Land- & Forstwirtschaft

FLM Glentleiten: Almsommer am 6. August

Jeder kennt die Alm, auf der es angeblich keine Sünd‘ gibt … Doch wie war das Leben von Sennerin und Hütebub tatsächlich in den Sommermonaten oben am Berg? Wer mehr über das Leben auf der Alm erfahren will, ist am Sonntag, 6. August, im Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern gut aufgehoben. Denn dann steht das Almgelände mit Vorführungen, Musik und Kinderprogramm im Mittelpunkt.

Zum Beispiel zeigt das Glentleiten-Team, wie aus der Milch der Kühe auf der Alm Käse hergestellt wird (Vorführungen um 11, 13 und 15 Uhr). Um die Kühe und den Umgang mit ihnen geht es auch, wenn Ramona Bertl mit ihrer Kuh Romina durchs Museum geht (am Vormittag). Zum Führen von Kälbern bedarf es aber auch eines Stricks. Den können Kinder zwischen 14 und 16 Uhr in der Seilerei aus Hanf herstellen. Ein besonderes Erlebnis für Geschichten-Hungrige jeden Alters gibt es mit Katharina Ritter. Wer kennt etwa die Sage von der Mordau-Alm? Die bekannte „Ohranglerin“ erzählt um 11:30, 12, 13:30 und 14:30 Uhr ihre Geschichten im Brunnerkaser. Auch Musik gibt es auf der Alm: Zunächst mit der Ziach (11-14 Uhr) und dann ab 14 Uhr mit den Werdenfelser Alphornbläserinnen – ein ganz besonderes Erlebnis für die Ohren!

Außerdem können Besucherinnen und Besucher beim Schnitzen von Kühen zusehen (14-16 Uhr) oder beim Spinnen von Schafwolle (11-16 Uhr). Für Kinder wird es nochmal spannend, wenn sie ausprobieren, mit einer Kraxe über die Alm zu laufen und dabei so manche Hindernisse zu überwinden, ohne dass ihre „Ladung“ verloren geht. Wer ist am geschicklichsten?

Almwirtschaft

Almwirtschaft im Alpenraum gibt es nachweislich seit rund 2000 Jahren. Dabei sind Almen Weideflächen im Gebirge, auf denen das Vieh im Sommer gehalten wird. Auf bayerischen Almen weiden vor allem Rinder, aber auch Schafe, Ziegen, Pferde und Schweine. Als Unterkunft für Mensch und Tier und als Arbeitsraum dienen einfache Gebäude, die Almhütten oder Kaser. Die Sommerweide auf der Alm ermöglicht dem Bauern, das gesamte von den Wiesen im Tal gewonnene Heu als Winterfutter für seine Tiere zu verwenden.
Im Freilichtmuseum repräsentieren die sechs originalen Almgebäude aus fünf Jahrhunderten die historische Almwirtschaft Oberbayerns vom Berchtesgadener Land bis zum Ammergebirge. Mit diesen Häusern besitzt die Glentleiten eine in deutschen Freilichtmuseen einmalige Baugruppe. Die seltenen, für die Region einst typischen Murnau-Werdenfelser Rinder verbringen hier ihren „Almsommer“.

Bericht und Fotos: Bezirk Oberbayern, Archiv FLM Glentleiten

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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