Land- & Forstwirtschaft

Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 in Bayern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bodenhaltung bei Legehennen, Laufstall bei Rindern und Vollspaltenboden bei Schweinen dominieren in Bayern im Jahr 2021

 Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, gab es nach den endgültigen Ergebnissen des Stichprobenteils der Landwirtschaftszählung 2020 in Bayern im Rahmen der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft Haltungsplätze für rund 5,9 Millionen Legehennen, 2,9 Millionen Rinder und 3,1 Millionen Schweine. Bei den Legehennen stieg seit der letzten Landwirtschaftszählung im Jahr 2010 der Anteil der im Freiland gehaltenen Tiere um mehr als das Dreifache auf nun 43,1 Prozent. Die vorrangige Haltungsform blieb die Bodenhaltung (56,5 Prozent). Rinder wurden hauptsächlich im Laufstall gehalten (70,9 Prozent), jedoch waren noch 21,7 Prozent der Haltungsplätze im Anbindestall. Knapp vier von fünf (77,5 Prozent) Schweinehaltungsplätzen hatten einen Vollspaltenboden.

Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik hatten in Bayern im Jahr 2020 etwa 19 860 Betriebe Haltungsplätze für Legehennen. Seit dem Jahr 2010 hat die Zahl der Haltungsplätze um knapp 10 Prozent auf 5 930 600 zugenommen. Die vorrangige Haltungsform war im Jahr 2020 mit einem Anteil von 56,5 Prozent die Bodenhaltung mit insgesamt 3 350 500 Haltungsplätzen. Nur noch weniger als ein halbes Prozent entfiel auf die Käfighaltung, 2010 waren dies noch rund 1 715 500 bzw. 31,8 Prozent der Haltungsplätze. Der Anteil der Haltungsplätze im Freiland (43,1 Prozent) hat sich hingegen seit dem Jahr 2010 (13,6 Prozent) mehr als verdreifacht. Insgesamt wurden im Jahr 2020 2 558 100 Legehennen im Freiland gehalten.

In Bayern hielten etwa 36 570 Betriebe rund 2 894 600 Haltungsplätze für Rinder vor. Diese verteilten sich zu 39,8 Prozent auf Milchkühe und zu 60,2 Prozent auf die übrigen Rinder. Insgesamt entfielen 70,9 Prozent der Haltungsplätze auf die Laufstall-Haltung, 21,7 Prozent auf die Haltung im Anbindestall und 7,4 Prozent auf andere Haltungsformen. Die Anzahl der Haltungsplätze für Rinder verringerte sich seit dem Jahr 2010 um mehr als ein Fünftel (-21,3 Prozent). Dabei nahm die Zahl der Haltungsplätze im Anbindestall mit einem Minus von 57,6 Prozent besonders deutlich ab. Zugang zu einem Laufhof hatten 269 200 bzw. 9,3 Prozent der Stallhaltungsplätze für Rinder.

Die Weidehaltung wurde für das Kalenderjahr 2019 ermittelt. Mit 506 800 Tieren hatten knapp 17 Prozent der Rinder Zugang zu einer Weide, im Jahr 2009 lag dieser Anteil bei lediglich gut 13 Prozent. Im Jahr 2019 weideten Milchkühe durchschnittlich 22 Wochen im Jahr für zwölf Stunden am Tag. Die übrigen Rinder verbrachten im Durchschnitt 27 Wochen im Jahr bzw. zehn Stunden am Tag auf der Weide.

Zum Stichtag 01. März 2020 hatten in Bayern rund 9 000 Betriebe Haltungsplätze für insgesamt 3 050 350 Schweine. Im Jahr 2010 waren es noch 19 600 Betriebe mit etwa 3 661 100 Haltungsplätzen, was einer Abnahme um 54,1 Prozent bei den Betrieben und 16,7 Prozent bei den Haltungsplätzen entsprach. Mit einem Anteil von 77,5 Prozent (2 364 060 Haltungsplätze) waren die meisten Haltungsplätze Vollspaltenböden. Die Plätze auf Teilspaltenböden hatten einen Anteil von 16,1 Prozent (491 690 Haltungsplätze) und die Plätze auf planbefestigtem Boden einen Anteil von 4,1 Prozent (123 670 Haltungsplätze). Weitere Haltungsverfahren waren in Bayern von untergeordneter Bedeutung. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 beliefen sich die entsprechenden Anteile auf 68,6 Prozent (Vollspaltenboden), 18,7 Prozent (Teilspaltenboden) und 10,1 Prozent (planbefestigter Boden). Zugang zu einem Auslauf hatten knapp zwei Prozent bzw. 56 330 der Haltungsplätze für Schweine.

Die Landwirtschaftszählung ist die größte landwirtschaftliche Erhebung und erfasst im Abstand von zehn Jahren wichtige Daten der landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern und den anderen Ländern. Weiterführende Informationen zum Thema „Tierhaltung im Wandel“ in Form einer StoryMap finden Sie im gemeinsamen Statistikportal des Bundes und der Länder unter der Internetadresse https://LZ2020.statistikportal.de (StoryMap: https://www.giscloud.nrw.de/arcgis/apps/storymaps). Die Ergebnisse werden in Kürze auch in der Onlinedatenbank Genesis oder als Statistischer Bericht auf der Homepage des Bayerischen Landesamts für Statistik zur Verfügung stehen. Bis dahin können die Daten auch unter der E-Mailadresse agrar-info@statistik.bayern.de angefragt werden.

Insgesamt werden im gemeinsamen Statistikportal des Bundes und der Länder bis in den Herbst 2021 hinein zehn interaktive StoryMaps zu den Themen Ackerbau, Viehbestand, Ökolandbau, Pachten, Arbeitskräfte und Beruf, Betriebsformen und Hofnachfolge, Weinbau, Dünger, Boden und Bewässerung sowie Viehhaltung veröffentlicht.

Bericht: Bayerisches Landesamt für Statistik

Foto: Hötzelsperger


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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