Wirtschaft

Festakt bei der Technischen Hochschule Nürnberg

Veröffentlicht von Christina Rechl

Die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm startet mit einem Festakt in ihr Jubiläumsjahr. Bei der Veranstaltung mit rund 400 Gästen enthüllte Ministerpräsident Dr. Markus Söder zudem die weiterentwickelte Marke der Hochschule, die künftig als „die Ohm“ auftritt.

200 Jahre alt und trotzdem am Puls der Zeit: Die Technische Hochschule Nürnberg, deren Ursprünge auf die Städtische Polytechnische Schule von 1823 zurückgehen, feiert in diesem Jahr ein großes Jubiläum. Zum Festakt am Freitag waren neben Ministerpräsident Dr. Markus Söder auch Wissenschaftsminister Markus Blume und Oberbürgermeister Marcus König gekommen, um persönlich ihre Glückwünsche zu überbringen.

Ministerpräsident Dr. Markus Söder sagte: „Happy Birthday: Wir feiern 200 Jahre Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Hier kommen Forschung und der Transfer in die Praxis zusammen. Mit Künstlicher Intelligenz, Robotik und Supercomputing fördern wir die Technologien der Zukunft. Die Hightech Agenda Bayern ist unsere Strategie im internationalen Wettbewerb um die klügsten Köpfe: Wir schaffen 13.000 neue Studienplätze und 1000 Professuren, davon allein rund 50 hier an der TH Nürnberg. Das ist die größte Forschungsoffensive eines Bundeslands und eine Einladung an die Welt. Auf viele weitere Erfolge im Team Zukunft!“Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume sagte: „200 Jahre und kein bisschen angestaubt. Im Gegenteil! Die TH Nürnberg hatte schon immer den richtigen Blick für die entscheidenden Themen – ein Thinktank mit Tradition. Als echter Teamplayer mit starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Sie schmiedet auch heute die ganz heißen Eisen: KI, Robotik, Quantentechnologie und Wasserstoffforschung. Das unterstützen wir weiter: Mit 93 neuen Stellen aus unserer Hightech Agenda Bayern befeuern wir ‚die Ohm‘ für die Zukunft.“ Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König sagte: „Die Technische Hochschule geht mit der Gründung als Polytechnische Schule vor 200 Jahren auf eine städtische Initiative zurück. Nürnberg ist Bildungsstadt und stolz auf die vielfältige Hochschullandschaft. Unsere Schulen, Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen wirken auf die gesamte Stadtgesellschaft und machen Nürnberg zu einem attraktiven Zentrum für die gesamte Region. Mit 13.000 Studentinnen und Studenten ist die Technische Hochschule die größte Hochschule Nürnbergs.“

Die Feierlichkeiten, die sich über das ganze Jahr 2023 verteilen, veranstaltet die Hochschule bewusst öffentlich und auch außerhalb ihres Campus‘. So wird sie ab April beispielsweise im Jubiläums-Pop-up-Store „Ohm-City“ im Augustinerhof ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm anbieten, um sich in all ihren Facetten zu zeigen. Neben dem Beginn des Jubiläumsjahres war der Festakt auch Startschuss für die weiterentwickelte Marke der Hochschule: Über ein Jahr hatten sich die Verantwortlichen gemeinsam mit einer Agentur mit Kernwerten, Vision und Mission beschäftigt – und dazu unter anderem über 1.100 Personen aus der Region befragt. Heraus kam eine deutliche Veränderung im Erscheinungsbild: Die Markenfarbe der Hochschule wechselt von Blau zu Rot, Namensgeber Georg Simon Ohm taucht prominent im neugestalteten Logo auf. Die Kurzform des Hochschulnamens ist dazu künftig „die Ohm“.

Präsident Prof. Dr. Niels Oberbeck erklärt: „Wir bleiben selbstverständlich weiterhin die Technische Hochschule Nürnberg. Aber wir haben gemerkt, dass wir durch einige Umbenennungen in der Vergangenheit und nicht zuletzt durch die neue Technische Universität Nürnberg häufig verwechselt wurden. Der Name ‚Ohm‘, dagegen ist weithin bekannt, in der Region etabliert und einzigartig. Das wollen wir nutzen.“ Die neue Markenfarbe sei zudem ein Bekenntnis zur Regionalität der Ohm: „Rot ist nicht nur eine warme Farbe, die unsere Offenheit und Zugewandtheit ausdrückt. Es ist auch die bestimmende Farbe der Stadt Nürnberg und der Metropolregion, in der wir uns – trotz unserer internationalen Ausrichtung – stark verwurzelt sehen.“

Im Anschluss an den Festakt präsentierten Wissenschaftler*innen der Ohm Forschungsprojekte aus den Bereichen Robotik, Künstliche Intelligenz, Wasserstoffforschung und Unternehmensgründung:

  • Der autonom fahrende Weltmeister-Roboter Ohmn3 wird zur Forschung an Einsatzszenarien für die Industrie 4.0 und Fabriken der Zukunft genutzt. Er besteht aus einer omnidirektionalen Grundplattform zur freien Navigation in seiner Umgebung und einem selbst konstruierten Roboterarm, der es ihm ermöglicht, Objekte zu erkennen und zu greifen. Das Team AutonOhm @Work der Ohm gewann damit zuletzt die Disziplin Industrial@Work auf der RoboCup Weltmeisterschaft 2022 in Bangkok.
    Link zum Labor für mobile Robotik: www.th-nuernberg.de/fakultaeten/efi/forschung/forschungsaktive-labore/mobile-robotik/
  • Das Zentrum für Künstliche Intelligenz (KIZ) präsentierte in einer Live-Demo, wieviel Künstliche Intelligenz (KI) in einer Semmel steckt. Mithilfe von KI können Rückläufer von Backwaren bei mittelständischen Bäckereien analysiert werden. Dies ermöglicht eine bedarfsgerechte Produktion und effizientes Wirtschaften.
    Zudem setzt das KIZ bei Sprachanalysen KI für effizientes Krankheitsscreening ein: Sie hilft in der Frühdiagnostik unterschiedlicher Krankheiten wie Depression, Demenz, Parkinson oder Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern.
    Link zum Zentrum für Künstliche Intelligenz: www.th-nuernberg.de/kiz
  • Das Institut H2OHM der Ohm forscht entlang der kompletten Wertschöpfungskette im Bereich Wasserstoff – von der Materialentwicklung bis hin zur Systemtechnik. Das schließt auch fachübergreifende, praxisnahe Lehre mit ein.
    Dabei kooperiert das Institut auch mit MAN und der FAU Erlangen-Nürnberg auf dem Campus Future Drive Line, wo an künftigen Antriebssystemen für schwere Nutzfahrzeuge geforscht wird.
    Link zum Institut für Angewandte Wasserstoffforschung, Elektro- und Thermochemische Energiesysteme: www.th-nuernberg.de/h2ohm
  • Das Gründungszentrum Ohm Potentiale unterstützt junge Unternehmen bei ihren Gründungsvorhaben: Das Start-up droptical systems entwickelt beispielsweise Jet-Dispenser-Systeme zur Mikrodosierung bei der Medikamentenherstellung. Die Ausgründungen Evocortex und EduART entwickeln mobile Roboterplattformen, die Unternehmen unterstützen, ihre Produktion zu digitalisieren.
    Link zu Ohm Potentiale: www.th-nuernberg.de/beratung-services/beratungsstellen/gruendungsberatung/

Foto & Text: Technische Hochschule Nürnberg

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Christina Rechl

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