Brauchtum

Farbenprächtiger Leonhardiritt in Roßholzen – Samerberg

Besser hätten Wetter, Besuch und Stimmung nicht sein können wie bei der heurigen Feier, zu der Leonhardi-Vereins-Vorstand Hans Schober unter anderem den Patenverein aus Nußdorf am Inn mit einer starken Rösser- und Reiter-Abordnung sowie Roß und Reiter aus der ganzen Umgebung eingeladen hatte. Ein harmonisches Gesamtbild gaben Kirche, Häuser und der Moarhof in Rossholzen auf dem Samerberg ab, besonders in diesen farbigen Herbsttagen bei weiß-blauer Bewölkung und in Verbindung mit der umliegenden Bergwelt.

Leonhardi-Vereins-Vorstand Hans Schober

Den Gottesdienst im Freien feierten Pfarrer Robert Baumgartner und Diakon Günter Schmitzberger gemeinsam. Für Diakon Schmitzberger ist es wichtig, dass die Leute auch bei den traditionellen Veranstaltungen spüren wie notwendig die Verbindung zum Himmel ist  und er ergänzte: „Es solle nicht nur Show sein, sondern man solle auch die Tiefe erkennen, warum man das macht, und warum es früher eingeführt wurde, nämlich um den Glauben immer wieder zu bekräftigen, um den Segen für die Tiere, die Ställe und für die tägliche Arbeit zu erlangen. Da ist der Segen Gottes etwas sehr Wesentliches“. Nach dem Segen für Ross und Reiter und dem Umritt unterhielten die Musikkapelle Nußdorf und die Baschtler Goßlschnalzer.
Der Vorstand des Leonhardivereins bedankte sich bei der örtlichen Feuerwehr und bei all den fleißigen Händen, die den Leonhardiritt ermöglichten und gestalteten.

Segen für Roß und Reiter: Der Leonhardiverein Roßholzen führt den Umzug der Pferde an mit der Standarte an.

Hintergrund

Der Leonhardiritt ist eine Prozession zu Pferde, die zum Brauchtum in Altbayern und Westösterreich zählt. Sie findet zu Ehren des heiligen Leonhard von Limoges (6. Jhdt.) an seinem Gedenktag, dem 6. November, oder einem benachbarten Wochenende statt. Einige Dörfer in Bayern feiern Leonhardi auch im Sommer.

Farbenprächtiger Leonhardiritt in Roßholzen/Samerberg

Als Schutzpatron der landwirtschaftlichen Tiere, heute vor allem der Pferde, werden zu Leonhardi Wallfahrten mit Tiersegnung unternommen. Motiv für die Segnung der Tiere, insbesondere der Pferde, ist ihre Rolle, die sie als Last- und Arbeitstiere für die ländliche Bevölkerung spielten.
Als größte und bedeutendster Leonhardifahrt wurde die Tölzer Leonhardifahrt im Juli 2016 als immaterielles Kulturerbe Bayerns anerkannt und im Dezember 2016 durch die Deutsche UNESCO-Kommission in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Wir zeigen hier einen großen Bilderbogen des Leonhardiritts mit Fotos von Rainer Nitzsche












Redaktion

Rainer Nitzsche

Als Webseiten-Entwickler bin ich für die Gestaltung und den technischen Betrieb dieser Plattform verantwortlich und versuche, die Seite ständig aktuell und zeitgemäß zu halten.

Als Reportage-Fotograf möchte ich mit wenigen Bildern wiedergeben, was als geschriebener Text vielleicht Bände füllen würde. Es geht um Ereignisberichte in Bildern. Es gilt, schrittweise und in den richtigen Momenten Entwicklung und Ablauf von Ereignissen festzuhalten, die schließlich in einem Höhepunkt gipfeln. Das bedeutet, meine Fotografien sind sehr oft weniger formell und zeigen den Charakter der Menschen eher in einer pose-freien, authentischen Weise, die nicht inszeniert ist.
Mehr Fotos finden Sie auch auf meiner Webseite unter www.rainernitzsche.de

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