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Erinnerungen an Bernhard Ücker

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Beni Eisenburg, Volkskundler, Archiv- und Heimatpfleger, Gmunder Chronist und Ehrenmitglied des Bayernbund-Kreisverbands Oberland regte bei der Redaktion der Weiß-Blauen Rundschau vom Bayernbund einen Beitrag zum Leben und Wirken von Bernhard Ücker an:

 „Gott schütze Bayern“; so endete der letzte Kommentar des als Bayerisches Gewissen bezeichneten Rundfunkkommentators Bernhard Ücker.

Fünfunddreißig Jahre sprach er im Bayerischen Rundfunk den Kommentar zur Bayerischen Landespolitik. Ein Verfechter von bayerischer Eigenstaatlichkeit und christlichen Menschenbildes. Sein reiches Leben endete am 19. September 2015. Sein Grab im „Neuen Friedhof“ in Gmund drohte schon ein Jahr nach seinem Tod zu verschwinden, ja, es war schon nicht mehr erkennbar.  30 Jahre lebte er mit seiner Frau in Gmund, war regelmäßig Kirchenbesucher und bei den älteren Gmundern unvergessen für seinen Vortrag beim Pfarrjubiläum mit dem Titel „Die Kirch‘ beim Dorf lassen“. Einige alte Freunde von Kolping-Gmund, unterstützt von der Pfarrei und der Gemeinde, haben sich eingesetzt, dass sein Wirken nicht vergessen wird. Ein altes Schmideisenkreuz wurde vom Schmid hergerichtet und an seinem Begräbnisplatz im Neuen Friedhof in Gmund für ihn aufgestellt.  Gmund hat mit Bernhard Ücker wieder eine bekannte Persönlichkeit in seinen Friedhöfen ruhen.    

Beni Eisenburg

Bernhard Ücker (* 1921) absolvierte nach dem Abitur, von 1941 bis Kriegsende, seinen Wehrdienst. Er studierte Philosophie an der Universität München und war zugleich Reporter bei Radio München und bis zur Währungsreform Redakteur der Jugendzeitschrift WIR. Als Landtagskorrespondent des Bayerischen Rundfunks war er verantwortlich für die Berichterstattung über politische Ereignisse und Entwicklungen im bayerischen Landtag, insbesondere im Hinblick auf die Arbeit der Regierung und der Abgeordneten. Er war bekannt für seine sorgfältige Recherche und seine präzise Berichterstattung über politische Themen in Bayern. Seine zehnminütigen Sendungen über die bayerische Landespolitik waren für viele Hörerinnen und Hörer eine feste Größe im Programm. Seine Kommentare „Aus dem Maximilianeum“ waren in den 60er und 70er Jahren die meistgehörte Sendung des BR-Hörfunks. Ücker betonte er stets Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Demokratie. Neben seiner Tätigkeit als Journalist war er auch als Autor zahlreicher Bücher bekannt und erhielt für seine Arbeit verschiedene Auszeichnungen, wie den Bayerischen Verdienstorden.

Für den Bayernbund verfasste er unter anderem Artikel in der Jubiläumsausgabe zum 75jährigen Bestehen des Bayernbunds oder in der Weiß-Blauen Rundschau wie zum Beispiel in der Ausgabe vom Mai 1980 zum Thema „Was wäre Bayern ohne Wittelsbach?“: Ücker wurde auch als Autor zahlreicher Bücher bekannt. Bei seinem Buch Bayern der widerspenstige Freistaat: Behauptung und Beweis ist erschienen bei Verlag: Ehrenwirth ISBN-13: 9783431026115 handelt es sich um eine Darstellung der politischen Geschichte des Freistaats. Fiktion des Buches ist, dass der deutsche Historiker und Hofhistoriograph Professor Johannes Turmair einen Journalisten das Wesen Bayerns erklärt und bei einem Spaziergang durch München die Denkmäler für bedeutende Persönlichkeiten Bayerns, Monachen wie König Maximilian II oder Wissenschaftler wie Josef von Frauenhofer oder Max von Pettenkofer zeigt.

Bericht: Fritz Lutzenberger, Bayernbund – Weiß-Blaue Rundschau – www.bayernbund.de

Bilder:

  • B020a: Bernhard Ücker 1988 (Archiv) | Bild: BR / Foto Sessner
  • Bilder B020 g, h, (Fritz Lutzenberger)
  • B020i: Von Rufus46 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=89336

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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