Mit zahlreichen Beschlüssen ist heute die Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) in Coburg zu Ende gegangen. Zusammen mit dem Landeskirchenrat und dem Diakonischen Rat hat sie eine Erklärung verabschiedet, mit der sich die Landeskirche klar gegen Reden und Handeln rechtsextremer Gruppen positioniert, insbesondere vor der Wahl zum Europaparlament und den Neuwahlen der Kirchenvorstände in der bayerischen Landeskirche im Oktober. „Menschenfeindlichkeit und völkischer Nationalismus gehören zu den Grundüberzeugungen der extremen Rechten, der heutigen AfD und ihrer Mitglieder. Solche Haltungen sind mit der Übernahme von Haupt- und Ehrenämtern in Kirche und Diakonie unvereinbar“, heißt es darin.
Den vollständigen Wortlaut der Erklärung finden Sie im Internet unter
Schwerpunktthema der Tagung war der Klimaschutz. Bis 2045 will die ELKB die Netto-Treibhausgasneutralität erreichen. Ein entsprechendes Gesetz, das von den 108 Synodalen beschlossen wurde und im Juli in Kraft tritt, legt auch Maßnahmen fest, mit denen das Ziel erreicht werden soll. So sollen beispielsweise in kirchlichen Gebäuden künftig keine Heizungsanlagen mehr verbaut werden, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Für Dienstreisen der kirchlichen Mitarbeitenden sind klimafreundliche Verkehrsmittel zu wählen, auf Kurzstreckenflüge soll verzichtet werden. Finanziert werden sollen die Klimaschutzmaßnahmen unter anderem aus einem Ansparfonds, den die Synode im November 2023 beschlossen hat. Der Augsburger Professor für Klimaforschung, Harald Kunstmann, bezeichnete in seinem Impulsvortrag zum Thementag das Klimaschutzgesetz als „sehr ambitioniert“.
Bei einer Aussprache über den weiteren Umgang mit Thema Sexualisierte Gewalt und den Ergebnissen der im Januar vorgestellten ForuM-Studie kamen auch zwei Betroffenenvertreter des Beteiligungsforums Sexualisierte Gewalt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Karin Krapp und Detlev Zander, zu Wort. Beide forderten noch mehr Anstrengungen der Kirche für Aufarbeitung und Prävention. Künftig soll Quereinsteigern der Zugang zum Pfarrberuf erleichtert werden, Grund dafür ist die rückläufige Zahl der Theologiestudierenden. Die Synode hat dazu ein Gesetz beschlossen, das diese Zugangswege regelt. Unter anderem wird dafür an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau ein berufsbegleitender Studiengang eingerichtet. Aus drei mach eins: Die landeskirchlichen Einrichtungen Amt für Gemeindedienst, Amt für Jugendarbeit und Gemeindeakademie werden ab 2025 zu einer Einrichtung für Kirchen- und Gemeindeentwicklung fusionieren. Das hat das Kirchenparlament mit großer Mehrheit beschlossen. Durch diese Zusammenführung sollen Synergien geschaffen und Doppelstrukturen abgebaut werden. Kirchengemeinden und Dekanatsbezirke haben damit einen einfacheren Zugang zu den Beratungs- und Begleitungsangeboten.
Die nächste Tagung der Landessynode findet vom 24. bis 27. November 2024 in Amberg statt. Im Mittelpunkt der Beratungen dort wird der Haushalt für das Jahr 2025 stehen.
Bericht: Evangelische Kirche in Deutschland, EKD