Ob es in der 400 jährigen Geschichte der Schiffleutbruderschaft Neubeuern Gleiches oder Ähnliches gab, ist unbekannt. Der Festtag und damit auch der Auftakt zum Festjahr, zu dieser ältesten Vereinigung im Gemeindegebiet, war außergewöhnlich und damit auch beeindruckend. Die Corona -Pandemie bedeutete ein Umdenken und Umplanen der Vorbereitung, welche in den letzten drei Jahren gemacht wurden. Traditionell wurde jedoch am dritten Sonntag im Januar der Festgottesdienst zum Jahrtag gefeiert. Anders, kleiner, mit weniger Mitgliedern in der Kirche, ohne großem Chor und Orchester, dafür mit einem beeindruckenden Spiel eines Quartetts. Pfarrer Christoph Rudolph bezog sich in seinen Ausführungen auf das Evangelium von der Hochzeit zu Kanaan. So wie die Menschen auf das Wort Jesus glaubten, sollen auch wir an die Hilfe und Gemeinschaft der Bruderschaft glauben. Sie wurde im ursprünglichen Sinn geschaffen, um Hinterbliebenen der Schiffleute hilfreich zur Seite zu stehen. Der Geistliche verwies auf die vielen Gemeinsamkeiten der Bruderschaft, verbunden mit der Ausschmückung der Pfarrkirche. Der Messkelch, der beim Gottesdienst verwendet wurde, war der Hochzeitsbecher aus dem 15. Jahrhundert der Eheleute Hupfauf, deren Namen und Wirken eng mit der Schiffleutbruderschaft verbunden sind. Die angedachte weltliche Feier zum Jahrtag anschließend beim Wirt musste wegen der gegebene Lage abgesagt werden. Die Formalitäten des heutigen Vereins wurden von der neugewählten Vorstandschaft in der Kirche abgewickelt. So konnte auch der geforderte Abstand eingehalten werden. Nach dem Rückzug des bisherigen Vorstands Michael Konrad, Enkel des letzten Schiffbaumeister am Inn-Michael Schmidl, war eine Neuwahl nötig geworden. Die Umstände der Pandemie verhinderten im Herbst des Jahres 2021, eine Versammlung mit Neuwahl. Die Mitglieder wurden zur schriftlichen Wahl aufgefordert. Dabei wurde Juliane Tiefenmoser zum neuen Vorstand gewählt. Sie arbeite künftig zusammen mit Sebastian Paul als Stellvertreter, Georg Wachinger als Kassier, Vroni Spatzier als Schriftführerin und Rainhard Käsinger als Chronist. Sepp Englberger, Alois Pichler, Rudi Lebeth, Maximilian Tiefenmoser jun, fungieren als Beisitzer. Peter Hacker und Georg Spatzier prüfen die Kasse. Bürgermeister Christoph Schneider als Wahlleiter dieser nicht öffentlichen, aber rechtlich zulässigen Wahl übermittelte das Ergebnis. Aus dem Kreis der neuen Vorstandschaft wurde von Sepp Englberger Bürgermeister Schneider, die Schirmherrschaft für das Festjahr angetragen, welche er gerne übernahm. „Tradition bewahren, auch über die Landesgrenzen hinweg, Forschen nach Vergangenem, Zusammenhalt im Verein und mit den anderen Vereinen, dazu will ich gerne meinen Beitrag leisten“ – so der Bürgermeister. Schneider sagte weiter, dass nach den Umbauten und Renovierungen wird im Frühsommer das Museum wieder zugänglich sei. Ein Schwerpunkt im Festjahr. Juliane Tiefenoser verwies ferner auf die Maiandacht an der Danco-Kapelle, an den Festsonntag mit Gottesdienst auf dem Marktplatz, mit Weihe der dann renovierten Fahnen der Rosenkranzbruderschaft, welche nun von der Schiffleutbruderschaft übernommen wurde. Ein Fest soll an der Plätte in Altenmarkt gefeiert werden, ein Museumstag wird neue Einblicke gewähren. Ferner kann ab sofort ein Festzeichen erworben werden. Johann Dettendorfer vom benachbarten Verein aus Nußdorf gratulierte mit Blumen Juliane Tiefenmoser, zu ihrem Amt, verbunden mit der Zusicherung weiterer guter Zusammenarbeit und Freundschaft. Seine Einladung an die neue Vorstandschaft und die Neubeurer Mitglieder galt dem Jahrtag in Nußdorf. Vorstand Juliane Tiefenmoser brachte mit Freude und bewegten Worten an alle Helfer in der schwierigen Umstellungsphase ihren Dank zum Ausdruck. Mit einem Präsent bedankte sie sich bei den Bürgermeistern Schneider und Sattelberger, bei Manfred Karl vom Trachtenverein Edelweiß Neubeuern, bei Richard Leitner für graphische Arbeiten sowie bei Micheal Pertl für seine fachliche Hilfe.
Fotos: u.a.: – Die Firma Auer-Bräu, dessen Firmengründer engen Bezug zur Gemeinde hat, erstellte einen eigenen Sud, der in Flaschen zum Ausschank kommt, mit eigenem Etikett.
- Bürgermeister Christoph Schneider gratuliert Juliane Tierfenmoser zu ihrem Ehrenamt, Vorstand Johann Dettendorfer vom benachbarten Verein aus Nußdorf schloss sich den Glückwünschen an, verbunden mit der Einladung zum Nußdorfer Jahrtag
- Beitragseinzug wie früher: in bar und mit Listen-Eintrag
Bericht und Fotos: Thomas Schwitteck