Sport

FC Mangfall Kolbermoor – Eingetragener Spaßverein

Hamburg hat den FC St. Pauli. Berlin den FC Union. Und Bad Aibling und Kolbermoor? Die haben den FC Mangfall Kolbermoor. Was diese Vereine gemeinsam haben? Es sind echte Kult-Clubs. Denn bei ihnen geht es um mehr als um Fußball. Hier stehen das Zusammengehörigkeitsgefühl und der Spaß an der Sache an oberster Stelle.

Zugegeben: Bei den Mangfall-Kickern geht es fast nur darum. Während St. Pauli und Union in den oberen Ligen professionell um Punkte kämpfen, wollen die Mitglieder der Traditionsvereins aus dem Mangfalltal nur eine gute Zeit haben und die vor allem gemeinsam verbringen. Das stand schon im Vordergrund, als sich die 15 Gründungsmitglieder am 16. Februar 1979 im damaligen Brückenstüberl in Hohenofen zusammentaten und den Hobbyclub Bad Aibling gründeten.

Klar wollten alle zusammen Fußballspielen, denn das Kicken war ihre Leidenschaft. Doch die dritte Halbzeit im Anschluss an die Spiele war allen mindestens genauso wichtig, wenn nicht noch ein bisschen mehr. Wie viel Leidenschaft und Begeisterung für den Club vorhanden ist zeigt sich an am Status Quo Anno 2023: Von den Ur-Kickern der Anfangszeit sind heute immer noch acht Mann an Bord. Wenn dem einen oder anderen auch der Kampf um das runde Leder nicht mehr so leicht vom Fuß geht – auf das Treffen mit den alten Weggefährten wollen viele nicht verzichten.

Zu viel Spannendes und Schönes hat man schließlich gemeinsam erlebt in den zurückliegenden 44 Jahren. Und das waren nicht immer nur Turniere wie die Stadtmeisterschaften in Rosenheim, Aibling, Kolbermoor, Barolo, Ebbs und Wörgl oder unzählige Pokalwettbewerbe. Es waren auch Ereignisse wie die regelmäßigen Ausflüge nach Rom, Gran Canaria, Teneriffa, Lanzarote oder Kreta. Oder gemeinsame Skiausfahrten, Feste, Faschingsveranstaltungen und Bergtouren. Heißt: Beim FC Mangfall Kolbermoor war und ist ständig was los. Auch oder gerade dann, wenn der Ball ruht.

Jenen wollte der Club irgendwann nicht mehr komplett flachhalten. Als die Hobbykicker, die sich relativ früh nach ihrem Vereinsheim in „FC Mangfallstuben“ umbenannten, im Jahr 2001 beschlossen, ein „seriöser“ eingetragener Verein zu werden, geschah das mit der Absicht, dass sie nicht mehr von außen als reine Thekenmannschaft wahrgenommen werden wollten. Der Plan ging auf. Nachdem intern viel diskutiert und debattiert wurde, gab es am 5. Januar die Namensänderung in „FC Mangfall Kolbermoor e.V.“, und die Stadt Kolbermoor bedachte die Hobbykicker mit all den Vorzügen, die ein Verein in einer Kommune hat. Sie durften Hallen und Plätze sowie Trainingszeiten zugeteilt. Genug, um auch spielerisch zu reifen.

Der Club mischte bei den Rosenheimer Stadtmeisterschaften mit und konnte 2012 erstmals die Meisterschaft der Rosenheimer Hobbyliga gewinnen. Gerade in der Zeit zwischen 2004 und 2016 galten die Männer des FC Mangfall Kolbermoor für alle Gegner als harte Nuss, die es auf dem Spielfeld erst einmal zu knacken galt.

Wenn auch der sportliche Glanz mittlerweile etwas verblasst ist, so fühlen sich die Hobbyfußballer von der Mangfall auch heute noch gut aufgehoben im Club. Viele Urgesteine treffen sich immer noch nach all den Jahren mit der gleichen Freude wie einst beim wöchentlichen Vereinsstammtisch. Der soll aber stets offen auch für Zuwachs sein. „Es zeichnet uns aus, wenn sich auch die neuen Mitglieder bei uns immer wohlfühlen“, sagen die Vorstände. „Denn von Anfang bis heute hat eine Kultur des Miteinanders, der Toleranz und Akzeptanz untereinander bei uns Bestand.“

Das soll auch auf dem Platz spürbar werden, denn der 2022 neu gewählte erste Vorsitzende Klaus Heidingsfelder hat als eines der Ziele ausgegeben, verstärkt neue Spieler für sich zu gewinnen. Wer Interesse an Verein hat, schaut da am besten gleich bei der diesjährigen Mitgliederversammlung vorbei. Die findet am 19. März um 10.30 Uhr in der Osteria am Huberberg in Kolbermoor statt. Dort werden auch die anstehenden Highlights des Jahres verkündet. Wie der Weinausflug nach Colmar im Elsass im April. Schließlich geht es ja beim FC Mangfall Kolbermoor vor allem um eins – den gemeinsamen Spaß.

Text: af – Fotos: re

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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