Postkarten sind rar geworden, doch prägten sie einen langen Zeitraum die Kommunikation über die Postwege. So auch im Inntal und für die Gemeinde Oberaudorf. Was für viele junge Leute heute gar nicht mehr vorstellbar ist, war früher Alltag: Botschaften zwischen zwei Orten oder Personen waren nur auf dem Postkartenwege möglich.
Einen Einblick in das Aussehen und in die Nutzung von Postkarten gewährt die Sammlung von Josef Obermayer vom Historischen Verein Audorf. Die Motive aus der vormaligen Gemeinde Audorf mit den heutigen Gemeindeteilen Oberaudorf und Niederaudorf entstanden zeichnerisch, malerisch oder allmählich fotografisch. Künstlerisch wertvoll, ideenhaft gestaltet und mit nur wenig Platz für die Nachrichten – dies war auch prägend für die Postkarten von, über und nach Oberaudorf. In gewisser Weise waren sie auch Vorläufer der Tourismuswerbung, denn meist zierte die Vorderseite ein einladender Blick in Verbindung mit dem Fremdenverkehrsort. Vielfache Motive gibt es zum Beispiel mit dem Kaisergebirge, dem Kranzhorn, dem Spitzstein, dem Luegsteinsee oder mit einem der Wirts- oder Gästehäuser wie dem Gasthof Brünnstein.
Das Postkarten-Zeitalter muss auch in Zeiten des Internets noch nicht vorbei sein: Landschaftlichen Schönheiten sind trotz Social-Media-Plattformen auch immer noch in gedruckter Form sehenswert sind und durch besondere Art der Fotografie noch verstärkt. Viele Postkarten in verschiedenen Läden, Wirtshäusern oder Pensionen einfach erhältlich.
Deshalb ermutigen wir dazu: Greifen Sie doch mal wieder zu Postkarte, Stift und Briefmarke – Sie werden sehen, welch Überraschung und Freude beim Empfänger ausgelöst werden kann.
Text: Hötzelsperger
Repros: Beispiele aus der Postkartensammlung von Josef Obermayer, Mitglied des Historischen Vereins Audorf
Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de