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Feuerwehr-Fahrzeugweihe in Sachrang

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Allzeit gute Fahrt, Gottes Segen und eine gute Heimkehr für alle nach jedem Einsatz“! wünschten Pfarrer Paul Janßen und Pfarrerin Betina Heckner allen Sachranger Feuerwehrleuten und segneten das neue Tragkraftspritzenfahrzeug-Logistik TSF-L auf dem Platz vor dem Feuerwehrhaus.

Kommandant Stefan Singhartinger erklärte das neue Konzept des Fahrzeugs: „Bisher war ein Feuerwehrfahrzeug mit seiner Besatzung bei Schadensereignissen wie einem Hochwassereinsatz immer fest an einen Einsatzort gebunden, bei diesem neuen Fahrzeug können entsprechend gepackte Container zusammen mit der Mannschaft abgesetzt werden und Hilfe leisten, während das Fahrzeug als Transportfahrzeug an weiteren Stellen mit anderen Feuerwehrleuten immer wieder zum Einsatz kommen kann“.

Das Sachranger Konzept sieht eine fest auf dem Fahrzeug verladene Tragkraftspritze mit der entsprechenden Löschmannschaft vor, zusätzlich können auf der Ladefläche nach Notwendigkeit vier weitere Palettenstellplätze genutzt werden. „Durch diese variablen Rollcontainer kann die Beladung des Fahrzeugs für jeden Einsatz optimal zusammengestellt werden. In Planung haben wir einen Schlauchcontainer mit 500 Meter Schlauchmaterial, einen Container mit dem Verkehrssicherungssatz und der Ölabwehr, sowie einen Container für den Hochwassereinsatz mit einer Schmutzwasserpumpe und einen weiteren für Restwasser mit einer leistungsfähigen Tauchpumpe. Dazu sind weitere diverse Bestückungen mit Paletten, Hubwagen, Rollwannen und Gitterboxen möglich. Die Finanzierung dieses Zubehörs erfolgt zum größten Teil durch den Sachranger Feuerwehrverein, der dazu seine lang angesparten Reserven einsetzt“.

Bürgermeister Peter Solnar bedankte sich bei den Männern der Sachranger Feuerwehr für ihr Engagement bei der Beschaffung des neuen Fahrzeugs und für die Verwirklichung des Aschauer Feuerwehrkonzepts sowie den zahlreichen Sachranger Bürgern, die mit ihren Spenden zum Kauf des neuen Feuerwehrautos entscheidend beigetragen hätten. Mit der Übernahme des bisherigen Aschauer Fahrzeugs 42/1 und dem neuen Zusatzfahrzeug sei die Sachranger Wehr für ihre Aufgaben optimal ausgerüstet und schlagkräftig bis weit in dieses Jahrhundert hinein. Bei rund 30 Einsätzen im Jahr und den allwöchentlichen Übungen wird das neue Fahrzeug den Rückhalt für die Sachranger Feuerwehr bilden. Mit der Beschaffung dieses Fahrzeugs mache die Gemeinde einen weiteren wichtigen Schritt nach vorne, um den vorhandenen Fuhrpark zu ersetzen.

Kreisbrandrat Richard Schrank und die Feuerwehren der Nachbarsgemeinden mit ihren Fahnenabordnungen – darunter auch die Feuerwehr vom Niederndorferberg in Tirol mit ihrem Kommandant Franz Bliem – nahmen an der Fahrzeugweihe teil. Kreisbrandrat Schrank bedankte sich bei der Gemeinde Aschau für den ständigen weiteren Aufbau und die Optimierung der Ausstattung der gemeindlichen Hilfskräfte. Zur optimalen Hilfeleistung solle Aschau – wie es aktuell die Gemeinde Rott am Inn im Norden des Landkreises macht – doch noch ernsthafte Überlegungen zur Beschaffung einer Drehleiter ins Auge fassen. Hier bestehe im südlichen Abschnitt des Landkreises eine ernsthafte Lücke, die es über kurz oder lang zu schließen gelte. Die Zuschüsse zu einer solchen Drehleiter seien auch erheblich.

Vorstand Peter Hacherer und Kommandant Stefan Singhartinger dankten der Gemeinde Aschau für die Beschaffung des neuen Fahrzeuges und stellten den langen Weg vor, bis das Auto seinen Weg vom Reißbrett schließlich in die neu umgebaute und renovierte Garage fand. Seit dem Herbst 2015 liefen die Vorbereitungsarbeiten, als unverzichtbare Anforderung wurden für das Fahrzeug ein Gewicht unter 7,5 Tonnen, eine Ausstattung mit Allrad und die Möglichkeit einer flexiblen Ausstattung festgelegt. Außerdem musste das Fahrzeug mit einem alten Führerschein der Klasse 3 oder mit dem neuen Feuerwehrführerschein gefahren werden können. Die Planungen, Ausarbeitungen und Ausschreibungen zogen sich über zwei Jahre hin. Das Gesamtfahrzeug wurde in drei Lose zerlegt, das Fahrgestell auf Iveco-Basis baute die Firma Achleitner wunschgerecht zu einem Allrad-Fahrzeug um, die Fertigung der Aufbauten übernahm die Firma BTG in Görlitz. Als drittes Los wurde die Beladung nach Feuerwehrnorm zusammengestellt. Die Kosten wurden mit insgesamt 144000 Euro angesetzt, ein Zuschuss von 40000 Euro war dafür in Aussicht gestellt. Im März 2018 wurde das Fahrzeug ausgeliefert und im Juni erstmalig bei der Feuerwehrdienstbesprechung in Bad Aibling der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Preis für das Fahrzeug sei hoch gewesen, gab Peter Hacherer zu, bat aber die Bürger zu bedenken, dass dieses Fahrzeug dem Wohle aller Bürger der Gemeinde diene und darüber hinaus. „Ein Menschenleben kann man nicht mit Geld aufwiegen“. Im Anschluss an die Feier luden die Sachranger Floriansjünger ihre Gäste zu einer Brotzeit rund ums Feuerwehrhaus.

Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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