Frühlingsluft und Faschingsfieber lagen am Marktplatz von Neubeuern in der Luft, als sich am vergangenen Wochenende ein buntes Meer aus Narren und Feiernden versammelte. Tausende von Menschen aus nah und fern säumten die Straßen, um dem Spektakel des Faschingszugs beizuwohnen.

Musik dröhnte aus den Lautsprechern, und fröhliche Gesichter, wohin das Auge blickte. Ein kunterbuntes Treiben aus Hexen, Piraten, Prinzessinnen und Clowns tummelte sich auf dem Platz, gespannt auf den Beginn des Zuges.

Gegen 14:00 Uhr setzte sich der Gaudiwurm in Bewegung. Angeführt von der Musikkapelle Neubeuern, schlängelte sich der Zug durch die Straßen, ein Meer aus Farben und Formen. Die aufwendig dekorierten Wägen präsentierten eine bunte Mischung aus aktuellen Themen und fantasievollen Motiven.

Langsam schob sich der Gaudiwurm vom Münchner-Tor aus in den voll besetzten Marktplatz. Viele aufwendig dekorierte Wägen nahmen teil, um wieder Geschehnisse aus Politik und Gesellschaft auf den Arm zu nehmen. Trommelgruppen, Mottowagen, Tänzer und aufwendige Masken wechselten sich ab, sodass die Faschingsfans immer etwas zum Schauen und Hören hatten. Die bunt und kreativ verkleideten Narren verbreiteten gute Laune und beste Stimmung bei schönsten Wetterbedingungen.
Bonbons und Luftschlangen regneten auf die Menge herab, und ausgelassene Stimmung füllte die Straßen.

Tausende Besucher aus allen Teilen des Landkreises kamen zu diesem Ereignis, darunter die Bürgermeister der Nachbargemeinden, Landrat Otto Lederer, der ehemalige Landrat Sepp Neiderhell und Landtagsabgeordneter Wast Friesinger.

Angeheizt durch die Musikanten unter Leitung von Bernd Eutermoser und fetziger Discomusik kam die Stimmung zum Siedepunkt beim Einzug der Mottowagen und Fußvolkgruppen.
Dem Fachkräftemangel begegnete man mit arbeitswilligen Rentern, während sich die Generation Z nach dem Abi von Mama bemuttern lässt.

Mittendrin der Prinzenwagen, auf dem die Hoheiten alle Hände voll zu tun hatten, das Faschingsvolk mit Süßigkeiten und Bällen zu versorgen. Einen eigenen Festwagen gab es auch für das Kinderprinzenpaar. Mit strahlendem Lächeln und königlicher Geste grüßten sie das närrische Volk und verteilten ebenso großzügig Süßigkeiten an die kleinen und großen Zuschauer.

Die Vielfalt der Kostüme und Wagen war atemberaubend. Von traditionellen Faschingsfiguren bis hin zu ausgefallenen Eigenkreationen war alles vertreten.

Jede Gruppe hatte sich mit Liebe zum Detail verkleidet und präsentierte ihre ganz eigene Interpretation des Faschings. Ein Gefühl von unbeschwerter Freude und ausgelassener Fröhlichkeit lag in der Luft. Die Menschen tanzten, sangen und lachten, und alle Sorgen des Alltags schienen vergessen.

Einer der ältesten und mit rund 1100 Mitgliedern einer der größten Faschingsvereine der Region organisierte diesen Faschingssonntag. Gegründet wurde die „Faschingsgesellschaft Neubeuern“ mit der Bildung des „Narren-Komitees“ im Dezember 1900 und trat dann erstmalig 1901 mit „Veranstaltungen im Saale“ an die Öffentlichkeit. Bereits 1908 stellten die Neubeurer mit einem „närrischen Schubkarren-Rennen“ und 1909 mit dem ersten Faschingszug ihre Narrentauglichkeit unter Beweis. Aus dieser Tradition entwickelte sich in der Faschingshochburg der wohl schönste Faschingszug im Inntal und weit darüber hinaus, der alle zwei Jahre eine Vielzahl von Besuchern nach Neubeuern lockt.

Fotos: Rainer Nitzsche

Fotografische Impressionen aus Neubeuern:
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Redaktion

Rainer Nitzsche

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Als Reportage-Fotograf möchte ich mit wenigen Bildern wiedergeben, was als geschriebener Text vielleicht Bände füllen würde. Es geht um Ereignisberichte in Bildern. Es gilt, schrittweise und in den richtigen Momenten Entwicklung und Ablauf von Ereignissen festzuhalten, die schließlich in einem Höhepunkt gipfeln. Das bedeutet, meine Fotografien sind sehr oft weniger formell und zeigen den Charakter der Menschen eher in einer pose-freien, authentischen Weise, die nicht inszeniert ist.
Mehr Fotos finden Sie auch auf meiner Webseite unter www.rainernitzsche.de

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