Mein Freund Klaus ist Besitzer einer Segeljacht, die im Sportboothafen Stippelwerft einen Liegeplatz hat. Die „Brigenna“ liegt dort von April bis Ende Oktober, zum Überwintern kommt sie in eine Halle in Hochstätt.
Die Stippelwerft ist mit über 400 Liegeplätzen einer der größten Häfen am Chiemsee und verfügt auch über eine Krananlage mit Waschplatz. Zum Auskranen braucht man einen Termin, den die „Brigenna“ heute hat. Das Wetter ist schön, der Chiemsee spiegelglatt – beste Vorraussetzungen für ein gutes Gelingen der nicht unkomplizierten Aktion. Klaus hat sein Boot schon gut vorbereitet, denn einige Aufgaben lassen sich am besten erledigen, wenn das Schiff schwimmt und der Mast noch steht. Jetzt steuert er sein Boot vom Liegeplatz zur Krananlage.
Pünktlich um 14 Uhr geht der Hafenmeister an Bord. Jetzt Ende Oktober/Anfang November hat er alle Hände voll zu tun. Wenn es gut läuft, schafft er 14 Boote am Tag berichtet er mir. Zuerst trifft er die Vorbereitungen für eine der schwierigsten Aktionen beim Auswassern: der Mast muss gelegt werden.
Es gibt Bootseigner, die das auch selbst machen, aber es ist nicht ganz ungefährlich und so manchem ist dabei der Mast schon auf den Kopf gefallen.
Es ist gut gegangen, der Mast liegt und ist festgezurrt, jetzt geht´s ans Auswassern. Die „Brigenna“ muss jetzt vorrücken zur Krananlage.
In der Krananlage hievt der Hafenmeister sie per Fernbedienung hoch und manövriert sie auf die Ständer bei der Waschanlage.
Sobald sie sicher aufliegt, geht´s an die gründliche Säuberung des Rumpfes. Dann wird das Boot auf den Trailer gehievt, festgezurrt, ans Auto angekuppelt und los kann´s gehen zum Winterliegeplatz in einer Halle in Hochstätt.
Klaus ist froh, alles ist gut gegangen. Er kann jetzt wieder gut schlafen, seine „Brigenna“ befindet sich aufgebockt in einer trockenen Halle, geschützt vor den Einflüssen des Winters wie Regen, Schnee, aber auch vor Kälte und Frost.