Seit diesem Jahr laufen die gemeinsamen Besprechungen und Vorbereitungen das Fichtelgebirge zur Wanderqualitätsregion zertifizieren zu lassen. Die Bürgermeister, die Touristiker aber auch die Wanderverantwortlichen des Fichtelgebirgsvereins sind sich einig, dass es unabdingbar ist die Qualität hoch zu halten und somit dem Gast ein verlässliches Wanderversprechen zu geben. Ein Aspekt auf dem Weg zur Qualitätsregion ist die Erfassung des Schilder- und Wegebestandes nach vorgegebenen Kriterien. Damit dies Wanderverbandskonform geschieht, haben sich am letzten Wochenende fast zwei Dutzend Wanderverantwortliche der Ortsgruppen des FGV und Mitarbeiter der Tourismuszentrale Fichtelgebirge aufgemacht, um sich in Theorie und Praxis ausbilden zu lassen. Im Gruppenraum des evangelischen Kindergartens in Warmensteinach wurde in zwei Tagen alles über Wegeformate, Wander- und Besucherlenkungssysteme, Kriterien zu Natur- und Landschaftsformen als auch kulturelle und zivilisatorische Kriterien gelehrt. Am Samstagmorgen ging es dann auf eine Lehrwanderung, ausgestattet mit Karte, Erfassungsbogen und farbigen Stiften wurde der Wasser Lebenspfad in Warmensteinach begutachtet und in einen Bogen aufgenommen. Dort konnten positiv als auch negativ Kriterien erfasst und beurteilt werden. Für die knapp 4,5 km lange Runde benötigte die Gruppe gut 4 h. Der Weg war sehr gut als Lehrweg geeignet, weil er viele Beispiele zur Erfüllung der Kriterien zeigte, aber auch ein paar Verbesserungen offenlegte. Der Bayerische Rundfunk begleitete dabei die Gruppe mit einem Fernsehteam, um über die durchaus komplexe Wegeerfassung zu berichten. Zurück im Schulungsraum wurde anhand einer Software der Datenbestand eingegeben und der Verbesserungsbedarf aber auch die erfüllten Punkte dargestellt.
Am Ende des Lehrgangs konnten 20 Fichtelgebirgler mit der Bescheinigung „Bestandserfasser“ des Deutschen Wanderverbandes tatenhungrig nach Hause gehen. Sechs zertifizierte Wege hat das Fichtelgebirge bereits. Für die Anerkennung als Qualitätsregion Wandern, benötigt das Fichtelgebirge ca. 30 solcher Wege.
In den nächsten Monaten werden Gastgeber, Gasthäuser aber auch Tourist Infos hinsichtlich der Wünsche der Wanderer informiert und auch in der Angebotsgestaltung gelehrt. Ein langer Prozess liegt dabei vor allen Beteiligten, den bisher auch erst vier Regionen in Deutschland durchlaufen haben. Der Tourismusverantwortliche im Fichtelgebirge, Ferdinand Reb, plant ca. zwei Jahre für diesen umfangreichen Prozess.
Foto: Florian Fraaß Auf dem Weg durch das Wagenthal. Die 18 Lehrgangsteilnehmer mit den beiden Referenten Daniel Stein (2 v.l.) und Tobias Pape (7. v.l.) des Deutschen Wanderverbandes im vorgeschriebenen Coronaabstand.