Sport

Endlich wieder im Stadion: zum Bundesliga-Fussball in der Red Bull Arena Salzburg

Veröffentlicht von Günther Freund

Nach langer Zeit ohne Zuschauern startete die deutsche Fussball-Bundesliga vor kurzem wieder mit Fans im Stadion. Wenn auch noch keine vollen Stadien zugelassen sind – die Fussbaler sind begeistert, daß endlich wieder Atmosphäre in den Arenen ist. In Österreich gibt es seit 1.Juli in den Fussballstadien gar keine Beschränkungen mehr, es gilt lediglich die 3 G-Regel, also der Nachweis getestet, geimpft oder genesen.

Da ich nun schon fast 2 Jahre kein Fussballspiel live im Stadion gesehen hatte und das Infektionsrisiko bei Großveranstaltungen im Freien sehr gering ist, wollte ich einen Stadionbesuch im nahen Salzburg riskieren. Ich wollte die neuen Spieler meiner nach dem FC Bayern München zweiten Lieblingsmannschaft vor Ort begutachten. Wie jedes Jahr hat Salzburg wieder einige seiner besten Spieler verloren. Cican Stankovic (AEK Athen), Patson Daka (Leicester City), Enock Mwepu (Brighton) und Andre Ramalho (PSV Einhoven) werden aber, wie die ersten Spiele gezeigt haben, wie immer durch in Salzburg herangezogene junge Talente gut kompensiert . Die Spiele in Salzburg sind daher immer sehenswert, meistens auch recht torreich und erfolgreich. Die 4 Spiele der neuen Bundesligasaison wurden bisher alle gewonnen, die Roten Bullen sind schon wieder alleiniger Tabellenführer.

Ich wählte das Spiel der 5. Bundesligarunde am 21.August gegen Austria Klagenfurt für meine Premiere nach Corona bedingtem langem Verzicht. Die Klagenfurter stehen nur im Mittelfeld der Tabelle, da war ich sicher, eine Eintrittskarte zu bekommen. Es war, wie erwartet, kein großer Andrang. Kein Anstehen an der Kasse und nur eine kurze Schlange am Eingang. Ich musste Impfnachweis und Ausweis vorzeigen, Maskenpflicht gab es nicht. Auch im Stadion sah man kaum jemand mit Maske.

In der Red Bull Arena herrschte eine tolle Atmosphäre. Vor dem Anpfiiff unterhielt der Stadionsprecher die Fans mit Informationen, Jugenfussballer traten auf und Fallschirmspringer landeten auf dem Spielfeld. Ich hatte einen Platz ganz nah am Geschehen, aber etwas weit rechts. Da Salzburg  von links nach rechts spielte, war das aber ganz gut. Gegen den Aufsteiger dachte ich gibt es mindestens 5 Tore, das wird bestimmt unterhaltsam. Und es ging auch gleich rasant los: schon der erste Angriff führte zum 1:0 durch Jungtalent Karim Adeyemi, der erst vor kurzem mit der deutschen U21 Europameisterschaft feiern konnte und der vor dem Sprung in die Nationalmannschaft steht. Es stürmten weiter, wie erwartet nur die Roten Bullen und mein Platz war wirklich sehr gut, bis es den ersten Konter der Klagenfurter gab, der prompt zum Ausgleich führte und den ich n ur aus der Ferne mitbekam. Die Salzburger zeigten sich geschockt, ihr Spiel lief nicht mehr besonders gut und die Gäste verteidigten jetzt besser. RB, das einige seiner Stammspieler für das Rückspiel gegen Brøndby IF am Mittwoch schonte, gelang bis zur Pause nur noch ein Aluminiumtreffer und ein Abseitstor.

Auch in der zweiten Spielhälfte gelang es den Roten Bullen lange nicht, die zwei Viererketten, die die Gäste vor ihrem Torwart aufgebaut hatten, zu überwinden. Es sah schon nach einem Unentschieden aus. Ich hatte inzwischen meinen Sitzplatz aufgegeben, da das Spielgeschehen jetzt auf der anderen Seite war und mir einen Stehplatz auf vor anderen Tor gesucht.  Gerade noch rechtzeitig, um den lang fälligen Führungstreffer aus der Nähe zu sehen.  Endlich konnten die Fans doch noch jubeln: der eingewechselte Mergim Berisha, ein gebürtiger Berchtesgadener, der ebenfalls wie Adejemi  in der U21-Europameistermannschaft stand,  erzielte mit seiner ersten Ballberührung das 2:1. Er zirkelte einen Freistoss unhaltbar ins Kreuzeck. Und nachdem die Gäste daraufhin ihre Mauertaktik aufgaben, fiel dann auch noch das 3:1 durch einen schönen Treffer von Rasmus Kristensen.

Nun, es war nicht das erhoffte Schützenfest, aber recht unterhaltsam und einfach ganz was anderes als Fussbal auf dem TV-Bildschirm gucken. Jetzt bin ich gespannt, wie die Roten Bullen am Mittwoch in Kopenhagen beim Rückspiel gegen Brøndby IF abschneiden und ob sie sich nach dem 2:1 Sieg in Salzburg wieder für die Champions-League-Gruppenphase qualifizieren.

Fotos: Günther Freund

 


Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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