Land- & Forstwirtschaft

ELF: Neueste Infos über die Getreideernte

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ein ganz neues Veranstaltungsformat probierte die Arbeitsgemeinschaft für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ELF) Kreisverband Erding mit dem „Arntbier“ aus. „Nachdem die Getreidefelder abgeerntet sind, hat sich jeder Landwirt und jede Landwirtin nun ein Erntebier verdient“, so die Meinung des ELF-Kreisvorsitzenden Michael Hamburger. Super Erntewetter sorgte für gute Erntebedingungen. So konnten Korn und Stroh in diesem Jahr gut eingebracht werden. Auf seinem eigenen Betrieb baute Hamburger Winterraps und Brauweizen an. Er hatte auch einen Kolben von seinem Maisfeld mitgebracht. Aus einem aktuellen Fachbericht zitierte er: „War man im März noch davon ausgegangen, dass die EU 2022 eine Getreideernte von 297,7 Millionen Tonnen einfahren könnte, so spricht die Julischätzung nur noch von 278,5 Mio. to. (Weizen – 8 Mio. to., Mais – 9 Mio. to., Gerste – 2 Mio. to.)“. Einen Grund dafür sah er in der trockenen Witterung in den vergangenen Wochen in ganz Europa. „Für Deutschland wird in diesem Jahr die drittschwächste Getreideernte der letzten 20 Jahre erwartet. Wir im Landkreis Erding können aber im Gegensatz zu Regionen wie beispielsweise Franken mit dem Wetter und den Niederschlägen bisher sehr zufrieden sein. Größere Ernteeinbußen gab es bei uns nur auf schwachen Standorten. Wie sich der Mais weiterentwickelt, kommt ganz auf die Niederschlagssituation in den nächsten Wochen an.“

Als Referenten waren Georg Schwaiger von der BayWa Unterstrogn und Daniel Gschlößl von der Erzeugergemeinschaft für Qualitätsgetreide Erding und Umgebung eingeladen. BayWa Betriebsleiter Schwaiger ging auf die Entwicklung der Getreidebestände in Deutschland ein, die in den letzten Jahren ein sehr niedriges Niveau angenommen haben. Die Getreideanlieferungen bei der BayWa in Unterstrogn hatten durchwegs gute Qualitäten, es musste kaum Weizen als Futterweizen aussortiert werden. Besonders stark ist der Betrieb in der Vermarktung von Brauweizen. EG-Geschäftsführer Gschlößl erzählte vom Erfolg beim Anbau von Hartweizen (Durum) im Landkreis Erding. Dieses Nischenprodukt passt als zusätzliche Frucht oft gut in die Fruchtfolgen der Landwirte im Landkreis. Auch Landrat Martin Bayerstorfer war begeistert von der Ernte des Durum auf seinem eigenen Betrieb und von der guten Beratung durch die Erzeugergemeinschaft. Im Landkreis läuft aktuell ein Versuch mit dem Anbau von regionalen Trockenreis. Dazu ist ein Feldtag für die EG-Mitglieder geplant. Der EG-Vorsitzende Franz Bauschmid berichtete über einen großen Erfolg in der regionalen Braugetreidevermarktung. Mit dem Erdinger Weißbräu konnte eine Kooperation geschlossen werden. Dieser bezieht das gesamte Braugetreide (Weizen und Gerste) fürs Festbier auf dem Erdinger Herbstfest 2022 von der regionalen Erzeugergemeinschaft. Geplant ist ein Ausbau der Regionalen Vermarktung von Braugetreide.

Die Besucher der ELF-Veranstaltung konnten viele neue Informationen und Anregungen mit nach Hause nehmen. Sie sprachen sich für eine Fortführung der Veranstaltungen im nächsten Jahr aus. Kreisvorsitzender Michael Hamburger konnte zufrieden mit dem Arntbier sein.

Pressemitteilung ELF Kreisverband Erding


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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