Kultur

Fachtagung der Bayerischen Schlösserverwaltung

Veröffentlicht von Christina Rechl

Eine interdisziplinäre Fachtagung der Bayerischen Schlösserverwaltung widmet sich versilberten Dekorationen in Schlossausstattungen

Die Bayerische Schlösserverwaltung veranstaltet am 17. und 18. Oktober 2024 in Schloss Nymphenburg eine wissenschaftliche Fachtagung unter dem Titel: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold? Reden wir über Silber. Versilberte Oberflächen in Schlossausstattungen und Perspektiven für ihren Erhalt.“ Im Mittelpunkt der Tagung steht das Material Silber mit seinen vielfältigen Gestaltungsvarianten in Schlössern und Residenzen. Dabei wird es ebenso um kunsthistorische Fragestellungen wie auch um die Herangehensweise bei der Erhaltung von Silberdekorationen gehen. Expertinnen und Experten der Disziplinen Kunstgeschichte, Restaurierung und Naturwissenschaften stellen ihre Beiträge zu diesem facettenreichen Thema zur Diskussion. Die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer aus ganz Deutschland haben zudem die Möglichkeit zur Besichtigung der Silberdekorationen der Parkschlösschen Amalienburg und Badenburg sowie des kürzlich restaurierten Arbeitszimmers der Königin in Schloss Nymphenburg.

Die Bayerische Schlösserverwaltung verfügt in der künstlerischen Ausschmückung ihrer Schlösser über bedeutende Silberdekorationen, deren Höhepunkt die versilberte Innendekoration der Amalienburg, Cuvilliés’ Meisterwerk des höfischen Rokokos im Nymphenburger Schlosspark darstellt, in der die Versilberung von Stuck und Schnitzerei das prägende Gestaltungsmittel ist. Nicht weniger bedeutend sind die Silberausstattungen im Neuen Schloss Schleißheim, der vor den Toren Münchens gebauten Residenz des Kurfürsten Max Emanuel. Bedeutende Silberdekorationen gibt es aber auch in der fürstbischöflichen Residenz in Würzburg, im Alten Schloss Eremitage in Bayreuth sowie in Schloss Linderhof. Ebenfalls Thema der Tagung sind die künstlerisch hochrangigen Silberdekorationen des friderizianischen Rokokos in den preußischen Schlössern.

Die über die Jahrhunderte gealterten Silberoberflächen haben heute oftmals ihr ursprünglich hellglänzendes Erscheinungsbild verloren. Das Silber ist korrodiert, zeigt sich fleckig oder vollkommen geschwärzt. Die ursprünglich beabsichtigte Wirkung und ästhetische Aussage der Raumausstattungen und Möbel ist dadurch nicht selten erheblich beeinträchtigt, ja manchmal kaum mehr ablesbar. „Der Umgang mit den spezifischen Schadensbildern dieser Dekorationen stellt eine große Herausforderung dar, der die Bayerische Schlösserverwaltung mit dieser interdisziplinären Fachtagung ein Forum zum Wissens- und Erfahrungsaustausch geben möchte“, berichtet Bernd Schreiber, Präsident der Bayerischen Schlösserverwaltung.

Die Bayerische Schlösserverwaltung
Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen ist eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern. Als Hofverwaltung der Kurfürsten und der Könige entstanden, ist sie heute mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland. Dazu kommt noch ein ganz besonderes geschichtliches Erbe: die vielen prachtvollen Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen. Die einzigartigen Ensembles europäischer Architektur gepaart mit reichhaltiger künstlerischer Ausstattung ziehen jährlich ein Millionenpublikum aus aller Welt an.

Text: Bayerische Schlösserverwaltung  – Archiv-Foto: Hötzelsperger (Schloss Herrenchiemsee – Spiegelsaal)

 


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Christina Rechl

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