„Trotz Pandemie und Einschränkungen – unsere Hilfsbereitschaft war immer gegeben, unsere Einsätze konnten geordnet durchgeführt werden“. Diese erfreuliche Bilanz zogen Vereinsvorstand Anton Schneebichler vom Feuerwehrverein sowie Andreas Heibl, der neugewählte Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Neubeuern. Vieles war schwierig, das Einhalten der Abstandregeln, die Handhabung des Mundschutzes auch bei schweren Arbeiten und Tätigkeiten. Manches brauchte Zeit zu Gewöhnung. Die Pandemie zeigte auch Schwachpunkte auf, wie die Beschickung eines Einsatzfahrzeuges, wenn man die Abstandsregeln einhalten muss. Für die Zukunft – so Kommandant Heibl – konnte eine Lösung gefunden werden und zwar mit einem Fahrzeug das eigentlich ausgemustert werden sollte. Umgebaut zu einem Transporter können nun Kameraden nachgefahren werden, ferner ist dies wie eine kleine Leitstelle, um diverse technische Feinheiten zu lösen und auch um die ganze Dokumentation des Einsatzes zu vollziehen. Es muss alles belegt werden können, um abgesichert zu sein; in dieser Sicht hat sich der Einsatz der Feuerwehrkameraden zu früheren Zeit entscheidend gewandelt. 2019 fand die letzte Versammlung des Vereins statt, im Februar 2020 beim Faschingszug, war die Feuerwehr letztmalig unter regulären Bedingungen eingesetzt. Dann der Einschnitt durch Corona. Die Planungen zum 15o jährigen Gründungsfest der Feuerwehr wurden beendet, ebenso Kinder- und Feuerwehrfest abgesagt, kein Zusammenkommen der Geselligkeit. Die Einsatzfähigkeit musste jedoch gewahrt bleiben. Übungen unter den erschwerten Bedingungen, Einschränkungen bei Kursen und Ausbildungen, die auswärts stattfanden. Aber auch vor Ort waren keine Schulungen mehr möglich, der Abstand konnte nicht mehr gewahrt werden. Aber 2020 waren 48 Einsätze zu verzeichnen, mit mehr als 500 Stunden. Es wurde ein Zelt installiert zum Coronatest, beim Hochwasserschutz war man in der Gemeinde aber auch darüber hinaus gefordert. 2021 waren 56 Einsätze abzuwickeln, mit rund 1.100 Stunden. Zu Brandeinsätzen wurde die Wehr auch nach Riedering und zum Samerberg, gerufen oder zu Hilfsleistungen an die Autobahn. Kommandant Heibl: „Das Feuerwehrwesen hat sich verändert. Die Einsätze werden komplizierter, umfangreicher, man hilft sich über die Gemeindegrenzen hinweg. Neue Einsatzmöglichkeiten erfordern neue Erkenntnisse“. Dies erklärte auch Kreisbrandrat Richard Schrank, der mit der gesamten Inspektionsleitung vor Ort war. Brände bei E-Autos zeigen bereits jetzt die Probleme. Bei Einzelfahrzeugen ist dies noch händelbar, aber wenn zukünftig mehr E-Fahrzeuge abgestellt werden, in Tief- oder Sammelgaragen, und ein Brand entsteht und eine Kettenreaktion auslöst, da ist noch nicht alles klar – so der Feuerwehrchef. Hilfe über die Grenzen hinweg leistete die Neubeurer Wehrmänner für eine Hilfsaktion nach dem Erdbeben im Kosovo. Schnell, unbürokratisch und rationell konnte hier geholfen werden. Bei dem Hilfskonvoi waren auch Kameraden aus Neubeuern dabei. Aktuell leisten die Wehrmänner, unterstützt von der Faschingsgesellschaft, dem Trachtenverein Altenbeuern, freiwilligen Helfern, eingebunden der gemeindliche Bauhof, Hilfe bei der Unterbringung der Geflüchteten aus der Ukraine. Die Beurer Halle vor kurzen noch Depot für die Sammelaktion der Ukrainehilfe, musste kurzfristig umgestaltet werden zu einer Notunterkunft, für derzeit knapp unter 30 neue Mitbürger. Dies unter Einhaltung der geltenden Coronavorgaben. Alles erfolgreich gelaufen, gratulierte Bürgermeister Christoph Schneider, den ungezählten Helfern. Die Zusammenarbeit war beispielgebend. Erfreulich auch der Zulauf zur Wehr. Im vergangen Jahr konnte mit einer neue Ausbildungsgruppe begonnen werden, auch heuer fanden sich bereits wieder Anwärter ein. Dies alles auch in Zusammenarbeit mit der Schülerwehr von der Schule Schloss Neubeuern. Ausgebildet dort, durch Thomas Weyerer, ist die Schülerwehr fest eingebunden in die Ortsfeuerwehr. Im Ernstfall, so der Bericht von Kommandant Heibl, ist Aufgabe der Schülerwehr, die Durchsicht aller Zimmer, Lehrräume, Sportstätten, Räume usw.. Ein gewaltig schwieriger Einsatz bei der Größe des Gebäudes. Die Schülerwehr konnte mit einem weiteren Einsatzfahrzeug, MZF11, erworben durch Spenden, ausgestattet werden. Kommandant Andreas Spatzier hatte sein Amt nach zwei Perioden zur Verfügung gestellt. Bürgermeister Schneider und die Kameradschaft bedankten sich mit herzlichem Beifall. Als neuer Kommandant wurde Andreas Heibl gewählt, ihm zur Seite stehen als gleichberechtigte Vertreter Hermann Krukenhauser und Marinus Artmann. Man kam überein, sich verschiedener Aufgabenbereiche anzunehmen. In der von Bürgermeister Schneider geleiteten Neuwahl wurde Anton Schneebichler als Vereinsvorstand gewählt. Ihm zur Seite steht nun Andreas Gar als Stellvertreter. Er löst Georg Amtesbichler ab, der auf eine weitere Kandidatur verzichtete, mit dem Hinweis auf eine Verjüngung der Verantwortlichen. Thomas List führt weiter die Kasse des Vereins, sein Stellvertreter ist Christian Pichler. Die Schriftführung hat weiter Johannes Strein, Fähnrich ist Wolfgang Scherer mit dem Stellvertreter Franz Bichler. Mit einer ehrenvollen Auszeichnung, mit Dank und Anerkennung sowie mit dem Geschenk eines Erholungsurlaubes wurden Georg Amtesbichler und Alfons Artmann für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst ausgezeichnet. Zusammenfassend der letzten drei Jahre konnte der Verein 64 Mitglieder für langjährige Vereinstreue auszeichnen, davon 30 Männer für 50 Jahre Mitgliedschaft. Die Rechenschaftsberichte von Vorstand, Kassier und Protokoll, die sich sich jeweils auf Jahre 2019 bis 2021 bezogen, fanden die Zustimmung der knapp 70 teilnehmenden Wehrkameraden an der Jahreshauptversammlung.
Bericht und Fotos: Thomas Schwitteck
Ehrung für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst v.l. Alfons Artmann und Georg Amtesbichler-
Neuwahl der Vorstandschaft v.l. Thomas List, Andreas Gar,neugewählter Stellverteter-Georg Amtesbichler, Vorstand Anton Schneebichler,Bürgermeister Christoph Schneider