45 Minuten Wartezeit waren zuweilen aufgrund des großen Andrangs und der zusätzlichen Sicherheits- und Hygiene-Vorschriften zu akzeptieren als in der Grundschule von Bernau der BRK-Blutspendedienst zu Gast war. Kein Murren und auch keine Anzeichen von Ungeduld waren bei den Spenderinnen und Spendern zu vernehmen – im Gegenteil: in der insgesamt gedrückten Coronia-Stimmung überwog die Bereitschaft, zu helfen.
„Zusammenstehen und dennoch Abstand halten“ – dieses derzeitige und grundsätzliche Coronia-Gebot war durchgängig vom Eingang über die verschiedentlich genutzten Schulräume bis zum Ausgang zu sehen. Noch im Freien am Eingangs-Empfang, wie auch später bei der Registratur sowie bei der Betreuung und Verpflegung waren ehrenamtliche Mitarbeiter der Wasserwacht Bernau zugegen, um mit allgemeinen und aktuellen Aufklärungen sowie mit einer ersten Fiebermessung dafür zu sorgen, dass einer Teilnahme an der Blutspende nach bestimmten Kriterien zugestimmt wurde. „Die Ehrenamtlichen sind für uns Hauptamtliche unverzichtbar, hier in Bernau ist es die Wasserwacht, am Samerberg ist es die Bergwacht und in Rosenheim oder Bad Endorf helfen uns die Sanitätsbereitschaften des BRK. Gerade in Zeiten wie derzeit sind wir auf Jeden und auch auf jede Aushilfe angewiesen“ – so Brigitte Baumann vom Kreisverband Rosenheim, die als Hauptamtliche aufgrund der momentanen Personalknappheit bei der Ausgabe der Erfrischungsgetränke und Dankeschön-Präsente aushalf. Insgesamt 50 mal im Jahr ist der BRK-Kreisverband im Landkreis unterwegs, um gesundes Blut zu sammeln. „Die Blutkonserven sind höchst notwendig, deswegen haben wir zusätzlich zu den klar definierten Blutspende-Arbeits-Anweisungen erhöhte Hygiene-Vorschriften“ – so Frau Edda Platzner vom Blutspendedienst des BRK München. Zu den aktuell erweiterten Maßnahmen gehörten wie erwähnt eine Eingangs-Prüfung, der stete Abstand von 1,5 Metern zum nächsten Spender-Kollegen und der Verlauf des Spenderweges in Form einer Einbahnstraße, so dass sich fertige und noch wartende Leute nicht begegnen mussten.
„Spenden – nicht nur wegen Korona“
Ehe die Spender zum „Anzapfen“ kamen, galt es mit einem Erhebungsbogen viele Fragen rund um die Gesundheit und um das jüngste internationale Reiseverhalten zu beantworten. Beim Arzt-Gespräch wurden dann die Angaben und Antworten nochmals und gemeinsam erörtert. Dabei mussten aufgrund von bestimmten Fristen und Reisezielen auch ein paar Spenden-Willige zum großen Bedauern beider Seiten abgewiesen werden. Aber dies war die Ausnahme. Die meisten Spender waren ohnehin Stamm-Spender, Erst-Spender waren in Bernau nur sehr wenige. Zu den Mehrfach-Spendern gehörte auch Florian Rauch aus Prien, für ihn war es bereits zum 57. Male, dass er sein Blut zur Gesundung und Lebensrettung für Andere gab. „Der Bedarf ist immer dringend und deswegen will ich auch trotz gestiegenem Aufwand bei der Spendenabwicklung meinen Beitrag leisten“ – so Florian Rauch. Auch für Tanja Mayer aus Rimsting, die zum vierten Mal zum Spenden zusammen mit ihrem Ehemann Markus kam, war es grundsätzlich selbstverständlich zu kommen und zu helfen, die Ehefrau und Mutter sagte: „Jederzeit kann es Jeden treffen, dass er selbst auf Hilfe für sein eigenes Leben angewiesen ist“. Bereits zwölfmal war Florian Röger aus Wildenwart beim Blutspenden, er will es mit seiner Partnerin auch zukünftig so machen, denn: „Unabhängig von der derzeitigen Notlage ist das Spenden wichtig. Wegen des derzeitigen Virus wollten wir uns auch nicht abhalten lassen, weil uns bewusst war, dass die höchste Sicherheitsleistung gerade beim BRK gewährleistet ist“. Dankbar gegenüber den vielen Spenderinnen und Spendern zeigte sich das gesamte ehrenamtliche sowie medizinisch hauptamtliche Personal ob des Verständnisses gegenüber den erhöhten Vorsichtsmaßnahmen und vor allem deswegen, weil die neu erhaltenen Blutkonserven von lebensnotweniger Bedeutung sind.
Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke vom Blutspenden-Tag in der Bernauer Volksschule:
- Tanja Mayer aus Rimsting, war zum vierten Male beim Blutspenden
- Brigitte Baumann vom BRK-Kreisverband bei der Versorgung der Spender
- Warten war vor dem Schulhaus-Eingang angesagt und akzeptiert
- Volksschule Bernau