Natur & Umwelt

Europas Klima-Auszeichnungen für Bayern

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Die europaweite Auszeichnung „European Energy Award“ steht für herausragende Erfolge im Klima- und Energiebereich auf kommunaler Ebene. Insgesamt neun Kommunen und Landkreise erhalten 2024 diese Auszeichnung. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte bei der Verleihung des „European Energy Award“ (eea) in Scheidegg: „Klimaschutz findet nicht an den Schreibtischen in Berlin oder Bonn statt, sondern konkret vor Ort in den Kommunen. Bayern unterstützt die Kommunen bei dieser wichtigen Aufgabe.

Wir wollen die Menschen vor Ort beim Klimaschutz mitnehmen. Die ausgezeichneten Kommunen zeigen, wie es geht. Unser gemeinsames Ziel ist ein klimasicheres Bayern.“ Im Fokus der Auszeichnung mit dem „European Energy Award“ stehen Energieeinsparung, effiziente Nutzung von Energie und die Steigerung des Einsatzes regenerativer Energien. Für besonders erfolgreiches Engagement beim Klimaschutz erhalten Kommunen die Auszeichnung in Gold.

Folgende Kommunen aus Bayern wurden in diesem Jahr mit dem „European Energy Award“ ausgezeichnet:

Der Markt Kaufering entwickelt als Bauherr sieben gemeindeeigene Mehrgeschosswohnhäuser mit 120 Wohneinheiten. Dadurch entstehen bezahlbarer Miet-Wohnraum und ein autofreies Wohnquartier. Gebaut wird mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz.

In der Stadt Immenstadt haben Klimaschutz und Nachhaltigkeit lange Tradition. Das neueste Highlight der Klimaschutzpolitik ist ein Batterie-Großspeicher in der Nähe des Umspannwerks. Hier soll in Zukunft der Strom für einen Tag für rund 3.500 Haushalte gespeichert werden.

Die Stadt Sonthofen setzt auf klimafreundliche Mobilität: Ein neugestaltetes Mobilitätszentrum am Sonthofener Bahnhof, der neue Busbahnhof sowie ein Carsharing-Angebot mit drei Elektrofahrzeugen sind der Beleg für das langjährige Engagement für mehr Klimaschutz.

Die Stadt Königsbrunn setzt ebenfalls auf klimafreundliche Mobilität: Klimaneutrale Straßenbahnen und neue Elektrobusse entlasten die Klimabilanz der Stadt um rund 250 Tonnen CO2 pro Jahr. Die Stadt Königsbrunn wird zum zweiten Mal mit dem „European Energy Award“ ausgezeichnet.

Die Stadt Kempten will bis 2035 klimaneutral sein. Das Busnetz soll bis 2025 vollständig elektrisch betrieben werden und zu 90 Prozent energieautark sein. Zudem unterstützt die Stadt viele Schulen auf dem Weg zur Klimaschule. Die Stadt Kempten wird bereits zum vierten Mal mit dem „European Energy Award“ ausgezeichnet.
Der Landkreis Kulmbach ist Wasserstoffmodellregion HyStarter des Bundes. Mit engagierten Unternehmen hat der Landkreis die Beteiligungsgesellschaft H2KU GmbH gegründet, um eine Wasserstofftankstelle für LKW und PKW zu bauen. Zudem können unter anderem für alle Gebäude und Grundstücke im Landkreis die Potenziale für Photovoltaik und Solarthermie online abgerufen werden.

Der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge geht seinen „Wunsiedler Weg“ konsequent weiter. Der Aufbau regionaler Erzeugungskapazitäten, die Verknüpfung mit lokalen Abnehmern bis hin zur eigenen Wasserstoffproduktion mit Großspeichern zeigen, wie regionale Energiewende funktioniert.

Der Landkreis Neu-Ulm (bei der Verleihung nicht anwesend) setzt mit dem Fernwärmenetz der Fernwärme Weißenhorn GmbH ein zentrales Klimaschutzprojekt um. Der stetige Auf- und Ausbau hat bislang Einsparungen von 33.000 Tonnen CO2-Äquivalenten ermöglicht.

Das Energieteam des Marktes Scheidegg (Auszeichnung Gold) hat gemeinsam mit der Verwaltung eine einmalige Selbstbauaktion für Balkonsolaranlagen auf die Beine gestellt. Das Besondere: Alte PV-Module wurden upgecyclet. Erfolge gibt es auch im ÖPNV: Eine grenzüberschreitende Buslinie verbindet Scheidegg und Bregenz in Vorarlberg. Bereits zum zweiten Mal erhält der Markt Scheidegg den „European Energy Award“ in Gold.

Bericht und Foto: Bayerisches Umweltministerium

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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