LRA Rosenheim teilt mit: Hochwasser – Betroffene erhalten Soforthilfe vom Freistaat
Wegen der schweren Schäden, die das Hochwasser in ganz Bayern verursacht hat, hat das bayerische Kabinett ein Soforthilfe-Programm beschlossen. Privathaushalte im Landkreis Rosenheim können sich dafür an das örtliche Landratsamt wenden. Für unbrauchbaren Hausrat können Privathaushalte bis zu 5.000 Euro erhalten, bei Ölschäden bis zu 10.000 Euro. Bei „Versicherbarkeit“ gibt es einen Abschlag von 50 Prozent. Versicherbarkeit bedeutet, dass Versicherungsschutz möglich gewesen wäre, aber keine Versicherung abgeschlossen wurde.
Den Antrag auf Soforthilfe wird beim Landratsamt Rosenheim eingereicht. Für Unternehmen ist die Bezirksregierung von Oberbayern zuständig. Landwirtschaftliche Betriebe wenden sich an das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim. Die Antragsformulare für Bürgerinnen und Bürger sind über die Startseite der Homepage des Landratsamts Rosenheim (www.landkreis-rosenheim.de/hochwasserhilfe) zu erreichen Die Behörde empfiehlt dringend, das Formular online auszufüllen und abzuschicken. So kann eine zügige Auszahlung der Soforthilfe am besten umgesetzt werden. Alternativ steht das Formular auch zum Herunterladen zur Verfügung. Der ausgefüllte Antrag kann dann per Post (Landratsamt Rosenheim, Wittelsbacherstraße 53, 83022 Rosenheim) oder per E-Mail (hochwasserhilfe@lra-rosenheim.de) eingereicht werden. Stichtag ist der 30. September 2024. Verspätet eingereichte Anträge werden nicht berücksichtigt. Für eventuelle Rückfragen wurde im Landratsamt ein Bürgertelefon eingerichtet. Es ist ab sofort unter folgender Nummer zu erreichen: 08031/392 – 5555. Das Bürgertelefon ist von Montag bis Donnerstag jeweils von 8 bis 17 Uhr besetzt, am Freitag von 8 bis 12 Uhr.
Dank der Gemeinde Bernau
Am Montag,den 03.06.2024 wurde die Feuerwehr Bernau wegen dem anhaltenden Regen zu vielen Einsätzen alarmiert. Eine Vielzahl an Kellern wurde ausgepumpt und die Gebäude vor Wasserschäden mit Sandsäcken geschützt. Eine große Menge an Haushalten wurde mit Pumpen versorgt und unterstützt.
Neben zahlreichen Einsatzstellen im Gemeindebereich Bernau waren auch Einheiten der Feuerwehr im Landkreis unterstützend unterwegs. Zum einen waren zwei Fahrzeuge einige Stunden in Thansau tätig, wo die Kameraden mit Pumpen und Sandsäcken die Feuerwehr Thansau unterstützte. Die zweite Einsatzstelle war in Pfraundorf, dort wurden zwei starke Pumpen der Feuerwehr Bernau zur Unterstützung der Werkfeuerwehr Redenfelden benötigt.
Die Arbeiten in Bernau zogen sich noch bis Mitternacht hin. Ein großer Dank gilt dem Bernauer Krampelverein Chiemsee Pass, der das Befüllen der Sandsäcke übernommen hat und der Bernauer Bevölkerung für die Kuchen-und Brotzeitspenden.
Der Katastrophenfall für den Landkreis Rosenheim wurde gestern Mittag aufgehoben.
Im Angesicht der Hochwasserkatastrophe im südlichen Landkreis möchten wir allen Einsatzkräften von THW und Feuerwehr unseren tiefsten Dank aussprechen! Mit über 1400 Helfern haben Sie unermüdlich im Einsatz gestanden und Großes geleistet.
Ihr selbstloser Einsatz hat dazu beigetragen, Schlimmeres zu verhindern und den Betroffenen in dieser schweren Stunde zur Seite zu stehen. Besonders hervorheben möchten wir die Evakuierung der Bevölkerung in Teilen von Raubling und Rohrdorf, wo Sie Menschenleben gerettet haben. Die Integrierte Leitstelle Rosenheim zählte alleine gestern in ihrem Zuständigkeitsbereich (03.06.2024) rund 1750 Einsätze und damit die meisten seit dem Hochwasser 2013.
Auch für die Aufrechterhaltung der Notunterkünfte, die Beseitigung von Schäden und die Freiräumung der Straßen gebührt Ihnen unser aufrichtiger Dank. Ihr Engagement und Ihre Einsatzbereitschaft sind beispielhaft!
In diesen schweren Stunden hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe sind. Dank Ihnen, liebe Helferinnen und Helfer, konnten wir die Hochwasserlage bewältigen.
Besonderer Dank gilt:
- Den Einsatzkräften von THW und Feuerwehr, die rund um die Uhr im Einsatz waren und Unglaubliches geleistet haben.
- Den Helfern der Hilfsorganisationen, wie dem BRK, der Wasserwacht und den Bergwachten, die mit ihren Fachkenntnissen und ihrer Einsatzbereitschaft unverzichtbar waren.
- Den vielen Freiwilligen, die spontan und ohne zu zögern, ihre Hilfe angeboten haben.
- Den Anwohnern, die ihre Nachbarn und Mitmenschen tatkräftig unterstützt haben.
- Den Unternehmen, die Sachwerte und Geld gespendet haben.
- Den Köchen und Helferinnen in den Notunterkünften und Verpflegungsstationen, die für das leibliche Wohl der Einsatzkräfte und Betroffenen gesorgt haben.
- Ein ganz besonderer Dank geht an alle ehrenamtlichen Mitglieder der Gemeindefeuerwehren, die gestern in den Gemeinden Rohrdorf und Neubeuern (Feuerwehren Bachmehring, Freiham und Schönberg) und über die Nacht hinweg auch heute noch in der Gemeinde Raubling (Feuerwehr Aham) eingesetzt waren beziehungsweise sind! Der Damm hat gehalten und eine Überflutung verhindert! Dank der gesamten Blaulicht-Familie mit den verschiedenen Organisationen!
- Die drei Feuerwehren auf dem Samerberg (Roßholzen, Törwang und Grainbach) waren stundenlang damit beschäftigt, Keller auszupumpen, Straßen wieder freizumachen und sonstige Gefahrensituationen zu beseitigen. Dank auch an die Bergwacht und die Mitarbeiter des Bauhofs.
- Außerdem unterstützen heute rund 100 Feuerwehrmänner und Frauen aus Tirol bei den Aufräumarbeiten im Raublinger Ortsteil Kirchdorf.
Sie alle haben gezeigt, was Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft bewirken können.
Sie alle haben dazu beigetragen, dass wir diese Herausforderung gemeinsam meistern konnten. Ohne Sie wäre vieles schlimmer gekommen.
Vergelt’s Gott für Ihren Einsatz!
Den Einsatzkräften wünschen wir nach diesen Strapazen, dass sie schnell wieder zur Ruhe kommen und Kraft sammeln können, für neue, hoffentlich nicht allzu schnell wieder eintretenden Einsätzen …
+++ Hochwasser-Update Landkreis Rosenheim: 4.6.2024 | Stand: 12:30 Uhr +++
Der Katastrophenfall für den Landkreis Rosenheim wurde heute Mittag um 12:10 Uhr aufgehoben. Derzeit wird noch geprüft, ob morgen an allen Schulen im Landkreis der Unterricht regulär stattfinden kann.
+++ Hochwasser-Update Landkreis Rosenheim: 4.6.2024 | Stand: 10:30 Uhr +++
Die Lage an den Flüssen und Bächen im Landkreis Rosenheim hat sich entspannt. Die Meldestufe 1 ist inzwischen flächendeckend unterschritten. Einzig an den Messstellen Feldolling an der Mangfall und Wasserburg am Inn liegen die Werte noch über der Meldestufe 1. Insgesamt gibt es aktuell noch rund 350 offene Einsatzstellen, wobei der Schwerpunkt der Aufräumarbeiten in der Gemeinde Raubling liegt.
Allein dort sind mehr als 300 Keller überflutet. Häufig wurde das Wasser mit Öl aus der Heizung verschmutzt. Es wird abgepumpt und eigens entsorgt. Einige wenige Einsatzstellen gibt es neben Raubling noch in Rohrdorf mit Thansau sowie in Neubeuern.
Fast alle evakuierten Personen konnten in ihre Unterkünfte und Häuser zurückkehren. Lediglich in Raubling halten sich die Bewohner einer Asylbewerberunterkunft noch in der Gemeindehalle auf. Auch sie können noch im Laufe des Tages in ihre Unterkunft zurückkehren.
Positive Nachrichten gibt es zudem von den Hauptverkehrswegen. Die meisten, darunter die Autobahnen, sind wieder frei befahrbar. Wegen Überschwemmung gesperrt bleibt die Staatsstraße 2010 im Bereich Wasserwiesen. Und auch die Staatsstraße zwischen Oberaudorf und Flintsbach ist teilweise nicht befahrbar.
Ein Beispiel für die Sinnhaftigkeit von Hochwasserschutzmaßnahmen ist die Gemeinde Nußdorf. Der Pegel des Steinbachs lag in der Nacht etwa 25 Zentimeter über dem Hochwasser von 1987. Ohne Hochwasserschutz hätte es die Gemeinde voll erwischt.