Naturbeobachtungen am Chiemsee –
Wenig vergnügliche Kanonenschläge in der Nachbarschaft hielten mich bis 2 Uhr morgens wach, weshalb ich nicht ganz ausgeschlafen um 6 Uhr morgens zu meinem schon traditionellen Neujahrsausflug an den Chiemsee startete.
Ein kräftiges Morgenrot über dem Chiemgau weckte meine Lebensgeister und sorgte bei einem Zwischenstopp vor Wasserburg für außergewöhnliche Fotomotive. In der Schafwaschener Bucht, in der sich eine Eisdecke schon bis zum Freibad Rimsting ausgebreitet hatte, wartete ich bei noch klirrender Kälte auf den ersten Sonnenaufgang des Jahres 2025.
Zahlreiche auf dem Eis ruhende Graugänse starteten im ersten Licht der aufgehenden Sonne. Etwas überraschend brachte ein Südwind angenehme Temperaturen für meinen Besuch an der Prienmündung, die noch eisfrei war. Zwergtaucher, Teichhühner und Löffelenten waren schon wieder erstaunlich entspannt nach dem Silvesterkrach auf Nahrungssuche. Ein Eisvogel fischte erfolgreich. Den Abschluss meines Besuchs am Chiemsee bildete noch der Besuch des Beobachtungsturmes in der Hirschauer Bucht. Weit entfernt im Achendelta verzehrte der Seeadler, von Rabenkrähen belästigt, gerade seine Beute. Trillernde Brachvögel überquerten immer wieder die Bucht. Ein Pärchen Singschwäne, stolze Wintergäste aus dem hohen Norden, schwammen mit majestätischer Anmut, von den heimischen Höckerschwänen argwöhnisch beäugt, wie Boten des neuen Jahres am Turm vorbei.
Text und Fotos: Andreas Hartl