Land- & Forstwirtschaft

Erntestart bei Spreewälder Meerrettich 2017

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Ernte des bekannten Spreewälder Meerrettichs ist angelaufen: Geschäftsführer von Spreewälder Gemüseanbau- und Verarbeitungsbetrieben und der Spreewaldverein besuchten am Donnerstag, den 16. November 2017 gemeinsam mit Medienvertretern die kürzlich begonnene Ernte des Spreewälder Meerrettichs. Gastgeber des Pressetermins ist Dirk Richter, der mit seinem Gemüsebetrieb in Klein Klessow ansässig ist. An seinem Meerrettichfeld diskutierten Experten, Medien und Gäste die Herausforderungen der diesjährigen Erntesaison. Der hiesige Meerrettichschlag ist rund 1,3 Hektar groß. Darauf wird gegenwärtig mit Unterstützung der Familie, Freunden und Bekannten die Ernte des Meerrettichs bewältigt. Die Ernte erfolgt bis Ende November bzw. bis zum Einsetzen der ersten Fröste auf zwei Drittel der Gesamtfläche. Der Rest wird im Frühjahr des Folgejahres geerntet. Damit ist die frische Rohware über einen längeren Zeitraum für die Verarbeitungsbetriebe verfügbar.

Mit der Bestandsentwicklung in dieser Saison ist Dirk Richter äußerst zufrieden. Meerrettich mag es warm und feucht. Die vielen Niederschläge und die relativ warme Witterung in der Vegetationszeit boten in diesem Jahr dem Meerrettich ideale Wachstumsbedingungen. Dirk Richter konnte so das ganze Jahr auf Beregnung verzichten. Doch ein üppig gedeihendes Blattwerk auf den Anbaukulturen ist noch lange keine Gewähr für eine ebenso üppige Ernte des Wurzelgemüses. Es kommt also darauf, wie sich die Wurzeln entwickelt haben. Die Ernte ist dann verheißungsvoll, wenn viele und starke Wurzeln gewachsen sind. Und nach den ersten Erntetagen kann das Dirk Richter mit Erleichterung bestätigen. Es wird also zumindest auf seinen Anbauflächen im Herbst 2017/Frühjahr 2018 ein gutes Ernteergebnis resümieren können.

Die durchschnittliche Ernteerwartung beträgt rund 15 Tonnen des Wurzelgemüses pro Hektar. Auf insgesamt  16 Hektar wird in diesem Jahr im Spreewald Meerrettich angebaut. Die Ernteerwartung liegt demnach bei 240 Tonnen Wurzelstangen. Die Verarbeitungsbetriebe erhalten die Stangen von den Erzeugern von den Nebenwurzeln befreit, sortiert und grob gereinigt. Die dünneren Nebenwurzeln der Wurzelstangen, auch als Senker, Fechser oder im Spreewald vor allem als Schwigatze bezeichnet, behalten die Anbaubetriebe als Pflanzgut für das Folgejahr.

Ähnlich wie der Gurkenanbau besitzt auch der Meerrettichanbau und dessen Veredlung eine lange Tradition im Spreewald. Die Kunde von der besonderen Qualität des Spreewälder Meerrettichs geht weit über die Grenzen der Region hinaus. Schon Theodor Fontane wusste davon in seinen Reiseerzählungen zu berichten. Spreewälder Meerrettich und Spreewälder Gurken sind übrigens die einzigen Produkte Brandenburgs mit dem EU-Gütesiegel „Geschützte Geographische Angabe“ (g.g.A.). Grund genug der markanten Wurzel vergnügliche und gesellige Abende zu widmen, wie Sie von Monika Baumgart alias Milena als „Spreewälder Meerrettichabende“ den Gästen Jahr für Jahr im urigen Gasthaus Kaupen Nr. 6 angeboten werden. Auf der Webseite www.gutes-spreewald.de erfahren Sie vom Anbau über die Verarbeitung bis hin zur vielseitigen Verwendung in Küche und als Medizin allerhand über das scharfe Gemüse.

Andreas Traube

Mitgliedsbetriebe der Schutzgemeinschaft „Spreewälder Meerrettich g.g.A.“

Erzeugerbetriebe:

  • Gemüsebaubetrieb „Spreewald“, Marcel und Reinhard Mich, Lübbenauer Straße 30, OT Klein Radden, 03222 Lübbenau/Spreewald, Tel.: 035456 5958
  • Gemüsebetrieb Dirk Richter, Klessower Dorfstraße 3, OT Klein Klessow, 03222 Lübbenau/Spreewald, Tel.: 03542 45403
  • Landwirtschaftsbetrieb Ulrich Hirte, Stennewitz 1, 03222 Lübbenau/Spreewald, Tel.: 03542 3637

Verarbeitungsbetriebe:

  • RABE Spreewälder Konserven GmbH, Marcus Belaschk, Chausseestraße 16, OT Boblitz, 03222 Lübbenau/Spreewald, Tel.: 03542 8933-0, www.spreewaldrabe.de
  • Meerrettichreiberei Koal, Karl Koal, Dorfstraße 11, OT Lehde, 03222 Lübbenau/ Spreewald, Tel.: 03542 45356, www.spreewaldmeerrettich.de

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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