Wirtschaft

Förderprojekt für LKZ in Prien

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Das Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) Prien und die Truck to Train Service GmbH erhalten für das grenzübergreifende Projekt „Außerfern-Allgäu-Link“ eine Förderung der Euregio via salina im Rahmen des INTERREG-Programms 2021-2027. Gemeinsam mit regional ansässigen Unternehmen und unter Einbindung von Infrastrukturbetreibern und Eisenbahnverkehrsunternehmen soll dank der Förderung länderübergreifend ein Betriebskonzept zum Transport von Gütern auf der Schiene im Grenzgebiet zwischen dem Allgäu und Außerfern erarbeitet und die erforderlichen Schritte zur Umsetzung definiert werden. Start des einjährigen Projektes ist im August 2024.

In der Diskussion um die alpenquerenden Gütertransporte geraten oftmals die kurzlaufenden Verkehre zwischen angrenzenden und benachbarten Regionen in den Hintergrund. Doch gerade diese kurzlaufenden Transporte und die Zuliefertransporte zu Verkehrsknotenpunkten sind für die regionale und heimische Wirtschaft und deren Wertschöpfung von großer Bedeutung. Die beiden Projektpartner Truck to Train Service GmbH und Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) Prien haben sich daher zum Ziel gesetzt, das Potential zu ermitteln, in welchem Umfang sich Gütertransporte zwischen dem Außerfern und dem Allgäu von der Straße auf die Schiene verlagern lassen würden.

Am Beispiel der beiden Regionen Außerfern in Tirol und Allgäu in Bayern/Baden Württemberg soll aufgezeigt werden, welche Chancen kleine Regionalterminals und die Aktivierung von bestehenden Gleisanschlüssen für die Wirtschaft und die Region bieten können. „Gemeinsam – auch in der länderübergreifenden Zusammenarbeit – können die Unternehmen und Regionen im Grenzgebiet mehr bewirken als jeder einzelne für sich allein“, ist Dr. Petra Seebauer, Geschäftsführerin der LKZ Prien GmbH, überzeugt. Auf Basis der Anforderungen der regionalen Unternehmen und der infrastrukturellen, bahntechnischen Gegebenheiten sowie der ermittelten Potenziale soll ein mögliches Betriebskonzept für den Transport auf der Schiene erarbeitet und die erforderlichen Schritte zur Umsetzung definiert werden.

Ziel ist es, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem Außerfern und dem Allgäu im regionalen grenzüberschreitenden Kontext mit der Schaffung einer intermodalen Verbindung zwischen Inntal, Außerfern und Kempten zu stärken, den ansässigen Unternehmen die Anbindung an überregionale Bahnverkehrsknotenpunkte/Terminals zu ermöglichen, mittelfristig die bestehende (Straßen-) Infrastruktur und ansässige Bevölkerung durch ein geringeres Verkehrsaufkommen aufgrund der Verlagerung der Transporte zu entlasten und den Anforderungen an eine nachhaltige Regionalentwicklung gerecht zu werden.

Alfred Schneider, Geschäftsführer der Truck to Train Service GmbH, und Maria Schneider, Business Development Managerin, betreiben das Regionalterminal Stams als Güterumschlagterminal im Tiroler Oberland: „Die Projektidee entstand aus der Anfrage der regionalen Wirtschaft nach regelmäßigen Transporten zwischen Stams und Kempten. Eine beachtliche Menge an Gütern wird zwischen der Region Ulm und dem (Ober-) Inntal transportiert. Im ersten Schritt geht es vor allem um die bahntechnisch herausfordernde Strecke zwischen Innsbruck und Kempten mit dem Ziel, den Schienengüterverkehr in der Region attraktiver zu gestalten und im Sinne eines nachhaltigeren Warentransports zu fördern.“

„In dem Projekt ‚Außerfern-Allgäu-Link‘ wollen wir am Beispiel der Außerfernbahn aufzeigen, dass auch kleine Nebenstrecken wichtig sind und zu mehr Nachhaltigkeit im grenzüberschreitenden Güterverkehr beitragen können“, ergänzt Dr. Petra Seebauer, Geschäftsführerin der LKZ Prien GmbH. „Eine Bündelung von Einzeltransporten zu größeren Einheiten verbunden mit deren Verlagerung auf die Schiene und damit eine Ertüchtigung der Bahninfrastruktur in dieser Region könnte so einen wesentlichen Beitrag zur Resilienz-Steigerung in der gesamten Lieferkette sowie zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten.“

Unter Einbindung interessierter Unternehmen (darunter große Namen aus der Wirtschaft), den Bahninfrastrukturbetreibern und Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie Wirtschaftsvertretungen aus beiden Projektgebieten werden Kriterien und Anforderungen entwickelt, um zu einem praxisorientierten, wirtschaftlich umsetzbaren Betriebskonzept zu gelangen. Marina Kuhn, Geschäftsführerin der Euregio via salina, erläutert: „Die Euregio via salina ist zuständig für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Raum Allgäu-Außerfern-Vorarlberg. Eines unserer Schwerpunkt-themen ist die ‚Nachhaltige Mobilität‘. Daher unterstützen wir gerne das Projekt ‚Außerfern-Allgäu-Link‘ im Rahmen des INTERREG-Programms 2021-2027 mit dem Fokus auf Verkehrsinfrastruktur und grenzüberschreitender Mobilität zur Entlastung der Straße zugunsten der Schiene.“

Bericht und Foto: LKZ Prien a. Chiemsee / Regionalterminal Stams 

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Toni Hötzelsperger

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