Von Wolfgang Dietzen – Bis Ende Mai wird in der Michael Ende Schule in Raubling eine bemerkenswerte Ausstellung zum Moorschutz in Bayern gezeigt. Als Befürworter des modernen Moorschutzes zeigten sich auch bei ihren Grußworten 1. Bürgermeister der Gemeinde Raubling Herr Olaf Kalsberger und der Rektor der Michael Ende Schule Herr Markus Beham. Deutlich erkennbar war, dass inzwischen Moorschutz auch Eingang in das Öffentliche Bewusstsein und vor allem in die Schulen gefunden hat. Und: das Thema wird jetzt auch in der Aula der Michael Ende Schule an Eltern und möglichst viele Bürger herangetragen.
Einen ausführlichen Bogen über die zukunftsweisende Entwicklung des Moorschutzes in Bayern spannte bei der Eröffnung der Wanderausstellung Ulrich M. Sorg. Als ehemaliger Leiter und „Motor“ der Koordinationsstelle Moorrenaturierung des Landesamtes für Umwelt LFU stellte er dar, wie der Weg von der intensiven Nutzung der Moore für die Landwirtschaft und den Gartenbau bis zum heutigen Moorschutz gepflastert war. Unter vielen Details, die man der Ausstellung entnehmen kann, stellte er auch heraus, welche überragende Bedeutung heute Moore und Moorböden für den Klimaschutz haben. So bezeichnete er den Klimaschutz neben den wichtigen Bedeutungen für den klassischen Arten- und Lebensraumschutz, der Wasserrückhaltung in der Fläche sowie dem Boden- und Torfkörperschutz als vierte Säule im Moorschutz. Auch wenn nur 4 % der Landesfläche Bayerns Moorböden sind, sind es durchweg sogenannte klimaschutzrelevante, kohlenstoffreiche Böden mit mehr als 12 % Humusanteil. Ulrich M. Sorg brachte seine ganz besondere Freude zum Ausdruck, dass die Ausstellung hier in Raubling gezeigt wird. Liegen doch die bayernweit bedeutenden Rosenheimer-Stammbecken-Moore zum großen Teil auf dem Grund der Gemeinde. Bürgermeister Olaf Karlsberger und Herr Harry Rosenberger galt für das langanhaltende und fruchtbare Bemühen um die Renaturierung der Moore sein besonderer Dank. Dabei ist ganz besonders anzusprechen, dass Harry Rosenberger aus Raubling im Rahmen von Umweltbildungsaktionen inzwischen bis zu 80 Schulklassen pro Jahr im wetterfest eingerichteten Grünen Klassenzimmer der Rosenheimer Stammbecken Moore begrüßen kann. Ganz besonders bemerkenswert sind dabei auch seine international ausgerichteten Veranstaltungen und Führungen mit Kindern und Jugendlichen aus der ganzen Welt.
Auch Bärbel Gänzle (Dipl.-Ing.Landespflege (FH)), die offizielle Vertreterin des Klimaprogramms 2020 im Landkreis Rosenheim brachte in ihrer Rede zum Ausdruck, welche Bedeutung der Moorschutz für unsere Gesellschaft hat und er unser Umweltbewusstsein um ein bedeutendes Segment erweitert.
Auch wenn noch viel zu tun ist – in Raubling ist man auf dem richtigen Weg.
Steckbrief zur Ausstellung
In der Wanderausstellung FASZINATION MOOR des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) erfährt der Besucher viel Wissenswertes über die Moore am Alpenrand. Die Geschichte der Moorbildung über mehr als 10.000 Jahre wird ebenso dargestellt, wie die Nutzbarmachung im ausgehenden 19. Jahrhundert und die Nutzungsarten durch die Land- und Forstwirtschaft.
Auf Ausstellungstafeln und -modulen sowie Videofilmen wird gezeigt, welche Flora und Fauna in intakten Mooren zu Hause ist und wie sich Moorrenaturierung auf den Klimawandel auswirken kann.
Die Gemeinde Raubling lädt herzlich zum Besuch der Wanderausstellung FASZINATION MOOR bis zum 30. Mai 2017 in die Aula der Michael-Ende-Schule (Hauptgebäude) ein.
Ort: Rosenheimer Straße 2 b in 83064 Raubling bei Rosenheim
Öffnungszeiten an Werktagen: 10:00 bis 14:00 Uhr
Für Rückfragen zur Ausstellung steht Ihnen Herr Rosenberger von der Gemeinde Raubling zur Verfügung. Tel.Nr. 08035/8705-43
Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann den Besuch der Ausstellung mit einem Besuch des Moor-Beobachtungsturmes und der Informations-Pfade westlich von Nickelheim verbinden.
Bericht: Wolfgang Dietzen
Bilder: Ulrich M. Sorg, Wolfgang Dietzen
Lieber Wolfgang,
Du hast mit Deinem Bericht zur Eröffnung der Ausstellung FASZINATION MOOR dem Moor- und Klimaschutz einen besonderen Dienst erwiesen, ist doch der Zusammenhang von Moorschutz und Treibhausgase „keine einfache Kost“.
Mein Dank gilt nochmals der Gemeinde Raubling und der Michael Ende Schule, dass diese Einblicke in Bayerns faszinierende und herausfordernde Moore gerade in einer Schule gezeigt wird.
Mögen bis Ende Mai viele Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und möglichst viele Gäste „von Außen“, die Kenner der Moore und auch die Bedenkenträger gegenüber diesen Renaturierungsmaßnahmen diese Ausstellung anschauen!