlüsselrolle hinsichtlich des Verfassungszieles zu, gleiche Lebensverhältnisse in allen Landesteilen herzustellen.
„Doch diese Stärke ist keine Selbstverständlichkeit“, so Inselkammer: „Dass in Bayern jedes Jahr rund 500 Wirtshäuser in den ländlichen Regionen für immer die Stühle hochstellen, wird zu wenig zur Kenntnis genommen. Da diese Betriebe für die gastronomische Grundversorgung von großer Bedeutung sind, gibt diese Entwicklung mit Blick auf eine geringere Versorgungsdichte mittlerweile strukturpolitisch zu denken.“
Ursache hierfür sind die immer höher werdenden Anforderungen an die Branche, helfen würden eine Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, faire Wettbewerbsbedingungen, allen voran gleiche Steuern für Essen, sowie die Schaffung eines Umfeldes, das wieder mehr Raum für selbstverantwortliches Handeln zulässt.
Die Positionspapiere des DEHOGA Bayern befinden sich im Anhang, zugleich sind Sie im Internet abrufbar unter www.dehoga-bayern.de.
Foto: Hötzelsperger – Samerberger Wirte vor „einigen“ Jahren beim Rosenheimer Herbstfest
Anhang: Positionspapiere des DEHOGA