Natur & Umwelt

Einmal um den Chiemsee und zur Moorstation Nicklheim bei Raubling

Veröffentlicht von Claus Linke

Naturbeobachtungen am Chiemsee

Corona bedingt war ich lange nicht mehr am Chiemsee. Gestartet wird am Vormittag auf der Westseite des Chiemsees, dann geht es weiter im Uhrzeigersinn. Bei Osternach taut das Eis im Schilf. Die Schafwaschener Bucht ist noch teilweise mit einer dünnen Eisdecke an den Rändern zugefroren. Bei diffusem Licht Löffelenten beobachtet. Die meisten ruhen, einige putzen sich oder begeben sich aufs Wasser zur Futtersuche. Die Erpel haben schon ihr schönes Prachtkleid bekommen. Wunderschön spiegeln sich die Wasservögel im klaren Wasser.
Einige Bilder zeigen, wie schön die Landschaft des Chiemsees auch um diese Jahreszeit mit bedecktem Himmel ist.
Ein Turmfalken-Weibchen schaut sich den Fotografen an, lässt sich aber von diesem nicht stören, sondern beobachtet dann weiterhin die Umgebung auf der Suche nach Fressbarem.
Auf den Seebrucker Wiesen hat sich eine Gruppe von ca. 39 Großen Brachvögeln versammelt. Diese Wiesen scheinen besonders schmackhafte Regenwürmer zu enthalten, da die Brachvögel sich hier oft aufhalten. Sie sind sehr scheu und haben eine große Fluchtdistanz. Als sich ein Neugieriger Wanderer an der Baumgrenze von links langsam nähert, wird die Gruppe unruhig. Schnell bewegt sie sich in die andere Richtung. Dann bleibt die Gruppe stehen und gerät in Alarmstimmung. Geschaut wird in alle Richtungen. An den Schnäbelansetzen hängt noch Erde, soweit sind sie in diese mit ihrem Schnabel eingedrungen.
Nach dem verzehren des mitgebrachten Mittagessens geht es in die Hirschauer Bucht. Heuer sind auffallend viele Singschwäne zu sehen. Und zur Begrüßung fangen sie an zu singen. Großartig.
In der Nähe ist ein Futterplatz für Singvögel. Eine gute Stelle um Weiden-, Kohl- und Blaumeisen sowie andere Kleinvögel zu beobachten. Vor allem die Kohl- und Blaumeisen haben jetzt ein besonders intensiv farbiges Federkleid. Etwas versteckt hielt sich das Rotkehlchen.
An der Autobahnraststätte habe ich nach Großmöwen Ausschau gehalten. Auf dem Wasser sind neben vielen Lachmöwen und Blässhühnern Sturmmöwen im 1en und 2en Winterkleid zu sehen.
Auf dem Heimweg mache ich noch einen Spaziergang zur Moorstation Nicklheim bei Raubling. Das Futter in den aufgestellten Vogelhäuschen nehmen die Gimpel gerne an. Eine gute Stelle um sie zu beobachten. Die Landschaft erinnert an Skandinavien.

Text und Fotos: Hans Wolf

Redaktion

Claus Linke

1939 in Bautzen/Sachsen geboren, Maschinenschlosser-Lehre in Bautzen, 1956 Flucht aus familiären Gründen aus der DDR über Berlin nach München, Maschinenbau-Studium in München, 1969 Erwerb eines Grundstückes in Atzing und beginn mit dem Bau eines Hauses für meine Eltern und den drei Kindern, 1981 Ernennung zum Siemens-Oberingenieur, nach 36 Jahren Beschäftigung bei Siemens in den Ruhestand, 1995 Verlegung des Hauptwohnsitzes nach Prien.

Ehrenamtlicher Mitarbeiter bei der Chiemseeagenda seit deren Gründung im Jahr 2002 - angesiedelt beim Abwasser- und Umweltverband Chiemsee. Das Aufgabenspektrum (mehr oder weniger involviert) umfasst die Webmeisteraktivitäten für die diversen Agendaseiten; Mitarbeit bei nahezu allen Agendathemen (wie z.B. Chiemseeringlinie, Bürgerbus Chiemsee, Vogelführungen, Chiemsee Rundweg und Chiemsee Radweg); Konzeption und Erstellung der Broschürenreihe "Natur.Erlebnis.Chiemsee"; Betreuung des online-Fotoalbums der Chiemseeagenda. Verleihung der bayerischen Ehrenamstmedaille "Für besondere Verdienste um die bayerische Gastlichkeit" im Jahr 2017.

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