Land- & Forstwirtschaft

Erntezeit anno dazumal im Vilstal

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der Katholische Männerverein Velden veranstaltete am vergangenen Sonntag am Hofe der Familie Haider, direkt am Vilstalradweg gelegen zum einem sein mittlerweile 40. Arn- und Erntebier und zum anderem erhielt die restaurierte Gründervereinsfahne aus dem 1904 bei der Eucharistiefeier den kirchlichen Segen. Der Vormittag begang mit einer gemeinsamen Gottesdienstfeier, der vom Pater Lleetus Unnikunnel in der Scheune von vielen Gläubigen zelebriert und von der Veldener Blaskapelle mit der Schubertmesse umrahmt wurde. Im Anschluss segnete der Geistliche die Vereinsfahne, die bei einer namhaften Fahnenstickerei bei Schierling aufwändig restauriert wurde.  Nach dem gemeinsamen Mittagessen mit verschiedenen bayerischen Schmankerlgrichten wurde laufend Brot und Kücheln und Schuchsen wor Ort frisch gebacken. Am Nachmittag begannen dann die einzelnen Vorführungen in zeitlichen Abständen. Denn an diesem Tag hatten die Besucher wieder die Möglichkeit, sich über Arbeitsgänge und Funktionsabläufe der Erntezeit  von damals zu informieren oder Erinnerungen zu Großvaters Zeiten zu wecken. Zunächst konnte man am Limmermüllerhof beim Drischeldreschen zusehen. Das Drischldreschen, das nur noch wenigen bekannt ist, wurde von vier Männern vorgeführt. Obwohl das Drischldreschen leicht aussieht, ist es eine schweißtreibende Arbeit, bei der viel Konzentration und ein gutes Taktgefühl erforderlich ist. Sehr gut kamen bei den Besuchern die alten Handwerksarbeiten an, die von den Vereinsmitgliedern vorgeführt wurden. Der Schwerpunkt der Vorführungen beim diesjährigen 40. Arnbier lag diesmal mit den Arbeiten auf dem Feld, genauer bei der Bodenbearbeitung. So zeigten die Vereinsmitglieder vor einer großen Zuschauerkulisse wie beschwerlich das Ackern, Pflügen und Eggen mit einem Ochsen, mit Pferden oder mit den Bulldogs der 50er und 60er Jahren war. Zwischendurch blieb immer noch die Gelegenheit für einen Ratsch, bei den die älteren Zuschauer ausführlich in Erinnerungen schwelgen konnten über die alte , die meistens doch nicht so gut war, wie es so manche Nostalgiker zu vermitteln versuchten. Abschließend wurde im Freien auf den aufgebauten Bierbänken nach dem Motto: „Erst miteinander gearbeitet und dann miteinander mit den Besuchern Jung und Alt aus Stadt und Land ausgiebig miteinander gefeiert“. Alles im Allen eine sehr gelungene Brauchtumsveranstaltung beim Katholischen Männerverein Velden zum mittlerweilen 40. Arnbier

Bildtexte:

-1053 Pater Lleetus Unnikunnel segnete die restaurierte Gründervereinsfahne des Katholischen Männervereins aus dem Jahre 1904

-1029 Die Blaskapelle Velden umrahmte die Gottesdienstfeier und spielte beim 40. Arnbier zünftig auf

-1025 Fahnenabordnungen namen bei der Gottedienstfeier teil

-1014 Brotgebacken wurde wieder vor Ort beim mittlerweile 40. Erntebier des Katholischen Männervereins Velden am Hof der Familie Haider, direkt am Radweg in Babing

-1091/1103 Kücheln und Schuchsen wurden laufend vor Ort frisch gebacken

-1105  Viele Besucher und Gäste aus Stadt und Land waren beim mittlerweile 40. Erntefest anzutreffen

-1172 Das Drischldreschen, das nur noch wenigen bekannt ist, wurde von vier Männern vorgeführt.

-1224/1235 Jakob Bauer (blaue Jacke) aus Geislbach und der Fritz Lechner aus Taufkirchen/Vils demostrierten das ackern mit zwei Süddeutschen Kaltblutpferden

-1298/1300 Der siebenjährige Ochse „Ignatz“ vom Maxi Leipfinger aus Windstoß führten die Feldbestellung mit einer hözernen Egge vor

-1329 Mit einem 12 PS Holder wurde mit den unterschiedlichsten Pflügen geackert vom Wendepflug bis zum Wechselpflug

-1347 Martin Weichselgartner arbeitete an den verschiedenen eingesetzten Pflügen, die von den Besuchern mit großen Interesse mitverfolgt wurden

-1375 Der Thaler Hans aus Guntersberg ackerte mit seinem 20 PS Lanz-Bulldog aus dem Jahre 1939 mit einem angehängten zwei-scharrigen Beetpflug der Marke Landsberger

-1224/1235 Jakob Bauer (blaue Jacke) aus Geislbach und der Fritz Lechner aus Taufkirchen/Vils demostrierten das ackern mit zwei Süddeutschen Kaltblutpferden

-1298/1300 Der siebenjährige Ochse „Ignatz“ vom Maxi Leipfinger aus Windstoß führten die Feldbestellung mit einer hözernen Egge vor

-1329 Mit einem 12 PS Holder wurde mit den unterschiedlichsten Pflügen geackert vom Wendepflug bis zum Wechselpflug

-1347 Martin Weichselgartner arbeitete an den verschiedenen eingesetzten Pflügen, die von den Besuchern mit großen Interesse mitverfolgt wurden

-1375 Der Thaler Hans aus Guntersberg ackerte mit seinem 20 PS Lanz-Bulldog aus dem Jahre 1939 mit einem angehängten zwei-scharrigen Beetpflug der Marke Landsberger

-1386 Der 20 PS starke Lanz-Bulldog aus dem Jahre 1939 kam ebenfalls zum Einsatz

-1390 Der Thaler Hans aus Guntersberg ackerte mit seinem 20 PS Lanz-Bulldog aus dem Jahre 1939 mit einem angehängten zwei-scharrigen Beetpflug der Marke Landsberger

-1406 Die Schleppergeneration mit einem dreischarrigen Wendepflug aus den 80er Jahren. Die schnelle Fortentwicklung in der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten

Bericht und Fotos: Hans Kronseder


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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