„Es ist nicht die Aufgabe der Feuerwehr, Hausdächer von der Schneelast zu befreien“, so der Kommandant der Sachranger Feuerwehr Stefan Singhartinger bei der Jahreshauptversammlung im Sachranger Hof. „Aber im Rahmen der allgemeinen Hilfe für die Bevölkerung war es unsere Pflicht, den Bewohnern des Oberen Prientals bei ihrem Kampf gegen die Schneemassen beizustehen“. An fünf Tagen im Januar kamen Feuerwehrkräfte aus dem ganzen Landkreis zur Hilfeleistung nach Sachrang, insgesamt waren in diesem Zeitraum 1270 Männer und Frauen im eingeschneiten Bergsteigerdorf im Einsatz, davon alleine am Sonntag, 13. Januar 420 Einsatzkräfte. Alle mussten geführt, zur Arbeit über den Ort verteilt und letztlich auch versorgt werden. Während der gesamten Einsatzzeit gab es keine Unfälle und nur minimale Schäden. Alle auswärtigen Feuerwehrkräfte erkannten an den Schneemassen vom Eintreffen weg, dass sie von den heimischen Feuerwehrleuten dringend als Hilfe und Verstärkung gebraucht wurden.
Der Höhepunkt des vergangenen Jahres war die Segnung des neuen Einsatzfahrzeugs Sachrang 44/1. Pfarrer Paul Janßen und Pfarrerin Betina Heckner segneten das neue Tragkraftspritzenfahrzeug-Logistik TSF-L auf dem Platz vor dem Sachranger Feuerwehrhaus. Kommandant Stefan Singhartinger erklärte allen Anwesenden noch einmal das Konzept des Fahrzeugs: „Bisher war ein Feuerwehrfahrzeug mit seiner Besatzung bei Schadensereignissen wie einem Hochwassereinsatz immer fest an einen Einsatzort gebunden, bei diesem neuen Fahrzeug können entsprechend gepackte Container zusammen mit der Mannschaft abgesetzt werden und Hilfe leisten, während das Fahrzeug als Transportfahrzeug an weiteren Stellen mit anderen Feuerwehrleuten immer wieder zum Einsatz kommen kann“. Neben der Tragkraftspritze können auf der Ladefläche nach Notwendigkeit vier weitere Palettenstellplätze genutzt werden. In Planung sind ein Schlauchcontainer mit 500 Meter Schlauchmaterial, ein Container mit dem Verkehrssicherungssatz und der Ölabwehr, sowie ein Container für den Hochwassereinsatz mit einer Schmutzwasserpumpe und ein weiterer für Restwasser mit einer leistungsfähigen Tauchpumpe.
„Irgendetwas war immer los im Priental“ berichtete Stefan Singhartinger. Zu 26 Einsätzen rückte die Freiwillige Feuerwehr von Sachrang aus, zu einigen wenigen Brände, zu Sturmschäden und Verkehrsunfällen; der Rest waren Technische Hilfeleistungen und Ordnungsdienst. An 20 Übungsabenden hielten sich die 35 aktiven Feuerwehrleute fit. 136 Stunden erbrachten die Männer im Einsatz, dazu kamen noch 755 Übungsstunden. Zwei Gruppen absolvierten erfolgreich das Leistungsabzeichen Technische Hilfeleistung. Dies war das erste THL Leistungsabzeichen in der Geschichte der Feuerwehr Sachrang. Insgesamt war ein deutlicher Anstieg an Einsatz- und Übungsstunden gegenüber den Vorjahren zu verzeichnen, dies ist der Auslieferung des neuen Fahrzeugs und der Vorbereitung auf das Leistungsabzeichen zuzurechnen Nicht erfasst wurden dabei die Vorstandssitzungen und Besprechungen der verschiedenen Gremien und Gruppen innerhalb der Wehr und überregional, die Wartungs- und Reparaturarbeiten im Feuerwehrhaus und drumherum, die Umbaumaßnahmen im Feuerwehrhaus, die Vorbereitungen für die Aufnahme des neuen Fahrzeugs und die Besorgungsfahrten, „die dafür aufgewendeten Stunden dürften noch einmal weit in den dreistelligen Bereich gehen“.
Im kommenden Jahr will Kommandant Stefan Singhartinger vor allem das neue Fahrzeug und die neuen Gerätschaften zum Schwerpunkt der Ausbildung machen. Zusätzliche Einsatzkräfte sollen in den bestehenden Mannschaftsstamm eingebunden werden. Der Erwerb des Leistungsabzeichens für den Löscheinsatz stellt dabei eine gute Möglichkeit für eine gezielte Ausbildung dar. Für die Funktionen Maschinist, Atemschutzgeräteträger, Fahrer und Funker sind geeignete Feuerwehrleute auszubilden.
Stefan Singhartinger bedankt sich bei seiner aktiven Mannschaft für die geleistete Arbeit in den letzten sechs Jahren. Ebenso galt sein Dank dem Feuerwehrverein für die gute Zusammenarbeit und die finanzielle Unterstützung.
Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg – Eindrücke von der Fahrzeugweihe