Ja, sie ist die Tochter von … Aber Anoushka Shankar gehört zu jenen Kindern weltberühmter Künstler, Musiker, Schauspieler, Literaten, die den Ruhm des großen Familiennamens durch ein ganz eigenständiges Schaffen weitertragen. Anoushkas Vater war der legendäre Sitar-Virtuose, Komponist und Welten umspannende Humanist RaviShankar, der die indische Musik in den 60er-Jahren in den Westen bracht.
Er wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Im Rahmen ihres »Reflektor«-Festivals in der Elbphilharmonie ehrt seine in London lebende Tochter in einem »Centenary Concert« auch das musikalische Vermächtnis des Vaters. Darüber hinaus aber fächert die indisch-britische Sitar-Virtuosin mit dem, von ihr bestechend vielseitig kuratierten Programm, sowohl weitere Aspekte der indischen Musik in ihrem klassischen Zusammenhang auf, als auch in ihren aufregenden Derivaten, die durch den Zusammenprall der Kulturen zwischen Indien und seiner einstigen Kolonialmacht Großbritannien entstanden sind.
So bereitet Anoushka Shankar beim »Reflektor« über vier Abende hinweg in beiden Sälen klassisch indischen Tanz und Gesang für die Bühne, führt eigene Musik zu einem alten Stummfilm auf und präsentiert jede Menge zeitgenössischen, indisch geprägten Pop und Jazz aus der brodelnden Londoner Szene.
Es ist das erste Mal, dass die Elbphilharmonie ein ganzes Festival mit indischer und indisch inspirierter Musik ausrichtet.
Text: Elbphilharmonie Hamburg – Fotos: Elbphilharmonie/Thies Raetzke/Michael Zapf/Daniel Dittus
Layout: Egon Lippert – www.lippert-egon.de