Kultur

Eröffnungsführung der Bayerische Landesausstellung 2021

im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg wurde am 22. Juni 2021 in einem geschlossenen Rundgang mit dem bayerischen Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler und Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer die Bayerische Landesausstellung 2021 „Götterdämmerung II – Die letzten Monarchen“ eröffnet. Besondere Bedingungen erfordern ein besonderes Agieren: Üblicherweise wird der Start der Bayerischen Landesausstellungen mit einem großen Festakt gefeiert. Aufgrund der nach wie vor geltenden Corona-Bedingungen war dies aktuell nicht möglich, weshalb Minister und Oberbürgermeisterin zur Eröffnung eine eigene Führung durch Dr. Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte erhalten haben. Der Führungsreigen im Museum kann damit auch wieder Fahrt aufnehmen: Derzeit können bis zu 10 Personen pro Gruppe zugelassen werden. Am 22. und 23. Juni ist dies kostenfrei per vorheriger Online-Buchung möglich.

Schicksal, Lebensgefühl und Krise

Inhaltlich und zeitlich schließt die Landesausstellung an die erfolgreiche Schau „Götterdämmerung: König Ludwig II.“ aus dem Jahr 2011 an. Damals war Schloss Herrenchiemsee der Ausstellungsort. In „Götterdämmerung II – Die letzten Monarchen“ werden die Lebenswege der letzten Monarchen vor und während der Revolution 1918 gezeigt. Kaiserin Elisabeth von Österreich, der bayerische König Ludwig III., Kaiser Wilhelm II. und das russische Zarenpaar – sie alle kämpften um ihren Platz in einer sich rasant verändernden Welt. Am Ende entschieden Weltkrieg und Revolution über ihr Schicksal.

Staatsminister Bernd Sibler schildert seine ersten Eindrücke: „Die Eröffnung unserer neuen Landesausstellung ‚Götterdämmerung II – Die letzten Monarchen‘ freut mich ganz besonders, denn auch sie ist ein Signal, dass uns Corona nicht aufhalten kann. Das Haus der Bayerischen Geschichte hat eine höchst sehenswerte Ausstellung organisiert, wie gewohnt spannend und informativ aufbereitet. Sie knüpft an die erfolgreiche Landessausstellung über König Ludwig II. an und entführt uns auf die Lebenswege der letzten europäischen Monarchen vor der Revolution von 1918. Wir können hier erneut ein Stück bayerischer, ja europäischer Geschichte erleben. Zudem begeistert mich auch das originelle Angebot, in den ersten beiden Tagen der Ausstellung möglichst vielen Besucherinnen und Besuchern die Ausstellung mit den entsprechenden Hygienemaßnahmen zu zeigen und Tag und Nacht Führungen, noch dazu bei freiem Eintritt, anzubieten. Ich wünsche mir sehr, dass wir mit dieser einmaligen Ausstellung möglichst viele Gäste in unser Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg locken können.“

Haus der Bayerischen Geschichte sichert Ausstellungshöhepunkt im bayerischen Kulturkalender

Die Vorgängerpräsentation „Götterdämmerung – König Ludwig II.“ wurde 2011 auf Schloss Herrenchiemsee mit den Kooperationspartnern Landkreis Rosenheim und Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung gezeigt. Die nun eröffnete Landesausstellung war ursprünglich auch für Schloss Herrenchiemsee vorgesehen. Bedingt durch Corona sind die Partner im September 2020 von der Kooperation jedoch zurückgetreten.

Dem Haus der Bayerischen Geschichte um Direktor Dr. Richard Loibl war es ein Anliegen trotz der schweren Corona-Zeiten Kultur weiter möglich zu machen und den jährlichen Turnus der Bayerischen Landesausstellungen sicherzustellen. So musste in kürzester Zeit ein neuer Standort gefunden werden, der sich in nur einer Woche der Neuplanungen im eigenen Haus in Regensburg fand. Für Dr. Richard Loibl ein glücklicher Umstand: „Mit dem 1000 Quadratmeter großen Donausaal verfügt das erst 2019 eröffnete Museum über einen flexibel nutzbaren, stützenlosen und nach modernsten klimatischen Standards ausgestatteten Ausstellungsraum. Die Energie dafür holt der Museumsbau mit Passivhausstandard aus der Regensburger Kanalisation. Mit ein paar Änderungen in unserem für Regensburg vorgesehenen Ausstellungskalender und der Neuplanung des im September 2020 bereits fertigen und auf das Schloss zugeschnittenen Gestaltungskonzeptes konnten wir gerade noch rechtzeitig den Umzug nach Regensburg vollziehen und die in ihren Planungen weit fortgeschrittene Bayerische Landesausstellung 2021 sicherstellen. Besonders freut mich, dass die Stadt Regensburg schnell als neuer Veranstaltungspartner gewonnen werden konnte, weshalb nun auch hier in der Welterbestadt unser Konzept mit Landesausstellung und ergänzendem Begleitprogramm durch die Partner aufgeht.“

Trotz Corona ein vielfältiges Rahmenprogramm der Stadt Regensburg

Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer stellte das Rahmenprogramm zur Landesausstellung am Dienstag vor: „Die Stadt Regensburg freut sich, als Kooperationspartner des Hauses der Bayerischen Geschichte zur Landesausstellung 2021 ein interessantes und vielfältiges Begleitprogramm anbieten zu können. An ganz unterschiedlichen Orten lassen Führungen, Konzerte, Filme, Ausstellungen und virtuelle Formate die Welt der „Götterdämmerung“ an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert mit ihren hellen und dunklen Seiten auch auf lokaler Ebene wieder lebendig werden. Gekrönte Häupter und Adelige, Politiker und Künstler, prominente Männer und emanzipierte Frauen: Sie alle haben, auch in den engen Gassen und schönen Plätzen Regensburgs, Spuren hinterlassen, die bis heute zu sehen sind. Wenn man ihnen folgt, kann man viel davon herausfinden, wie die „gute alte Zeit“ wirklich gewesen ist.“

Dank an die Förderer und Partner

Ohne die großzügige Unterstützung von Förderern und Partnern kann ein Großprojekt wie eine Bayerische Landesausstellung nicht verwirklicht werden. Besonderer Dank geht an das Unternehmen Bayernwerk, den Freundeskreis des Hauses der Bayerischen Geschichte e.V. sowie an die Medienpartner Mittelbayerische Zeitung, TVA Ostbayern Fernsehprogrammgesellschaft und Bayern 2.

Bericht und Fotos: Haus der Bayerischen Geschichte


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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