Brauchtum

Festzug beim Cannstatter Volksfest

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der Trachtenverein „D´Unterillertaler Senden- Ay“  und die Musikvereinigung Senden- Ay-Oberkirchberg haben  beim Historischen Festzug zum Jubiläum 200 Jahre Cannstatter Volksfest in Stuttgart -Bad Cannstatt teilgenommen .

Beide Vereine arbeiten als kulturtragende Einrichtungen im Stadtgebiet seit einigen Jahren auch bei Großereignissen wie Umzügen und Heimatabenden mit Freude zusammen und ergänzen sich durch Zusammenspiel von Musik ,Tanz und Tracht  ideal.

Das Trachtenbild der Sendener Tracht stellt sich wie folgt dar:

Getragen wird die Schwäbische Volkstracht des Unteren Illertales um 1820. Die Männer tragen einen schwarzen Schaufelhut , eine schwäbische Kniebundlederhose  aus Hirschleder , deren Hosenträger über der roten Weste getragen werden. Die rote Weste wird dominiert durch den Schluss mit einreihig gesetzten  Bollerknöpfen. Darüber trägt der Mann eine schwarze Joppe, offengetragen mit zweireihig gesetzen, stoffüberzogenen schwarzen Knöpfen. Dazu Schnallenschuhe oder Faltenstiefel. Bei den Frauen dominiert die Chenille-Radhaube mit besticktem Haubenboden und Bändern aus Atlasseide. Ein schwarzer Rock und schwarzes Mieder mit Goldfaden prägt das Gesamtbild. Über dem Rock wird eine Seidenschürze mit unterschiedlicher Streifeneinfärbung getragen. Die ledigen Frauen oder Mädchen tragen blaue Moireehäubchen mit goldfaden-besticktem Haubenboden oder Pfauenrädle, einen grünen Faltenrock mit rotem Mieder und weißer Schürze. Als Schuhwerk werden entweder Haferlschuhe oder Riemenschuhe mit Schnalle getragen.

Im Vorfeld der Teilnahme waren natürlich einige ,organisatorische Arbeiten erforderlich um den Anforderungen des beliebten Ereignisses gerecht zu werden.

Ein Tölzer Truhenwagen wurde extra verladen und nach Stuttgart  transportiert , um einen würdigen Abschluss des „Sendener Zuges“ zu bilden und  älteren Trachtlern auch die Teilnahme auf dem Wagen zu ermöglichen. Gezogen wurde der Wagen von einem Pferde-Gespann mit zwei Süddeutschen Kaltblut der Fam.Köpf aus Unterböhringen,

Bernd Kurus-Nägele und Claus Zanker, als verantwortliche Vorstände  erklärten unisono , dass die Teilnahme am Historischen Festzug in Stuttgart-Bad Cannstatt zu den bedeutenden  Höhepunkten in der jeweiligen Vereinsgeschichte zählt und dass es für alle Teilnehmer eine Ehre sei die Stadt Senden ,das Untere Illertal und Schwaben bei diesem Großereignis zu repräsentieren.

Mit Marschmusik setzten sich gegen 13.00 Uhr 30 Musiker der Musikvereinigung  und 40 Trachtler des Trachtenvereines „ D‘ Unterillertaler Senden – Ay“ in Bewegung.

Der jüngste Trachtler war mit 4 Jahren Björn Heinle gezogen von Oma Bettina im Leiterwagen am Anfang des Zuges und die älteste Trachtlerin Anne Werner  im Alter von 76 Jahren, die im Tölzer Truhenwagen am Ende des Zuges mitfuhr.

Der Umzug führte 4 km lang quer durch die Cannstatter Innenstadt bis zum Wasengelände, das bekanntermaßen das größte Volksfest der Welt ist.

Bernd Kurus-Nägele , als Vereinsvorstand  des Trachtenvereines verantwortlich für Tanz und Brauchtum  war beeindruckt von der Vielzahl der Zuschauer entlang  des Umzugweges.

„ Ein tolles Gefühl bei dieser Traditionsveranstaltung dabei zu sein und durch die Straßen mit einer Vielzahl begeisterter Zuschauer laufen zu können.“.

Die Moderatoren am Rand des Umzugsweges  waren sehr angetan von den Sendener Trachten  des Unteren Illertales bzw. zum Ulmer Winkel  und  hoben  die besonderen Chenille-Radhauben hervor.

Der Zug endete auf dem Wasen- Gelände und im Anschluss ging es ins Festzelt „Schwaben-Bräu“ auf reservierte Plätze. Bei Speis und Trank und bester Blasmusik und später auf dem  Festgelände hieß es nur noch Spaß haben und genießen, bevor gegen 19.00 Uhr die Heimreise Richtung Senden wieder angetreten wurde.

Fazit der Teilnahme: Ein beeindruckendes Erlebnis , das den hohen Aufwand der Organisation in jedem Falle rechtfertigt.

Bericht und Fotos: Marianne Hinterbrandner, 1. Gauvorständin Altbayerisch-Schwäbischer Gauverband


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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