Naturbeobachtungen am Chiemsee –
Vom Wetter unbeeindruckt zeigte sich die Fauna am Turm von ihrer besten Seite. Gleich am Morgen querte ein Fischadler, ganz offensichtlich auf Nahrungssuche, Richtung Hagenau die Bucht und erbeutete vor dem Hagenauer Turm eine Rotfeder. Mit seiner Beute in den Fängen flog er zurück und direkt am Turm vorbei. Die Bachstelze vom Turm ist schon wieder fleißig dabei ein neues Nest zu bauen und legt hin und wieder eine Rast auf den Eisvogelansitzen ein. Krähen patrollieren immer wieder durch das Teichrosenfeld auf der Suche nach fressbarem. Auch ein Graureiher versuchte sein Jagdglück im Teichrosenfeld, zog aber unverrichteter Dinge schnell wieder ab. Ein Rohrweihenmännchen stattete dem Turm ebenfalls einen kurzen Besuch ab. Als nächstes reihte sich ein Kuckuck in die Liste der Besucher ein, gefolgt von einer Amsel, die ebenfalls den Eisvogelansitz als Rastplatz nutzte. Zwischendurch flog eine Bekassine immer wieder am Turm vorbei, die Hoffnung, dass sie vor dem Turm landet erfüllte sich leider nicht. Dafür landete ein Trupp aus 5 Kuhreihern und einem Seidenreiher an der nahegelegenen Landzunge, mehrmals flogen sie Richtung Hagenau, kehrten aber immer wieder zurück auf die Landzunge. Auch zeigte sich weit drüben am Achendelta der Seeadler, der ebenfalls einen Fisch aus dem Wasser zog und diesen auf einem Wurzelstock verspeiste. Rund um den Turm „wimmelte“ es von jungen Kohlmeisen, die flux im Dickicht verschwanden, sobald ein Greifvogel auftauchte, wie zum Schuß der Mäusebussard.
Trotz der vielen Regenschauer, oder vielleicht auch gerade deshalb, war es ein sehr belebter Vormittag – zumindest vor dem Turm.
Text und Fotos: Thomas Alberer