Naturbeobachtungen am Chiemsee
Auf dem Weg dort hin hüllten die ersten Sonnenstrahlen die nebeldurchzogene Landschaft in zartes Licht und ließen den Tag sehr ruhig beginnen – aber das sollte nicht lange so bleiben.
An der Hirschauer Bucht angekommen übten sich schon die Bachstelzen im Tiefflug über dem See. Kiebitze drehten über der Bucht in Gruppen ihre Runden. Der Eisvogel zeigte sein fliegerisches Können knapp über dem Wasser und überzeugte selbst ein Blässhuhn mit einer punktgenauen Landung aus voller Fahrt. Gleiches zeigte der Flussuferläufer vor den Augen einer Schildkröte, die sich davon aber wenig beeindrucken ließ. Der Grünschenkel zog durch die neugierigen Enten elegant seine Kurven. Zwischendurch erbeutete der Eisvogel ein kleines Fischlein und präsentierte es geschickt im Flug. Nach einem gesprungenem Wasserstart schüttelte sich der Graureiher das Wasser aus dem Gefieder und drehte in einer Steilkurve vor dem Turm ab. An einer Start-/Landebahn kam es dann zwischen zwei übermütigen Graureihern fast zu einer Kollision. Zu was ein für die Jagd extrem optimierte Körper fähig ist zeigte der Eisvogel, als er mit fast „Überschallgeschwindigkeit“ durch die Menge und am Turm vorbei „donnerte“. Zum Abschluss drehte eine Bekassine noch eine Platzrunde, bevor sie entlang der Uferlinie entschwand.
Text und Fotos: Thomas Alberer