Auch heuer bietet die Hochriesbahn wieder ein besonderes Ferienschmankerl für Familien mit Kindern. Während der Sommerferien fahren Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre in Begleitung zahlender Erwachsener zum Nulltarif.
Das müssen wir natürlich ausnützen, wo doch die Enkelinnen aus Frankreich zu Besuch in Prien sind. Sie sind zwar schon mal mit uns mit der Kampenwandbahn gefahren, aber da landet man ja weit unter dem Gipfel. Anders jetzt mit der Hochriesbahn, deren Bergstation befindet sich nur 10 Minuten unter dem Gipfelkreuz mit der direkt daneben liegenden Alpenvereinshütte.
Wir fahren also am Sonntag bei strahlend schönem Wetter nach Grainbach und finden gerade noch einen freien Parkplatz an der Sessellift-Talstation, wo uns eine lange Schlange wartender Biker schreckt. Aber wir freuen uns, denn wir dürfen vorbei. Normale Passagiere werden an der Schlange vorbeigelotst, doch die Freude währt nicht lange: die Mädchen weigern sich in den 1-er Sessellift einzusteigen, sie haben Angst! Vom Skifahren her sind sie nur Schlepplifte gewohnt, mit denen sie nicht hoch über dem Erdboden schweben. Alles gute Zureden nützt nicht, wir müssen bis zur Mittelstation zu Fuss gehen, was aber kein Problem ist – im Gegenteil, da der Weg sich immer wieder mit dem Trail im Bikepark Samerberg kreuzt, wird der Aufstieg recht kurzweilig, denn man kann nebenbei die Freerider mit ihren Kunststücken beobachten.
Nach einer Dreiviertelstunde sind wir bei der Mittelstation, auf die halbstündig verkehrende Gondelbahn zur Hochries brauchen wir nicht lange zu warten. Keinerlei Ängste der Mädchen in der Gondel, das sind sie gewohnt! Gleich neben der Bergstation gibt es neben dem tollen Ausblick schon wieder was zum Schauen: ein Gleitschirmflieger ist soeben gestartet und eine Drachenfliegerin macht gerade ihre Startvorbereitungen. Wir warten bis sie startet und nicht nur die Mädchen sind fasziniert, daß man sich so etwas trauen kann.
Dann treibt uns der Hunger hinauf zur Hochrieshütte. Es ist viel Betrieb aber wir finden auf der Terrasse einen schönen Tisch mit großartiger Aussicht. Die Bedienung kümmert sich auch gleich um uns und wir haben schnell unsere Getränke. Die „Hüttenburger“ lassen allerdings auf sich warten, aber das ist verständlich an einem Sonntag in den Sommerferein. Die renovierte Alpenvereinshütte ist wirklich sehr schön geworden und die Hüttenwirte Sarah und Manuel servieren selbst gemachte Schmankerl. Hier könnte man auch übernachten, aber an den Wochenden in den Ferien ist immer alles voll, wie mir Manuel erzählt.
Nach der Einkehr laufen wir noch ein wenig herum und genießen die grandiose 360 Grad-Rundumsicht. Den Großglockner können wir zwar nicht identifizieren, denn es ist leicht dunstig, aber es ist eine traumhafte Stimmung. Nur schwer können wir uns davon losreißen und mit der Gondel wieder runter zur Mittelstation fahren.
Dort versuchen wir die Mädchen noch einmal zum Sesseliftfahren zu überreden und tatsächlich, mit dem Versprechen am Abend unbegrenzt computern zu dürfen, überwinden sie sich und steigen in den Sessellift. Und nach der Ankunft in der Talstation waren beide begeistert und wären am liebsten noch einmal hinaufgefahren.
* Siehe dazu auch unseren Beitrag „Vom Samerberg auf die Hochries“
Fotos: Günther Freund