Tourismus

Erweiterung: Deutsch-Deutsches Museum in Mödlareuth

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bayerns Europaministerin Melanie Huml nahm am Donnerstag für den Freistaat Bayern an der Grundsteinlegung für die Erweiterung des Deutsch-Deutschen Museums in Mödlareuth teil. Huml: „Mödlareuth ist nicht nur ein Symbol der Teilung, es wird auch zu einem Symbol der Einheit und Freiheit. Neben Berlin eignet sich wohl kaum ein anderer Ort an der ehemaligen 1.350 Kilometer langen innerdeutschen Grenze besser als Mödlareuth für die Errichtung einer Mahn- und Gedenkstätte für die Teilung Deutschlands. Das deutsch-deutsche Museum macht diese Geschichte lebendig. Es ist ein Museum der deutschen Einheit, der Freiheit und der Mahnung an uns alle. Denn wir müssen uns eingestehen, dass Gewissheiten und Sicherheiten in der Welt nicht mehr so gelten, wie wir noch vor ein paar Jahren glaubten.“

Bayern unterstützt die 22 Millionen Euro kostenden Maßnahmen zur Erneuerung und Erweiterung des Deutsch-Deutschen Museums mit 5,6 Millionen Euro. Vom Bund kommen ebenfalls 5,6 Millionen Euro, der Freistaat Thüringen unterstützt mit 800.000 Euro. Darüber hinaus tragen auch die Oberfrankenstiftung vier Millionen Euro und der Zweckverband – und damit die dahinterstehenden Landkreise und Kommunen – mit rund sechs Millionen Euro maßgeblich zur Finanzierung der Erweiterung bei. „Vor fast 34 Jahren fiel diese Mauer, eingedrückt durch den Mut und den Freiheitsdrang der Menschen im Osten. Die schreckliche Zeit der Trennung haben die Menschen auf beiden Seiten der Grenze aber noch lange nicht vergessen – in Mödlareuth ganz besonders nicht. Vor allem wissen die Menschen hier sehr genau, wie wichtig Hoffnung und Durchhaltevermögen sind. Der Glaube, dass die Wiedervereinigung irgendwann möglich sein wird, hat die Menschen auf beiden Seiten der innerdeutschen Grenze durchhalten lassen“, so Huml.

Der damalige bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber hatte schon 1990 angeregt, den Ort als Erinnerung und Mahnmal zu erhalten und so die Geschichte der Teilung Deutschlands bei künftigen Generationen wach zu halten. So beschloss der Ministerrat im Oktober 1990, eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die Teilung Deutschlands an der ehemaligen Zonengrenze zu errichten. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zeige auf entsetzliche Weise, wie zerbrechlich unsere Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht der Völker sind, so Huml. „Weil wir Deutschen den Wert von Freiheit und Demokratie sehr genau kennen, können wir Mut machen, gerade in Zeiten wie diesen, in denen Frieden und Freiheit weltweit so bedroht sind, wie schon lange nicht mehr“, betont die Ministerin. Bayern war das Land mit der längsten Grenze zum Eisernen Vorhang – mehr als 800 Kilometer. Durch den Mauerbau und die Teilung Deutschlands verlief auch mitten durch das kleine Dorf Mödlareuth eine unüberwindliche Mauer. Deshalb hieß es lange auch „Little Berlin“. In den 80er Jahren besuchte aus diesem Grund auch der damalige US-Vizepräsident George Bush Mödlareuth (West) in Bayern.

Bericht: Bayerische Staatskanzlei  – Archiv-Foto: Hötzelsperger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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