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Erzdiözese zur Zukunft der kirchlichen Immobilien

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Generalvikar, Amtschefin und Finanzdirektor informieren Haupt- und Ehrenamtliche vor Ort

Trotz zurückgehender finanzieller und personeller Ressourcen will die Erzdiözese München und Freising auch in Zukunft zuverlässig ihren kirchlichen Auftrag erfüllen. Dazu werden die Ergebnisse des Gesamtstrategieprozesses „Kirche gestalten + Wirkung entfalten“ konkret in Leitprojekten umgesetzt. Darüber und insbesondere über das Leitprojekt „Immobilien und Pastoral“ informieren Generalvikar Christoph Klingan, Amtschefin Stephanie Herrmann und Finanzdirektor Markus Reif in den kommenden Wochen vor Ort in den drei Seelsorgsregionen der Erzdiözese und bei einer Online-Veranstaltung. Kirchenverwaltungsvorstände, Kirchenpflegerinnen und Kirchenpfleger, Vorsitzende der Pfarrgemeinde- und Pfarrverbandsräte sowie Verwaltungsleitungen sind zum Dialog eingeladen. Die Informationsveranstaltungen in den Seelsorgsregionen Nord, München und Süd der Erzdiözese finden in Erding, München und Rosenheim statt. Insgesamt haben sich mehrere hundert Mitarbeitende und Ehrenamtliche angemeldet.

Generalvikar Christoph Klingan, Amtschefin Stephanie Herrmann und Finanzdirektor Markus Reif erläutern im Rahmen dieser vier Informationsveranstaltungen die Hintergründe und Notwendigkeit des Leitprojektes „Immobilien und Pastoral“ näher. „Dieses Projekt soll ausgehend von den pastoralen Schwerpunktsetzungen dazu dienen, eine Reduzierung des Gebäudebestandes sinnvoll und mit den Kirchenstiftungen abgestimmt zu planen, Synergien in den Blick zu nehmen und das ausgehend von den pastoralen Belangen. Die finanzielle Situation spielt eine Rolle, ist aber nicht der alleinige Gesichtspunkt, den es bei den Entscheidungen in den Blick zu nehmen gilt“, erklärt Generalvikar Klingan. Mit der Ausgestaltung der Gesamtstrategie bekenne sich die Erzdiözese ausdrücklich dazu, „dass die Kirche bei den Menschen präsent sein möchte, um das Evangelium in Wort und Tat zu verkünden. Wir wollen Kirche auch für die Zukunft gestalten und mit unserer Arbeit im Sinne der frohen Botschaft unseres christlichen Glaubens Wirkung entfalten.“. Bei allen Schritten, die zu einer Sicherung der Wirksamkeit beitragen, sei „wichtig, dass wir Entscheidungen in engem Austausch mit den kirchlichen Gremien, den Haupt- und Ehrenamtlichen vor Ort treffen“, betont Amtschefin Herrmann. Der Dienst an den Menschen habe dabei Vorrang vor dem Erhalt von Gebäuden. Jedoch gelte es „durch den wohlbedachten Einsatz der in allen Bereichen zur Verfügung stehenden Mittel eine langfristige Tragfähigkeit der Angebote zu ermöglichen“, so Finanzdirektor Reif.

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, hatte sich kürzlich in einem Brief an die Pfarrgemeinden gewandt und die Notwendigkeit benannt, „die vielfältigen Herausforderungen, vor denen die Kirche in unserer Erzdiözese steht, zu gestalten“. Das im Gesamtstrategieprozess gewonnene Zielbild liefere Perspektiven, „die es in den Blick zu nehmen gilt, um in unserer Zeit den Auftrag, den wir als Kirche Jesu Christi in dieser Welt haben, nicht aus den Augen zu verlieren“. Dazu zähle auch die nüchterne Frage, „wie wir mit geringer werdenden finanziellen und personellen Ressourcen unseren Verkündigungsauftrag bei den Menschen und für die Menschen in Wort und Tat erfüllen können“. Die Erzdiözese wolle die Kirchenstiftungen unterstützen, die dazu notwendigen Entscheidungen zu treffen. Deshalb werde in den kommenden Jahren in allen Dekanaten der Erzdiözese das Leitprojekt „Immobilien und Pastoral“ aufgesetzt.

Es gibt in der Erzdiözese mit ihren 748 Pfarreien und (Pfarr)Kuratien etwa 4.000 pastoral genutzte Gebäude, wie Kirchen, Pfarrheime und Pfarrhäuser, darunter knapp 750 Pfarrkirchen, über 1.100 Filial- und Nebenkirchen sowie etwa 1.300 Kapellen (mit Friedhofs- und Privatkapellen). Der Erhalt aller Gebäude ist langfristig nicht finanzierbar. Entscheidungen darüber, welche Immobilien auch künftig zur Nutzung erhalten bleiben, obliegen jedoch den Kirchenstiftungen, die ihre Bedarfe vor Ort am besten einschätzen können und als selbstständige Kirchenstiftungen auch die entsprechenden konkreten Beschlüsse zu fassen haben. Die Pfarreien und Dekanate können sich jederzeit an das Erzbischöfliche Ordinariat wenden: Es gibt eine Planungsgruppe und Ansprechpartner aus den Bereichen Immobilien, Pastoral, Finanzen und Kommunikation, die den Verantwortlichen vor Ort zur Seite stehen, sie bei Entscheidungen beratend unterstützen und im Konfliktfall vermitteln.

Die Erzdiözese München und Freising hat im Rahmen ihres Gesamtstrategieprozesses Leitlinien, Ziele und Kriterien erarbeitet, auf deren Grundlage künftig wichtige Entscheidungen über personelle, finanzielle oder räumliche Ressourcen getroffen werden können, um den kirchlichen Auftrag gemäß dem Leitmotto „Wirkung entfalten + Kirche gestalten“ zu verwirklichen. Ziel war und ist, durch eine frühzeitige Auseinandersetzung mit steigenden Kosten und zurückgehenden Kirchensteuererträgen durch Austritte und die demografische Entwicklung nachhaltig zu planen und die enger werdenden Spielräume der Erzdiözese bei der Erfüllung ihrer Aufgaben in der Pastoral, der Caritas oder im Bereich der Bildung bestmöglich zu nutzen. Alle Informationen zum Gesamtstrategieprozess sind unter https://www.erzbistum-muenchen.de/strategieprozess verfügbar. (hs)

Bereicht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Hötzelsperger – Filialkirche St. Salvator im Pfarrverband Westliches Chiemseeufer


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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