Natur & Umwelt

Extrazuckerl für die Bienen

Veröffentlicht von Christina Rechl

Klimawandel setzt Bienen unter Stress – Am warmen Winterwetter scheiden sich die Geister: Manchen kommt es gerade recht, anderen fehlen Schnee und klirrende Kälte. „Für Bienenvölker sind hohe Temperaturen im Winter immer eine Herausforderung“, so der oberbayerische Imkereifachberater Dr. Hannes Beims. „Imkerinnen und Imker müssen ihre Völker dann gut beobachten.“

Im Gegensatz zu Wespen und anderen staatenbildenden Insekten stirbt die Honigbiene im Winter nicht, sondern überwintert als ganzes Volk mit mehreren tausend Tieren. Um den Winter zu überstehen, bilden die Bienen bei niedrigen Außentemperaturen eine Wintertraube auf ihren Waben, in der sie eng aneinandergedrängt den Winter über die Wärme halten. Erst im Frühjahr setzt das Brutgeschäft wieder ein. Damit die Bienen in dieser Wintertraube überleben können, benötigen sie Energie, die sie aus Zucker oder Honig beziehen. Die Fett- und Eiweißreserven speichern die Winterbienen bereits bei der Aufzucht in einem speziellen Organ, dem sogenannten Fetteiweißkörper. Somit ist für die reine Überwinterung nur eine Kohlenhydratquelle nötig.

Bei konstant niedrigen Temperaturen befindet sich das Bienenvolk in einem optimalen Winterzustand, der bis zum Einsetzen des Frühjahrs anhält. Ab der Wintersonnenwende beginnt das Bienenvolk jedoch ab Temperaturen von etwa fünf Grad Celsius mit der Aufzucht von Brut. Diese wird innerhalb des Bienenvolkes bei 35 Grad Celsius gepflegt, wofür die Bienen aktiv Wärme erzeugen. Zudem „verausgaben“ sich die Bienen bei der Pflege der Brut. Dadurch steigt der Energieverbrauch des Volkes stark an.
Kommt es nach dem Brutansatz erneut zu Kälteeinbrüchen, versucht das Bienenvolk die Brut vor dem Erfrieren zu retten und benötigt entsprechend noch mehr Energie. Der Futterverbrauch steigt also. In einigen Fällen kann die Brut dennoch nicht mehr gewärmt werden, sodass neben der Energie zum Wärmen auch die Ressourcen für die Anzucht der Brut verloren gehen.
„Aktuell finden wir in Oberbayern an den Bienenvölkern bereits sehr große Brutflächen, die einen entsprechenden Futterverbrauch mit sich bringen. Die Imkerinnen und Imker sind daher besonders wachsam und versorgen bei Bedarf ihre Bienenvölker mit zusätzlichem Futter, damit diese nicht verhungern“, so Imkereifachberater Beims.

Fotos & Text: Bezirk Oberbayern  /C. Engelschall  / Privat


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Christina Rechl

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