Kirche

Erzbistum: weniger Kirchenaustritte 

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Im Vergleich zum Vorjahr haben 2024 erneut weniger Menschen der katholischen Kirche im Erzbistum München und Freising den Rücken gekehrt. Insgesamt traten 27.475 Menschen aus der katholischen Kirche aus, das waren 16,4 Prozent weniger als im Vorjahr, im Vergleich zu 2022 beläuft sich der Rückgang der Austrittszahlen auf rund 44 Prozent. Das geht aus den „Eckdaten des kirchlichen Lebens in den Bistümern Deutschlands 2024“ hervor, die am Donnerstag, 27. März, durch die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht wurden.

„Auch wenn die Zahl der Kirchenaustritte im Erzbistum weiter rückläufig ist, bleibt die Herausforderung, Menschen wieder mehr für den Glauben zu begeistern und deutlich zu machen, welchen Wert hier auch die Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden hat“, erklärt der Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Christoph Klingan. „Wir bedauern jeden einzelnen Austritt sehr und stellen uns weiter der Verantwortung, die katholische Kirche in unserem Erzbistum noch stärker zu einem Ort zu machen, an dem Menschen etwas von der Botschaft Jesu und deren Kraft in Wort und Tat erfahren.“ Die leicht positiven Tendenzen der Kirchenstatistik bestärken die Erzdiözese darin, hier nicht nachzulassen, so Klingan. Die Erzdiözese wolle mit ihren Diensten und Angeboten in der Seelsorge, der Caritas und der Bildung weiter Wirkung entfalten. „Damit die Menschen die positive Kraft unseres Glaubens und des kirchlichen Lebens konkret erfahren.“

Laut Kirchenstatistik hat sich der Rückgang der Gesamtkatholikenzahl im vergangenen Jahr leicht abgeschwächt: Zum 31. Dezember 2024 lebten 1,42 Millionen Katholiken im Erzbistum und damit 2,7 Prozent weniger als im Jahr 2023. Im Jahr zuvor betrug der Rückgang noch 2,9 Prozent. Insgesamt waren rund 36 Prozent der im Erzbistum lebenden Menschen katholisch. In der Landeshauptstadt München betrug der Anteil rund 24 Prozent.

Eine positive Entwicklung gab es bei den Eintritten und Wiederaufnahmen: 125 Menschen traten der katholischen Kirche bei, das waren 19 Prozent mehr als 2023. 505 Wiederaufnahmen bedeuten einen Anstieg von knapp 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gestiegen ist auch die Zahl der Gottesdienstbesucher. Durchschnittlich 107.910 Katholiken nahmen 2024 in der Erzdiözese an einem Sonntagsgottesdienst teil, knapp 3 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Der relative Anteil der Gottesdienstteilnehmer, bezogen auf die Katholikenzahl, stieg gegenüber den Coronajahren weiter an auf 7,6 Prozent (2023: 7,2 Prozent, 2022: 6,5 Prozent, 2021: 4,8 Prozent).

Im Lauf des Jahres 2024 fanden 9.959 Taufen statt (-10,7 Prozent). Die Zahl der Erstkommunionen stieg leicht gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozent auf 13.206. Das entspricht einer Quote von 91,4 Prozent. Stabil blieb die Zahl der Firmungen. Das Sakrament wurde 10.812 Mal gespendet, was eine Firmquote von 71,3 Prozent ergibt. Ein Rückgang ist bei der Zahl der Trauungen zu verzeichnen: Im Erzbistum gaben sich 2.001 Paare das Eheversprechen, 17 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der katholischen Beerdigungen sank um 4,3 Prozent auf 14.838. (nb/uq)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Hötzelsperger

 

 


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