Brauchtum

Familientradition im Raab Verlag – Inhaber-Wechsel

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

1987 gründete das Ehepaar Raab den Verlag, der seitdem diesen Namen trägt. Zweck der Gründung war es, den ersten »Oberbaierischen Fest-Täg- und Alte-Bräuch-Kalender« zu verlegen, der seit 1988 jährlich erscheint.

Zum 35. Firmenjubiläum, daß heuer begangen wird, hat nun Maria, die jüngste Tochter von Heinrich Matthias (Hias) und Brigitte Raab, den traditionellen Betrieb übernommen. Die Verlagsfachwirtin arbeitet seit 1993 mit Freude in dem elterlichen Betrieb. Zwischen den Jahren 2002 und 2015 durfte die Mutter von fünf Kindern für diese beruflich etwas kürzer treten. Nach dem Tod ihres Vaters 2016 war sie fest entschlossen das Kalender-Erbe würdig fortzuführen, ist im Verlag wieder präsenter geworden und hat diesen schließlich zum 1. Januar 2022 übernommen.

Der Verlag, aber besonders auch der »Oberbaierische Kalender«, soll im Sinne der Gründer weitergeführt werden. Daneben stehen neue Publikationen und die Erweiterung des Online-Shops (www.raab-verlag.info) in Planung.  Zudem steht die dritte Generation der Familie Raab schon in den Startlöchern:  Andal, ältester Sohn von Maria, macht in seiner Freizeit Kalenderbesuche und fotografiert für den Kalender. Außerdem ist er regelmäßig zu Gast bei Radio Alpenwelle, um dort übers Brauchtum zu erzählen. Seine Schwester, s Lenal, arbeitet im Büro der Kalendermacherei, ist gern für die Kalender-Kunden da und freut sich über jeden Anruf.  Die drei jüngeren Geschwister und auch Marias Mann unterstützen die neue Inhaberin im Hintergrund. Weiterhin ist die Senior-Kalendermacherin Brigitte Raab mit ihrer langjährigen Erfahrung mit Herzblut dabei.

Entstehung des Verlags

Der Gründer Heinrich Matthias (Hias) Raab hatte sich oft gefragt, wieso es in Bayern keinen Heimatkalender gibt. Von Tirol hat er solche gekannt. Schließlich hat er mit seiner Frau Brigitte den ersten »Oberbaierischen Kalender« herausgebracht. Vorbild dafür waren die alten Volkskalender, die im 18. Jahrhundert die einzige regelmäßige Informationsquelle waren. Damals gab es keine Wochenblätter, keinen Radio, Fernseher und schon gar kein Internet.

Erstmal jedoch war keine Verlagsgründung geplant, da der Grafiker und Werbeberater Raab beruflich ausgefüllt war. Doch nach Anfrage bei namhaften Verlagen, bekam der Raab Hias nur zur Antwort: »So etwas läßt sich nicht verkaufen«. »Nacha mach i s hoid säiba!«, dachte sich Raab. Im Vorwort der ersten Ausgabe schreibt der Kalendergründer: Sind wir Oberbayern »nicht soviel«, einen eignen Kalender zu haben? Wir, die in unserer Heimat (…) eine unübersehbare Fülle an bodenständiger Kultur und lebendigem Brauchtum besitzen – und dabei keinen eigenen Kalender – wirkli ned! Mit dieser Publikation hat sich der Raab Verlag mittlerweile einen herausragenden Ruf im Bereich der Brauchtums- und Kulturpflege erarbeitet. Der Einsatz zur Wiederbelebung, Bekanntmachung und Verbreitung bayrischer Kultur und bayrischen Brauchtums, daß der Familie Raab immer am Herzen lag, wurde durch zahlreiche Preise und Auszeichnungen gewürdigt.

Bericht und Bilder: Kalenderfamilie Raab

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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